Peter Neururer war unter anderem Cheftrainer von Schalke 04, Hertha BSC, Köln und Hannover 96
Peter Neururer war unter anderem Cheftrainer von Schalke 04, Hertha BSC, Köln und Hannover 96

Neururers Abstiegsprognose

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München - Wenn sich ein Trainer mit Abstiegskampf auskennt, dann Peter Neururer. Der 55-Jährige war bereits bei zahlreichen Teams als "Feuerwehrmann" im Einsatz und kennt die Mechanismen dieser Nervenschlacht ganz genau. Doch eine derartige Situation wie in der laufenden Saison ist auch Neururer noch nicht untergekommen.

"Es ist ganz extrem, dass Teams wie Bremen, Wolfsburg oder Stuttgart so weit unten stehen", sagt der Trainer im exklusiven Interview mit bundesliga.de. Neururer prophezeit deshalb "den spannendsten Abstiegskampf aler Zeiten".


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Zwar sei Hoffenheim mit dem Sieg gegen Dortmund "raus aus der Nummer", doch die Hälfte der Liga stecke weiter in der Bredouille - inklusive Schalke 04. Und: "Die Mannschaften, die unten stehen, werden bis zum Schluss da unten bleiben." 34 Punkte genügen diesmal zum Klassenerhalt, glaubt Neururer.

Bei bundesliga.de schätzt der Trainer die Chancen der einzelnen Teams ein:

Schalke 04 (Platz 10, 33 Punkte)

Neururer: "Schalke hat nur noch drei Heimspiele und muss noch fünf Mal auswärts ran. Deswegen glaube ich, dass da noch einiges passieren kann. Rein spielerisch hat sich Schalke trotz des Sieges gegen Frankfurt noch nicht befreien können."


1. FC Köln (Platz 11, 32 Punkte)

Neururer: "Die Kölner dürften sich mit ihrer Heimstärke normalerweise retten. Da dürfte nichts mehr anbrennen."


Werder Bremen (Platz 12, 29 Punkte)

Neururer: "Gegen Gladbach war es fußballerisch 60 Minuten lang hervorragend. Werder war total dominant und hätten eigentlich gewinnen müssen. Jetzt müssen sie zwar in Nürnberg ran - dennoch bin ich davon überzeugt, dass sie sich da unten rausspielen werden."


VfB Stuttgart (Platz 13, 28 Punkte)

Neururer: "Der VfB hat die Kurve bekommen. Die Tendenz geht nach dem dritten Sieg in Folge klar Richtung Klassenerhalt."


1. FC Kaiserslautern (Platz 14, 28 Punkte)

Neururer: "Trotz des Sieges gegen Freiburg wird der FCK noch riesengroße Probleme bekommen."


Eintracht Frankfurt (Platz 15, 28 Punkte)

Neururer: "Nach solch einer tollen Hinrunde ist es fast schon tragisch, dass die Eintracht so tief im Schlamassel steckt. Wenn man bedenkt, dass ein Theofanis Gekas auf Platz 3 der Torjägerliste steht - und seit dem Ende der Hinrunde nicht mehr getroffen hat, dann ist das unglaublich. Ich bewundere die Zusammenarbeit zwischen Michael Skibbe und Heribert Bruchhagen. Man kann sich nur glücklich schätzen solch einen Präsidenten zu haben, der die Ruhe behält. Jeder andere würde Nerven zeigen - Bruchhagen nicht. Schon alleine deswegen wünsche ich der Eintracht, dass sie drin bleibt."


FC St. Pauli (Platz 16 , 28 Punkte)

Neururer: "Nach der Niederlage gegen Stuttgart wird St. Pauli ganz große Probleme kriegen. Ich vermute, dass sich das Team am Ende nicht retten wird."


VfL Wolfsburg (Platz 17, 26 Punkte)

Neururer: "Das ist einer der kuriosesten Fälle der Bundesliga-Geschichte. Es ist unbegreiflich, wie eine Mannschaft, die vor nicht einmal zwei Jahren noch Meister war, so zerfallen kann. Wenn man sich spätestens jetzt nicht der Situation bewusst wird, in der man steckt, dann kann Wolfsburg die große Negativ-Überraschung in dieser Saison werden."


Borussia Mönchengladbach (Platz 18, 23 Punkte)

Neururer: "Derjenige, der acht Spieltage vor Schluss am Tabellenende steht, hat natürlich immer die schlechtesten Karten. Trotz des Punktgewinns in Bremen werden es die Gladbacher ganz schwer haben, da unten rauszukommen. Aber Chancen bestehen durchaus für die Borussia."



Das Gespräch führte Johannes Fischer


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