Nächster Festtag in Hannover?

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Hannover - Die Himmelsstürmer von Hannover 96 können am Freitag mit einem Sieg gegen den FC St. Pauli auf den zweiten Platz der Tabelle klettern. Allerdings fehlt der verletzte Stürmer Didier Ya Konan. Doch auch St. Pauli wird von Personalsorgen geplagt.

Hannover 96 setzt zum Sprung auf den zweiten Platz der Tabelle an, doch Trainer Mirko Slomka bleibt auf dem Teppich. "Euphorie ist nichts Schlechtes. Die Fans sollen träumen können. Aber bei uns verliert niemand die Bodenhaftung", sagt der 96-Coach vor dem Nordduell am Freitag (ab 20 Uhr im Live-Ticker) gegen den FC St. Pauli. Doch der beste Bundesligastart der Clubgeschichte hat auch beim zurückhaltenden Slomka Begehrlichkeiten geweckt: "Wir wollen unsere Serie weiter ausbauen."

Traumduo gesprengt: Ya Konan fällt aus

Zumal die Niedersachsen zu Hause ungeschlagen sind und die Liga derzeit aufmischen. Eine erstaunliche Entwicklung. Nach dem peinlichen Pokal-Aus vor sieben Wochen in Elversberg stand Slomka noch vor einem Scherbenhaufen. Nun sieht die Welt ganz anders aus. "Momentan macht es einfach riesigen Spaß. Gerade unsere Heimspiele sind echte Festtage", sagt Abwehrspieler Christian Schulz. Zuletzt wurde Werder Bremen mit einer 1:4-Packung nach Hause geschickt.

Es wächst etwas zusammen in Hannover. Die Abwehr wirkt stabil, der Angriff ist stets brandgefährlich. Gegen St. Pauli wird Slomka allerdings zum Umbau gezwungen. Sein kongeniales Sturmduo, das sieben der bislang elf Saisontore erzielt hat, ist gesprengt. Zwar kann Mohammed Abellaoue nach überstandener Schädelprellung wohl mitwirken, sein Partner Didier Ya Konan muss wegen einer Knieblessur allerdings passen.

Slomkas Alternativen, Stanislawskis Ausfälle

Möglicherweise kommt für den Ivorer Mikael Forssell zum Zug. Auch Lars Stindl ist eine Alternative. Den beiden früheren Nationalspielern Mike Hanke und Jan Schlaudraff bleibt wieder einmal nur die Zuschauerrolle. "Wir werden eine Lösung finden. Es gibt mehrere Möglichkeiten", sagt Slomka.

Sein Hamburger Kollege Holger Stanislawski blickt hingegen auf eine turbulente Woche zurück. Zunächst reagierte der Coach des FC St. Pauli auf die 1:3-Heimpleite gegen Borussia Dortmund mit einem wahren Tobsuchtsanfall, dann gab es im Training einen Schock zu verdauen. Abwehrspieler Carsten Rothenbach zog sich bei einem Zweikampf mit Moritz Volz eine 20 Zentimeter lange Fleischwunde am Unterschenkel zu. Rothenbach wurde inzwischen operiert und ist auf dem Wege der Besserung, gegen Hannover fällt er jedoch aus.

St. Pauli-Coach "kann das Geweine nicht hören"

Stanislawski, der neben den Langzeitverletzten möglicherweise auch auf die grippekranken Matthias Lehmann und Florian Bruns verzichten muss, will die Personalsorgen indes nicht dramatisieren. "Ich kann das Geweine nicht hören. Ich habe immer noch eine zweite Mannschaft und eine A-Jugend. Diese Jungs kriegen einen Klaps auf den Hintern und dann geht's auf in den Kampf - Attacke."

Dabei muss der Trainer bei der Suche nach Alternativen aber nicht unbedingt in den Niederungen seines Kaders suchen. In Gerald Asamoah brennt ein Ex-Nationalspieler auf sein Startelf-Debüt. Zumal es für den Offensivallrounder eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte ist: Von 1994 bis 1999 trug Asamoah das 96-Trikot.