Nils Petersen (r.) ist gegen Hannover nicht zu halten
Nils Petersen (r.) ist gegen Hannover nicht zu halten

"Müssen Punkte aufholen"

xwhatsappmailcopy-link

Bremen - Nils Petersen ist gerannt, hat aus allen Lagen geschossen, geköpft und sich in die Zweikämpfe geworfen. Doch lange Zeit sah es gegen Hannover so aus, als sollte es für den Stürmer von Werder Bremen wieder einmal nichts mit einem Torerfolg werden. Mit einem Doppelpack in den Schlussminuten bewahrte er seine Farben aber vor einem weiteren Rückschlag und lässt die Hanseaten nach dem nun positiv auf die anstehende Partie blicken.

"In der Vergangenheit haben wir viele solcher Spiele noch abgegeben, weil wir zu viel wollten. Umso schöner, dass wir uns als Mannschaft präsentiert und noch den Sieg geholt haben", erklärte Petersen nach dem Schlusspfiff im Interview.

Der 24-Jährige sprach auch über seinen "Kunstschuss" zum 2:0-Endstand, die Situation an der Weser und das nächste Spiel in Stuttgart.

Frage: Herr Petersen, das Spiel gegen Hannover war nichts für schwache Nerven. Ihnen dürfte nach dem 2:0 deshalb auch ein Stein vom Herzen gefallen sein, oder?

Nils Petersen: Ja, denn der Sieg war ungemein wichtig für uns. Das konnte man anhand der Emotionen nach den Toren und dem Schlusspfiff gut erkennen. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft. Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir die drei Punkte auch verdient. Endlich haben wir so ein 50:50-Spiel mal zu unseren Gunsten entschieden. Das sind die schönsten Siege.

Frage: Verzweifelt man im Verlauf des Spiels nicht irgendwann, wenn man so viele gute Tormöglichkeiten auslässt, wie es Weder getan hat?

Petersen: Ich war mir sicher, dass wir noch unsere Chance bekommen. In der Vergangenheit haben wir viele solcher Spiele noch abgegeben, weil wir zu viel wollten. Das 0:0 wollten wir dieses Mal unbedingt halten. Denn das gehört auch mal dazu. Umso schöner, dass wir uns als Mannschaft präsentiert und noch den Sieg geholt haben.

Frage: Ihr zweiter Treffer war aber schon ein krummes Ding.

Petersen: Eine gerade Schussbahn ist das nicht gewesen. Da ist der Ball abgerutscht. Aber ich suche halt den Abschluss. In anderen Spielen wäre der Ball vielleicht vom Pfosten wieder heraus gesprungen. Ist er aber nicht und so freue ich mich über meinen ersten Doppelpack in der Bundesliga.

Frage: Die Vorarbeit zum ersten Treffer kam von Eljero Elia. Was sagen Sie zu seiner Leistung?

Petersen: Für Elia gilt das gleiche wie für die gesamte Mannschaft. Er hatte eine schwierige Phase, in der sein großer Aufwand nicht belohnt wurde. Aber wir wissen alle, dass wir uns auf ihn verlassen können. Und gegen Hannover hat er eindrucksvoll gezeigt, wozu er fähig ist.

Frage: Was bedeutet der Erfolg gegen Hannover für Werder Bremen?

Petersen: Mit diesem Dreier hat sich unsere Situation jetzt nicht grundlegend verändert. Aber es war der Schritt in die richtige Richtung. Wir haben uns gegen Hannover erst einmal gerettet.

Frage: Glauben Sie, dass Werder nun endlich mal den zweiten Dreier in Folge in dieser Saison holt? Denn das war bislang noch nicht der Fall.

Petersen: Unser Kader hat auf jeden Fall die nötige Qualität dazu. Aber das haben wir schon häufig gesagt. Wir hoffen, dass wir es am nächsten Wochenende in Stuttgart auch endlich einmal beweisen können. Wir müssen die Statistik widerlegen und den kleinen Aufwärtstrend aufrechterhalten.

Frage: Ist das 2:0 gegen Hannover genau die Portion Extra-Motivation, die Sie für Stuttgart benötigt haben?

Petersen: Ich hoffe, dass uns dieser Sieg einen Schub gibt. Wir haben eine lange Woche bis zum nächsten Spiel. Das ist auch mal nicht schlecht, um sich wieder zu fassen. Wir müssen in der Tabelle immer noch Punkte aufholen. Denn wir wollen genauso viele Zähler einfahren wie in der Hinrunde. Durch den Dreier gegen Hannover sind wir auf dem gleichen Stand wie zu Beginn der Saison. Nächste Woche in Stuttgart soll es weiter aufwärts gehen.

Aus Bremen berichtet Michael Reis