Roger Schmidt trainierte bis 2012 noch den SC Paderborn. Jetzt gibt es ein Wiedersehen als Bayer-Coach - © © imago
Roger Schmidt trainierte bis 2012 noch den SC Paderborn. Jetzt gibt es ein Wiedersehen als Bayer-Coach - © © imago

Bayer 04: Nach der Gala folgt die Pflicht

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Köln - Bayer 04 Leverkusen hat sich mit einem 3:1-Sieg gegen Benfica Lissabon und einer famosen Leistung auf das kommende Punktspiel eingestimmt. Am Samstag empfängt der Bundesliga-Dritte den Aufsteiger SC Paderborn 07, der nach einem Traumstart inklusive Tabellenführung zuletzt zwei Niederlagen kassierte. Unterschätzt werden darf der Neuling aber keinesfalls.

Die fantastischen Vier

Leverkusen hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet im Konzert der Großen und wieder alle Chancen, in der Champions League zu überwintern. Die Mannschaft von Roger Schmidt brannte ein Offensiv-Feuerwerk vom Feinsten ab und hätte auch noch deutlich gewinnen können als 3:1.

Die fantastischen Vier in der Offensive - Heung-Min Son, Hakan Calhanoglu, Stefan Kießling, die gegen Benfica allesamt trafen sowie Karim Bellarabi - hatten ebenso einen Sahnetag erwischt wie Lars Bender im defensiven Mittelfeld. Der Kapitän der Werkself zeigte nach seiner langen Verletzung sein bestes Spiel in dieser Saison und hielt der Abteilung Attacke den Rücken frei.

Gegen den SC Paderborn dürfte es allerdings am Samstag in der BayArena ein komplett anderes Spiel geben. Der Aufsteiger trat in dieser Saison bereits auch auswärts beherzt auf und überraschte beispielsweise beim 3:0-Sieg in Hamburg. "Paderborn wird mit das schwerste Spiel, weil alle ein Spektakel erwarten und glauben, dass wir Paderborn aus dem Stadion schießen", warnt Bayer-Keeper Bernd Leno vor den Ostwestfalen.

Extra-Motivation für Bellarabi

"Aber Paderborn hat gezeigt, dass sie gefährlich sind. Man darf sie nicht unterschätzen. Es wird ein schweres Spiel und ein hartes Stück Arbeit", ist Leno überzeugt. Wenn Leverkusen allerdings so auftritt wie in den bisherigen Heimspielen, dürfte es gegen Paderborn wenig Probleme geben.

In den fünf Heimspielen in Meisterschaft und Champions League schoss Bayer 15 Tore, im Schnitt also drei pro Spiel. Stefan Kießling hat seine kurze Flaute überwunden, Heung-Min Son traf in den letzten drei Heimspielen am Stück und Karim Bellarabi dürfte nach der Nominierung für die Nationalmannschaft durch Bundestrainer Joachim extra-motiviert sein.

Schmidt gegen die Heimat

Zudem will die Mannschaft ihren Coach beschenken. "Paderborn ist die Heimat unseres Trainers, er hat da noch ein Haus. Deshalb werden wir da Vollgas geben und für den Trainer und für uns die drei Punkte holen wollen", versprach Karim Bellarabi.

Paderborns Trainer Andre Breitenreiter hat sich die Leverkusener Gala gegen Benfica genau angeschaut und war beeindruckt. "Wer Leverkusen am Mittwochabend gegen Lissabon gesehen hat, weiß um die Qualität dieser Mannschaft", sagte Breitenreiter. "Wir dürfen uns keine leichten Fehler im Aufbauspiel erlauben."

Bakalorz kehrt zurück

Nach Bayern München und Borussia Mönchengladbach wartet auf den SCP nun in den "Bonuswochen" die nächste Herkules-Aufgabe. Trotz der unglücklichen 1:2-Niederlage gegen die Borussia sieht Breitenreiter sein Team auf dem richtigen Weg. "Wir haben am vergangenen Wochenende eine überragende Leistung gezeigt und waren dicht dran. Im Duell mit diesen Gegnern wird jeder kleine Fehler bestraft, deshalb müssen wir in jeder Phase des Spiels wach sein", weiß der Paderborner Coach, der beim Spiel in der BayArena wieder auf Marvin Bakalorz zurückgreifen kann.

Fehlen werden dagegen auf Paderborner Seite der grippekranke Mahir Saglik und Thomas Bertels (Fuß-Operation) sowie Emir Spahic (gesperrt) und die Langzeitverletzten Gonzalo Castro (Muskelfaserriss), Kyriakos Papadopoulos, Simon Rolfes und Julian Brandt (alle im Aufbautraining) bei Bayer 04.

Tobias Gonscherowski