Bei allen VfB-Fans dürfte die Vorfreude auf die neue Spielzeit schon jetzt riesig sein - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Scheuber
Bei allen VfB-Fans dürfte die Vorfreude auf die neue Spielzeit schon jetzt riesig sein - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA / Scheuber

Darum können sich die Fans des VfB Stuttgart auf die neue Saison freuen

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Köln - Die Bundesliga-Saison 2018/19 wirft ihre Schatten voraus. Die ersten Transfers sind getätigt und die Vorfreude steigt. Der VfB Stuttgart ist ohnehin schon sehr gut für die kommende Spielzeit aufgestellt. Drei Gründe, die jedem VfB-Fan richtig Lust auf die nächste Saison machen.

1) Glücksgriff Korkut

Für die Europa League hat es am Ende nicht ganz gereicht. Dabei legte der VfB Stuttgart am 34. Spieltag den Grundstein dafür, siegte wider aller Erwartungen bei den Bayern (siehe Video) und beendete die Saison auf Tabellenplatz sieben. Nach dem 20. Spieltag hatte das noch ganz anders ausgesehen. Als 14. befand sich der VfB in akuter Abstiegsgefahr. Nur drei Punkte betrug der Vorsprung auf Relegationsrang 16. Aufstiegstrainer Hannes Wolf musste seinen Hut nehmen, Tayfun Korkut übernahm - trotz viel Kritik an seiner Verpflichtung aus dem Stuttgarter Umfeld. Der neue Trainer strafte seine Kritiker schnell Lügen.

VfB: Europa-League-Aspirant dank Korkut

In den 14 Partien unter Korkut holten die Schwaben 31 Punkte, in der Korkut-Tabelle bedeutet das Platz zwei hinter dem FC Bayern, drei Punkte hinter dem Deutschen Meister. Mit viel Ruhe und noch mehr Akribie formte der 44-Jährige eine schlagkräftige Truppe, die sich auch durch eine unglaubliche mannschaftliche Geschlossenheit auszeichnete. Gelingt Korkut dies auch in der kommenden Saison, wird der VfB Stuttgart mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben, sondern vielmehr abermals nach Europa schielen dürfen.

Video: Stuttgart stürmt zum 4:1-Sieg bei den Bayern

2) Bärenstarker Sturm

Es war der Transfercoup der Winterpause: Mario Gomez kehrte nach achteinhalb Jahren zurück zum VfB. Seitdem leistete der erfahrene und bullige Angreifer im Schwabenland Erstaunliches – sowohl auf als auch abseits des Platzes. Acht Treffer hat er erzielt, den Gegnern zumeist Angst und Schrecken eingejagt, seinen eigenen Mitspielern Stärke eingeimpft und dafür gesorgt, dass die Stuttgarter relativ zügig mit dem Abstieg nichts mehr zu tun hatten. Für ihn das Sahnehäubchen: Die beiden Tore gegen starke, aber glücklose Hoffenheimer am vorletzten Spieltag waren nach der Rückkehr seine ersten vor heimischem Publikum. Die Belohnung: Bundestrainer Joachim Löw nimmt den mittlerweile 32-Jährigen mit zur Mitte Juni beginnenden Weltmeisterschaft in Russland.

Mario Gomez: Hauptverantwortlich für den VfB-Aufschwung

Dass sein Erfolg nicht allein auf seinem eigenen Können beruht, weiß Gomez nur zu gut. "Ich brauche meine Mitspieler wie kaum ein anderer Stürmer. Die Jungs haben die ganze Rückrunde auch einmal einen Schritt mehr gemacht für mich", sagte Gomez zum Ende der Rückrunde. Einer, der diesen Schritt mehr besonders oft macht, ist sein kongenialer Offensiv-Partner Daniel Ginczek. Der gebürtige Sauerländer, in der letzten Saison selbst siebenfacher Torschütze, ackert und rackert auf dem Platz, geht häufig weite Wege - auch nach hinten, um dort die Bälle für sich und auch Gomez abzuholen. Bleibt er verletzungsfrei, ist er für den VfB Stuttgart nicht minder wichtig, als sein fünf Jahre älterer Sturmpartner. Mit Gomez und Ginczek bläst der VfB auch nächste Saison auf jeden Fall zum Angriff.

3) Abwehrjuwel Pavard

Wenig wird derzeit im Umfeld der Schwaben heißer diskutiert, als die Zukunft von Abwehr-Star Benjamin Pavard. Der 22-jährige Innenverteidiger, der in der letzten Saison alle Spiele über die volle Distanz ging, gilt als einer der talentiertesten Defensivspieler der Welt. Das blieb natürlich auch der Stuttgarter Konkurrenz aus dem In- und Ausland nicht verborgen, die langsam aber sicher ihre Fühler nach Pavard ausstreckt. Zunächst einmal sei er "tiefenentspannt", versicherte VfB-Sportvorstand Michael Reschke ob der Avancen "internationaler Spitzenclubs" jedoch noch vor kurzem. Denn: Es gebe in Sachen Benjamin Pavard "keine Anfrage, keinen Verhandlungsstand und keine neue Situation", zitierte die Stuttgarter-Zeitung Reschke. Einen ständigen Austausch mit dem Franzosen und dessen Berater gebe es dagegen, und weil schon im Rahmen der Vertragsverlängerung Ende 2017 (bis 2021) über Themen wie die Nationalmannschaft und die Champions League gesprochen worden war, seien Pavards aktuelle Aussagen "völlig in Ordnung".

Benjamin Pavard: Unverzichtbarer Dauerbrenner des VfB

So oder so dürfte Pavard den VfB glücklich machen. Bleibt er, hat man weiterhin einen außerordentlich guten Verteidiger in den eigenen Reihen, der mit Frankreich in Russland um nicht weniger als den WM-Titel kämpfen dürfte. Sollte Pavard den VfB - egal wohin - verlassen, dürfte er die Kassen des Traditionsclubs mit einer nicht unerheblichen Summe füllen. "Weich" werden dürften Reschke und die übrigen Verantwortlichen aber wirklich nur bei einem Mega-Angebot. "Es ist unser gemeinsamer Fokus, dass er in der kommenden Saison bei uns bleibt. Davon gehen wir alle weiter aus“, so der Sportchef. Ein weiterer Grund, warum sich die Anhänger des VfB Stuttgart auf die kommende Saison freuen dürfen.

Dennis-Julian Gottschlich