In Top-Form: Jan Schlaudraff erzielte gegen den FC Sevilla beide Tore zum 2:1-Sieg
In Top-Form: Jan Schlaudraff erzielte gegen den FC Sevilla beide Tore zum 2:1-Sieg

Nach der Kür folgt die Pflicht

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Hannover - Es war eine rauschende Ballnacht in der AWD-Arena. Hannover hatte im Playoff-Hinspiel zur Europa-League-Gruppenphase den großen Favoriten FC Sevilla verdient mit 2:1 besiegt. Und die Stimmung im Stadion war "einmalig", wie Doppel-Torschütze Jan Schlaudraff empfand. Am Sonntag gegen Hertha BSC (ab 17 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) soll nun der beste Saisonstart aller Zeiten perfekt gemacht werden.

Die "Leinestädter" haben nämlich noch nie in ihrer Bundesliga-Geschichte die ersten drei Spiele zum Auftakt gewonnen. Aber Vorsicht: Seit dem Wiederaufstieg 2002 verlor Hannover neun von insgesamt 16 Spielen gegen Hertha, bei nur drei Siegen.

"Den Hebel umlegen"

"Ich bin jetzt zwölf Jahre in Hannover, aber so eine Stimmung habe ich hier noch nie erlebt", sagte auch Kapitän Steven Cehrundolo in einem Gespräch mit bundesliga.de begeistert. Aber nach der Kür folgt bekanntlich die Pflicht. "Unser Fokus liegt zu 100 Prozent auf diesem Spiel", stellte 96-Trainer Mirko Slomka klar.

"Es ist eine sehr bedeutende Partie für uns, da wir die Chance haben unser Punktekonto weiter auszubauen", will er 43-Jährige unbedingt die "weiße Weste" behalten. Immerhin ist seine Mannschaft das einzige Team im deutschen Profi-Fußball, dass alle bisherigen Pflichtspiele der Saison gewonnen hat.

Bisher baut Slomka auf seine Helden aus der vergangenen Saison. Noch keiner der neu verpflichteten Spieler stand in Meisterschaft, Europapokal oder Pokal in der Startformation. "Ob das gegen die Berliner auch der Fall sein wird, wird sich zeigen", wollte Slomka erst einmal beobachten, wie die Spieler das Tempospiel gegen Sevilla weggesteckt haben.

Hertha auswärts 2011 noch unbesiegt

"Wir treffen auf eine eingespielte, homogene Mannschaft, die bewiesen hat, dass sie keine Eintagsfliege ist", spricht Hertha-Trainer Markus Babbel respektvoll über den kommenden Gegner. Doch auch seine Truppe hat am vergangenen Spieltag beim Hamburger SV bewiesen, dass sie wettbewerbsfähig ist. Zudem wollen die Berliner ihre Serie ausbauen. Die Hauptstädter haben in diesem Jahr noch kein einziges Auswärtsspiel verloren.

Torhüer Thomas Kraft, der am Donnerstag das Training wegen leichten Schmerzen vorsorglich abbrach, konnte am Freitag wieder komplett trainieren. "Sollte beim Abschlusstraining nichts passieren, steht er im Tor. Er ist 100-prozentig fit", verkündete Babbel. Ob Abwehrpsieler Roman Hubnik spielen kann, konnte er allerdings noch nicht sagen. Der Tscheche hat am Freitag das erste Mal wieder mit der Mannschaft trainieren können, ob es für ihn reicht, ist noch nicht sicher.