Nach dem sechsten Saisonsieg ist die Euphorie bei den Fans riesig. Trotz Platz 2 bleibt das bescheidene Ziel der Hessen aber nur der Klassenerhalt
Nach dem sechsten Saisonsieg ist die Euphorie bei den Fans riesig. Trotz Platz 2 bleibt das bescheidene Ziel der Hessen aber nur der Klassenerhalt

Nächster Feiertag für die Eintracht

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Frankfurt/Main - Wo man auch immer hinschaute: Glückliche und gelassene Frankfurter Gesichter. Die Niederlage vor der Länderspielpause in Mönchengladbach hat bei den Hessen keine Spuren hinterlassen. Frankfurt ist nach dem 8. Spieltag und dem weiterhin Bayern-Jäger Nummer 1.

Erzwungene Umstellung - Matmour sorgt für Belohnung

"Wir sind immer gefährlich geblieben und haben unsere Spielweise durchgehalten", bilanzierte Heribert Bruchhagen, der Vorstandsvorsitzende der Eintracht. Und auch der Frankfurter Erfolgstrainer Armin Veh sagte zufrieden: "Von Beginn an waren wir sehr stark. Wir haben früh gestört und sind aggressiv draufgegangen. Trotzdem hätte dieses Spiel auch unentschieden ausgehen können."



Damit hatte Veh recht und Mirko Slomka bestätigte die Analyse seines Kollegen: "Die Frankfurter haben mich mit ihrer Dynamik beeindruckt. Erst nach dem 0:2 sind wir emotional stärker geworden." Doch die erste halbe Stunde dominierte Frankfurt. Dabei verzichtete Veh auf einen gelernten Stürmer in seiner Startelf und stellte für den erkrankten Olivier Occean Mittelfeldspieler Karim Matmour in den Angriff.

Dieser erzwungene Wechsel stellte sich als Glücksgriff für die Eintracht heraus. Matmour schoss das erste Tor und war mit sich und seiner Leistung sehr zufrieden: "Ich habe im Training immer hart gearbeitet und das Maximale gegeben. Heute konnte ich die Mannschaft und mich dafür belohnen." Auf die Frage, ob er ein Stürmer oder ein Mittelfeldspieler sei, sagte Matmour nur: "Ich bin ein offensiver Spieler und kann verschiedene Positionen spielen. Das gilt für mehrere bei uns in der Mannschaft und ist eine unsere Stärken."

Lob für Eigengewächs Jung



Zufrieden mit der Leistung des Algeriers war auch sein Trainer: "Karim hat gut trainiert und sich immer schnell in die Mannschaft eingefunden, wenn er ins Spiel kam." Eine ebenso positive Entwicklung sieht Veh bei dem Frankfurter Eigengewächs und Juniorennationalspieler Sebastian Jung.

"Das 2:0 hätte er im letzten Jahr noch nicht unbedingt gemacht. Im Abschluss ist er stärker geworden", so Veh. Für Sebastian Jung war schon im Spiel klar, dass das zweite Tor eine wunderschöne Kombination war: "So etwas haben wir auch im Training geübt. Und dann habe ich mir gedacht: 'Hauste einfach mal drauf' - und es hat geklappt."

Meier mit Köpfchen - Ziel bleibt nur der Klassenerhalt



Dass Frankfurt den Beginn der Partie dominierte, hatte für Slomka einen einfachen Grund: "Wir haben am Anfang körperlich zu wenig dagegen gesetzt, deswegen habe ich schon in der 30. Minute das erste Mal gewechselt." Hannovers Anschlusstreffer kurz vor der Halbzeit zeigte, dass die Niedersachsen immer gefährlich werden konnten und das Spiel für die Eintracht noch lange nicht gewonnen war. "In der zweiten Halbzeit sind wir dann richtig ins Rollen gekommen. Wir mussten natürlich aufmachen und dann riskiert man immer einen weiteren Gegentreffer", so Slomka zum weiteren Spielverlauf.

Dieser kam dann in Form eines Kopfballtores von Alexander Meier. Es war schon der fünfte Treffer des Frankfurter Mittelfeldspielers und der siebte Kopfballtreffer der Eintracht insgesamt. Damit sind die Hessen in dieser Kategorie Ligaspitze. Die Feierwochen in Frankfurt gehen also weiter und die Fans in der Commerzbank-Arena sangen freudig das Lied "Deutscher Meister wird nur die SGE". Die Frankfurter Verantwortlichen und Spieler halten dagegen weiterhin am Saisonziel Klassenverbleib fest - mit glücklichen und gelassenen Gesichtern.

Aus Frankfurt berichtet Alexander Dionisius