Kampfsieg für den VfB
Kampfsieg für den VfB

"Nicht zu viel nachdenken"

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Stuttgart - Es war lange unklar, jetzt ist er wieder die Nummer eins im Tor des 1. FSV Mainz 05: Der Mainzer Keeper Heinz Müller unterhielt sich mit bundesliga.de über die Gründe für die 0:1-Niederlage beim VfB Stuttgart, über Mainzer Erwartungshaltungen und darüber, bei seinem Trainer Thomas Tuchel wieder gesetzt zu sein.

bundesliga.de: Herr Müller, ohne respektlos zu sein: Viel zu halten hatten Sie in Stuttgart ja nicht.

Heinz Müller: Das ist richtig. Ein, zwei Schüsse habe ich pariert und ein paar Flanken abgefangen. Das war's. Deswegen ist die Niederlage ja auch so bitter.

bundesliga.de: Die Mainzer dagegen hätten öfter mal treffen können...

Müller: Auch richtig. Adam Szalai und Niko Bungert hatten gute Kopfball-Chancen und Marcel Risse war zwei Mal auch kurz davor, ein Tor zu machen. Es hat aber einfach nicht sollen sein, auch weil der Platz sehr schwer zu bespielen war, das kam uns nicht gerade entgegen.

bundesliga.de: Dennoch hat Ihre Mannschaft sehr gut dagegen gehalten...

Müller: Wir hatten über die 90 Minuten ein leichtes Übergewicht denke ich. Letztlich hat es aber vor dem gegnerischen Tor an der letzten Konsequenz gefehlt, was auch daran lag, dass sich die Stuttgarter sehr gut auf uns eingestellt haben. Die standen sehr defensiv, das haben sie clever gemacht.

bundesliga.de: Dem Gegentreffer ging ein klarer Abwehrfehler voraus.

Müller: Da war auch Pech dabei. Radoslav Zabavnik wollte die scharfe Hereingabe klären, hatte aber wohl Angst, ein Eigentor zu fabrizieren. Das kann passieren. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und diese letztlich unverdiente Niederlage aus den Köpfen kriegen.

bundesliga.de: Vor dem Spiel war lange unklar, wer im Mainzer Tor steht - Christian Wetklo oder Sie. Wann haben Sie erfahren, dass sich Trainer Thomas Tuchel für Sie entschieden hat?

Müller: Bereits am Freitagabend.

bundesliga.de: Merkt man das schon im Trainingslager, dass man beim Trainer gesetzt ist?

Müller: Das spürt man schon, ich jedenfalls hatte ein gutes Gefühl. Außerdem sollte man über so etwas nicht zu viele Gedanken verschwenden, das schlägt sonst auf die Leistung. Meine Devise lautet "Immer nach vorne schauen".

bundesliga.de: Hatte Ihr Verhältnis zum Kollegen Wetklo zuletzt gelitten?

Müller: Nein, da sind wir beide sehr professionell. Auf dem Platz sind wir natürlich Rivalen, in der Freizeit verstehen wir uns gut. Das können wir beide sehr gut trennen.

bundesliga.de: Letzte Frage: Wie lauten jetzt die Mainzer Saisonziele, das Wort international nehmen die Mainzer ja ungern in den Mund.

Müller: Stimmt. Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel und konzentrieren uns auf die nächste Aufgabe. Schauen Sie doch mal nach Dortmund: Die haben gefühlte einhundert Punkte Vorsprung und sprechen nicht von der Meisterschaft. Und so ähnlich machen wir das auch.

Das Interview führte Jens Fischer