Hannover-Mirko Slomka freute sich unter der Woche über die Qualifikation für die EL-Gruppenphase
Hannover-Mirko Slomka freute sich unter der Woche über die Qualifikation für die EL-Gruppenphase

Neu formierte Wolfsburger fordern eingespielte 96er

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Hannover - "No Risk" mag sich Mirko Slomka vor dem Rückspiel gegen Wroclaw gedacht haben und dachte trotz des 5:3-Erfolgs im Hinspiel beim polnischen Meister nicht daran, Stammspieler für das Auswärtsspiel am Sonntag in Wolfsburg (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) zu schonen.

Spielpraxis sammeln im Europapokal

Der Trainer nutzte die Chance, im bereits sechsten Pflichtspiel der Saison seinem Kader unter Wettkampfbedingungen weitere Spielpraxis zukommen zu lassen. Dabei hatten die Hannoveraner sich bei Neuverpflichtungen eh zurückgehalten und vertrauen dem Personal, das nach dem Beinahe-Abstieg 2009/10 in der Vorsaison zum zweiten Mal in Folge den Sprung in die Europapokalplätze schaffte.



Mit Rückkehrer Szabolcs Huszti, der beim Rückspiel gegen Breslau doppelt traf, und dem Langzeitverletzten Leon Andreasen, der im Vorjahr gar nicht zum Einsatz kam, standen nur zwei Spieler im Kader, die im System Slomka noch Nachhilfe benötigen.

Von einer Belastung vor dem Niedersachsen-Derby wollte nach dem klaren 5:1 über den polnischen Meister niemand reden. "Natürlich spielen wir lieber als zu trainieren", sagte Jan Schlaudraff bundesliga.de. "Die Partie war eine gute Gelegenheit, noch Spielpraxis zu sammeln."

Neue Wölfe schon bissig



Spielpraxis, die man dem Nachbarn aus der Autostadt im Kampf um die Europapokalplätze voraus hat. In Wolfsburg steht Trainer Felix Magath vor der Aufgabe, acht Neuzugänge und zehn Spieler, die von ihren Ausleih-Vereinen zurückkehrten, in den bestehenden Kader zu integrieren.

Dafür standen dem 59-Jährigen vor dem Derby gerade mal zwei Pflichtspiele zur Verfügung. Beim erfolgreichen Bundesliga-Auftakt, dem 1:0 bei seinem Ex-Club VfB Stuttgart, standen unter der Regie des aus Turin zurückgekehrten Spielmachers Diego fünf Neuverpflichtungen auf dem Platz.

In der Abwehr sollen mit den Brasilianern Fagner und Naldo sowie dem österreichischen Nationalspieler Emanuel Pogatetz gleich drei Neue den Laden dichthalten und im Angriff sollen Hollands Torschützenkönig Bas Dost und der von Rekordmeister Bayern München nach Wolfsburg gekommene Ivica Olic für Torgefahr sorgen.

Europa ist Pflicht



Das Ziel der "Wölfe" ist klar: "Wir wollen nach Europa. Dafür bin ich geholt worden", sagte Magath in einem Gespräch mit bundesliga.de im Trainingslager an der Ostsee. Verzichten muss der Meister-Trainer von 2009 gegen die Hauptstädter auf die verletzten Josue und den in der Rückrunde groß aufspielenden Patrick Helmes sowie Neuzugang Vaclav Pilar.

Magaths Kollege Slomka dagegen kann aus dem Vollen schöpfen. Lediglich der im Winter von Englands Rekordmeister Manchester United geholte senegalesische Nationalspieler Mame Diouf steht den 96ern nicht zur Verfügung.

Niedersachsen heiß aufs Derby



"Ich freue mich aufs Derby", sagt Zieler - und damit steht der Nationaltorwart nicht allein. Das Spiel in der Volkswagen Arena ist seit Wochen ausverkauft. Ganz Niedersachsen fiebert dem Duell der Autostädter gegen die Hauptstädter entgegen.

Denn es geht nicht nur um die Vormachtstellung im zweitgrößten Flächenstatt Deutschlands und damit die inoffizielle Niedersachsen-Meisterschaft, sondern darum im Kampf um eines der heiß begehrten Europapokal-Tickets eine Duftmarke zu setzen. Denn der Kampf um Europa ist in der Jubiläums-Saison so heiß wie wohl nie zuvor. Gleich zehn Klubs haben die Teilnahme am internationalen Geschäft auf ihre Fahnen geschrieben. Hannover ist da, wo Wolfsburg und viele andere hinwollen.

Legt man allerdings die vergangenen beiden Spielzeiten zu Grunde, ist die Prognose über den Spielausgang alles andere als offen: Es gewann immer der gastgebende Verein.

Jürgen Blöhs



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