Andreas Beck ist seit Saisonbeginn Kapitän von 1899 Hoffenheim
Andreas Beck ist seit Saisonbeginn Kapitän von 1899 Hoffenheim

"Müssen uns alle erst einmal finden"

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Bremen - Seinen 100. Bundesliga-Einsatz hatte sich Hoffenheims Kapitän Andreas Beck sicherlich anders vorgestellt. Fast mit dem Schlusspfiff verlor die Elf aus dem Kraichgau 1:2 in Bremen.

"Wir hatten unsere Möglichkeiten, um zumindest einen Punkt mit nach Hoffenheim zu nehmen. Dass wir dann so in der letzten Sekunde verlieren, das ist natürlich sehr bitter", sagte der 23-Jährige nach dem Schlusspfiff im bundesliga.de-Interview. Beck erklärt auch, wie die Querelen der vergangenen Wochen das Team beeinflusst haben und warum das "neue" Hoffenheim noch Zeit benötigt.

bundesliga.de:: Herr Beck, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem 100. Bundesliga-Einsatz.

Andreas Beck: Das ist zwar ein sehr schönes Jubiläum - aber an so einem Tag wünscht man sich natürlich auch das passende Ergebnis.

bundesliga.de:: Ist der Sieg der Bremer denn verdient?

Beck: Das Ergebnis spricht leider gegen uns. Sicherlich hatte Werder mehr Spielanteile. Aber wir haben kämpferisch dagegen gehalten und hatten auch unsere Möglichkeiten, um zumindest einen Punkt mit nach Hoffenheim zu nehmen. Dass wir dann so in der letzten Sekunde verlieren, das ist natürlich sehr bitter.

bundesliga.de:: Hoffenheim gilt als spielstarke Mannschaft. Der Zustand des Rasens kam Ihnen da sicherlich nicht entgegen, oder?

Beck: Auf dem Rasen konnten wir nicht das umsetzen, was wir in den vergangenen zwei Wochen trainiert haben - aber das ging dem Gegner wohl ähnlich. So war es ein offener Schlagabtausch, es ging hin und her.

bundesliga.de:: War die Niederlage nach den Querelen der vergangenen Wochen die logische Konsequenz?

Beck: Nein, das würde ich nicht sagen. Sicherlich: Uns haben wichtige Spieler verlassen und uns fehlten auch ein paar Spieler. Trotz des dezimierten Kaders haben wir uns aber als kollektiv sehr ordentlich präsentiert. Mit einem Punkt hätten wir auch gut leben können.

bundesliga.de:: Aber unter dem neuen Trainer Marco Pezzaiuoli dürfte sich nicht viel verändert haben, schließlich hat er ja schon ein halbes Jahr als Co-Trainer in Hoffenheim gearbeitet.

Beck: Doch, das würde ich schon sagen. Wir haben einen neuen Trainer bekommen und in der Mannschaft gab es Veränderung. Den Abgängen stehen mit David Alaba und Firmino zwei Neuzugänge gegenüber. Wir müssen uns alle erst einmal finden. Das ist ein dynamischer Prozess. Und der ist nicht von heute auf morgen abgeschlossen.

bundesliga.de:: Wie bewerten Sie den ersten Auftritt von David Alaba?

Beck: David macht seine Sache sehr gut. Er hat sich schnell eingelebt und wird uns in den nächsten Spielen weiterhelfen.

bundesliga.de:: Und wie geht es nun für 1899 Hoffenheim weiter?

Beck: Wir müssen jetzt in Hamstermanier einen Punkt nach dem anderen einfahren und darum auch kämpfen. Dabei dürfen wir nicht auf die nächsten Wochen schauen, sondern nur auf die nächste Partie. Und da geht es gegen St. Pauli. Das wird eine harte Nuss.

Das Gespräch führte Michael Reis