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Der SC fuhr beim 3:2-Sieg gegen Leverkusen den zweiten Sieg in Folge ein
Der SC fuhr beim 3:2-Sieg gegen Leverkusen den zweiten Sieg in Folge ein

Streichs neue Möglichkeiten

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Freiburg - Die Situation war für Christian Streich neu: Am vergangenen Samstag hatte Freiburgs Cheftrainer beim Rückrundenstart gegen Leverkusen (Spielbericht) nahezu seinen gesamten Kader zur Verfügung, lediglich Sebastian Freis und Marco Terrazzino fehlten. Erstmals in der laufenden Saison durfte Streich aktiv seine Mannschaft am Gegner ausrichten und war nicht gezwungen, die verbliebenen Spieler aufzustellen. Purer Luxus also statt Flickschusterei, möchte man meinen.   

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten - und endete mit dem Last-Minute-Tor von Felix Klaus in einer  "emotionalen Eruption" (Badische Zeitung). Mit frischen Kräften hatte der SC (zum ersten Mal in der Saison) einen zweimaligen Rückstand weggesteckt, um am Ende sogar noch den vollen Ertrag einzufahren. Man habe "mit aller Emotionalität und der dazu gehörenden Kraft den Gegner niedergerungen", gab Streich zu Protokoll.

Die Qual der Wahl für Streich

Diese Kraft hatten die Breisgauer in der Winterpause gesammelt, in der sich die Spieler von der ungewohnten Dreifach-Belastung erholten. Da sich zugleich die meisten verletzten Profis aus dem prall gefüllten Lazarett zurückmeldeten, hatte Streich vor dem Duell mit der Werkself die Qual der Wahl. So reichte es für Francis Coquelin, Nicolas Höfler und Karim Guede, alle drei in der Hinrunde oft genug in der Stammelf, nicht einmal für den Kader.

Stattdessen vertraute Streich mit Gelson Fernandes, Vladimir Darida und Vaclav Pilar auf ein international erfahrenes Trio, das jedoch erst Fahrt aufnahm, nachdem Felix Klaus zur zweiten Hälfte für Pilar eingewechselt wurde. Insbesondere Darida zog die Fäden in der SC-Offensive, brillierte technisch und läuferisch und war an den meisten Angriffen der Gastgeber beteiligt.

Zulechner erhöht den Konkurrenzkampf

Zum ersten Mal feierte der SC zwei Siege in Folge, gleichzeitig gelangen erstmals drei Treffer im eigenen Stadion. Während die Streich-Elf bislang zu viele Chancen ungenutzt ließ, blieb sie ausgerechnet gegen ein Top-Team wie Leverkusen ausgesprochen kaltschnäuzig. Aus 13 Torschüssen erzielte man drei Tore, während in der Hinrunde nur jeder zehnte Versuch drin war.

Die körperliche Fitness machte sich vor allem in der Schlussphase bemerkbar, als der SC noch einen Zahn zulegte. Insgesamt spulten die Badener 126,2 Kilometer runter, sieben mehr als ihre Widersacher. Einer der Hauptprotagonisten der erfolgreichen Vorsaison meldete sich dabei eindrucksvoll zurück: Jonathan Schmid, der wie kein anderer den Freiburger Stil prägte und einen Großteil der Hinrunde verletzungsbedingt verpasste, zog die meisten Sprints an (34) und war mit einem Treffer und der Vorbereitung zum Siegtor der entscheidende Mann. 

Fast zeitgleich mit dem Erfolg gegen Leverkusen vermeldeten die Breisgauer den Zugang von Philipp Zulechner. Der österreichische Torjäger soll den SC-Kader weiter aufpeppen - womit wir wieder bei der Luxussituation von Christian Streich sind. Luxus, so schreibt der Duden, ist ein kostspieliger, verschwenderischer, nicht notwendiger und nur zum Vergnügen betriebener Aufwand. Insofern trifft es eine Rückkehr zur Normalität vielleicht besser.

Johannes Fischer