Marcus Sorg übernahm im Sommer den Cheftrainerposten beim SC Freiburg
Marcus Sorg übernahm im Sommer den Cheftrainerposten beim SC Freiburg

Nicht grübeln vor dem Derby

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München - "Sinnloser als Fußball ist nur noch eins: Nachdenken über Fußball", formulierte der Schriftsteller Martin Walser einst. Beim SC Freiburg sind die Profis dieser Tage froh, dass sie nicht allzu viel Zeit zum Nachdenken haben. Immerhin war das 0:7 (0:3) beim FC Bayern am vergangenen Wochenende die höchste Bundesliga-Niederlage der Freiburger überhaupt.

"Dass nur fünf Tage zwischen dem Spiel in München und dem Derby gegen Stuttgart liegen, ist eine gute Sache", meinte Mittelfeldspieler Julian Schuster. Der derzeit verletzte Kapitän Heiko Butscher stößt ins gleiche Horn: "Die Niederlage ist bitter, sie schmerzt total", sagte Butscher: "Aber das Gute ist, wir können es schnell wieder ins Lot rücken."

Denn mit einem Derbysieg gegen den VfB Stuttgart am Freitagabend wäre die Schmach von München schnell vergessen. In der vergangenen Saison hat der SCF beide Derbys gewonnen (Freitag, ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Stuttgart in Bestbesetzung

Gegen Stuttgart wollen die Breisgauer an ihren überzeugenden Heimauftritt gegen den VfL Wolfsburg (3:0) anknüpfen. "Jeder weiß, dass man mit einem Derby-Sieg doppelt punkten kann, im übertragenen Sinne", erklärte Schuster.

Allerdings reisen aus Stuttgart selbstbewusste Gegner an. Mit 3:0 bezwangen die Schwaben am vergangenen Spieltag Hannover. "Wir wollen dort weitermachen, wo wir gegen Hannover aufgehört haben", sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia, der personell nahezu aus dem Vollen schöpfen kann. Lediglich die Langzeitverletzten muss der Trainer entbehren.

Labbadia kann Pfiffe nicht nachvollziehen

Trotz der guten Stimmung und der personell entspannten Lage warnt der 45-Jährige vor dem Sport-Club: "Beim 3:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg hat der SC gut Fußball gespielt und kaum Chancen zugelassen. Freiburg ist sehr heimstark und wird mit dem Publikum im Rücken versuchen, Druck auszuüben."

Große Veränderungen wird es in der Startaufstellung voraussichtlich nicht geben. Zumindest auf der Position im zentralen Mittelfeld legte sich Bruno Labbadia bereits fest. "Christian Gentner hat gegen Hannover ein gutes Spiel gemacht. Er wird auch in Freiburg spielen. Christian hat gute Laufwege, geht oftmals in die Tiefe und strahlt Torgefahr aus. Er bestätigt die positiven Eindrücke aus dem Training. Christian ist sehr wichtig für die Mannschaft und er hat es sich verdient, zu spielen", sagte der VfB-Cheftrainer, der die Pfiffe aus dem Publikum gegen den gebürtigen Nürtinger im Hannover-Spiel nicht nachvollziehen kann.

"Ich wundere mich schon sehr darüber, schließlich ist er ein Eigengewächs des Vereins, identifiziert sich mit dem VfB wie kaum ein anderer und hat einen großen Wert für die Mannschaft. Ich hoffe, dass er in Zukunft mehr Unterstützung im eigenen Stadion erhält", sagte Labbadia.