Zum Haareraufen: Gegen Eintracht Frankfurt wollte dem SC Freiburg um Johannes Flum (l.) einfach kein Tor gelingen - es blieb beim 0:0
Zum Haareraufen: Gegen Eintracht Frankfurt wollte dem SC Freiburg um Johannes Flum (l.) einfach kein Tor gelingen - es blieb beim 0:0

Nach dem Remis ist vor dem Pokal

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Freiburg - Nach dem gegen Eintracht Frankfurt nehmen die Spieler des SC Freiburg ein paar wertvolle Erkenntnisse mit ins Pokal-Viertelfinale am Dienstagabend beim 1. FSV Mainz 05.

Vorfreude auf den Pokal

Großaufnahmen von Max Kruse zeigten zuletzt häufig einen jungen Mann, dem die Freude nur so aus dem Gesicht sprang - Kruse ist mit sechs Treffern Freiburgs bester Torschütze. Zuweilen zeigten Bilder des gebürtigen Reinbekers in den vergangenen Wochen aber auch einen Mann, der schier zu verzweifeln scheint: Kruse, das liegt jedem Offensivmann im Blut, vergibt eben auch manchmal Chancen.



Am Freitagabend sah man allerdings etwas ganz Neues aus dem Gesten-Repertoire: Tiefes Mitleid drückten Kruses Gesichtszüge aus, als ein Reporter im Hinblick auf das DFB-Pokal-Viertelfinale am Dienstag wissen wollte, ob man läuferisch nicht allmählich an die Grenzen stoße. "Da machen Sie sich bitte mal keine Sorgen. Man hat als Spieler nicht oft die Gelegenheit, in ein Halbfinale einzuziehen. An der Kraft wird es uns da sicher nicht fehlen."

Nach dem leistungsgerechten 0:0 gegen Eintracht Frankfurt dauerte es nicht lange, bis die Sprache auf das anstehende Viertelfinalspiel am kommenden Dienstag Abend beim 1. FSV Mainz 05 kam. Die Vorfreude ist groß im Breisgau, zumal die Pokalhistorie des Sport-Clubs bislang wenig Glanz aufweist. Nicht selten schied man in den vergangenen Jahren in der ersten oder zweiten Runde aus. Vertrauen wollen die Schützlinge von Christian Streich dabei auf die Tugenden, die die Mannschaft auch im "Spitzenspiel" am Freitag zeigte - der Spielplan führte bekanntlich den Tabellenvierten und den Tabellenfünften zueinander.

"Müssen effektiver werden"



Gegen die Eintracht, die den ersten Durchgang klar dominierte, ohne sich allerdings zwingende Torchancen erspielen zu können, hielt die SC-Deckung trotz einiger Konzentrationsmängel. Freiburg bleibt mit nur 22 Gegentoren hinter dem FC Bayern München die defensivstärkste Mannschaft der Liga. Doch damit ist zugleich der Pferdefuß im Spiel der Breisgauer benannt. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison betrieb der SC am Freitag einen enormen kämpferischen und läuferischen Aufwand, um bei Abpfiff dennoch ohne eigenen Treffer dazustehen.

"Wir müssen lernen, effektiver zu werden", forderte dann auch Mittelfeldspieler Johannes Flum . Allerdings war man im Lager der Freiburger trotz der erneuten Nullnummer - bereits in Mainz und gegen Leverkusen endeten zwei Spiele der Rückrunde torlos - guter Dinge.

Lob vom Trainer



Nach dem durchwachsenen ersten Durchgang berappelten sich die Südbadener, die auch nach einer vom Frankfurter Stefano Celozzi zunichte gemachten Doppelchance von Jan Rosenthal und Matthias Ginter (64./65.) noch zu hochkarätigen Gelegenheiten durch Max Kruse (76.) und Johannes Flum (85.) kamen. "In der Vorrunde haben wir alle Spiele gegen die Mannschaften, die über uns stehen, verloren", freute sich Kapitän Julian Schuster, "In der Rückrunde haben wir gegen Leverkusen und Frankfurt Unentschieden gespielt."

Auf einen völlig anderen Aspekt legte Streich bei seiner Analyse im inoffiziellen Teil der Pressekonferenz den Fokus: Dass Pavel Krmas, der noch beim vorhergehenden Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf der Matchwinner gewesen war, seine Rolle als Einwechselspieler gegen Frankfurt so klaglos akzeptiere, erfülle ihn mit Stolz, sagte Freiburgs Trainer: "Das zeigt, dass wir eine intelligente Mannschaft beisammen haben, in der viele nicht nur an sich selbst denken."

Aus Freiburg berichtet Christoph Ruf