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Klaus Allofs wechselte im November 2012 nach einer Ewigkeit bei Werder Bremen spektakulär zum VfL Wolfsburg
Klaus Allofs wechselte im November 2012 nach einer Ewigkeit bei Werder Bremen spektakulär zum VfL Wolfsburg

"Müssen nicht von Europa reden"

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Wolfsburg - Mit dem Rückenwind einer der starken Leistung beim Niedersachsen-Derby in Hannover wollte der VfL Wolfsburg im eigenen Stadion gegen den FC Augsburg einen Sieg einfahren und einen Schritt Richtung angestrebte internationale Plätze machen.

Am Ende nahmen die von vielen Fußballfans bereits als Absteiger abgeschriebenen Gäste einen Punkt mit - hoch verdient. Wolfsburgs neuer Coach Dieter Hecking gab offen zu: "Wir müssen froh sein, dass es beim 1:1 geblieben ist."

Klaus Allofs zog nach der Partie ein erstes Fazit für die drei Spiele nach der Winterpause unter Hecking. Außerdem verrät der Sportdirektor, dass er mit den Transferergebnissen in der Winterpause "gut leben" kann, auch wenn er es nicht geschafft hat, den übergroßen Kader durch Verkäufe zu verkleinern. Neben einer Vertragsauflösung wurden acht VfL-Profis an andere Clubs verliehen.

"Wir sind sehr gespannt, wie sie sich an anderer Stelle entwickeln und haben jetzt die Chance, sie im neuen Spieljahr neu zu bewerten", so der Sportdirektor der "Wölfe".

Frage: Herr Allofs, das 1:1 gegen Augsburg war das dritte Spiel mit Dieter Hecking auf der Bank. Die Bilanz ist mit je einem Sieg einem Remis und einer Niederlage ausgeglichen. Wie beurteilen Sie den Rückrundenstart unter dem neuen Trainer?

Klaus Allofs: Es wird deutlich, das wir uns auf dem richtigen Weg befinden und eine Handschrift immer klarer erkennbar ist. Wir wissen aber auch, dass im Fußball nicht nur die Handschrift zählt, sondern vor allem die Ergebnisse. Ich bin zuversichtlich, dass in den nächsten Wochen die Resultate stimmen werden. Wir haben in Hannover und gegen Augsburg bis zum 1:0 gezeigt, dass wir es können.

Frage: Das Saisonziel war die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb. Die Liga ist eng zusammen, und bis Schalke auf Rang 6 sind es nur sechs Punkte. Gilt das Ziel nach wie vor?

Allofs: Von Europa müssen wir nicht reden. Es wäre fahrlässig, nur nach oben und nicht nach unten zu schauen.

Frage: Es gibt ja für Wolfsburg noch die Möglichkeit, über den Pokal in die Europa League einzuziehen. Ruht darauf jetzt das Hauptaugenmerk des Vereins?

Allofs: Nein. Wenn der Pokal ansteht, dann schauen wir auf den Pokal. Ansonsten konzentrieren wir uns ganz auf die Liga - von Spiel zu Spiel. Ohne Erfolge in der Liga kommen die doch auch im Pokal nicht. Wir müssen uns jetzt ganz auf Greuther Fürth konzentrieren.

Frage: In der Winterpause hat der VfL acht Spieler verliehen, und der Vertrag mit Hrovje Cale wurde aufgelöst. Hätten Sie angesichts des großen Kaders nicht lieber noch einige Spieler verkauft?

Allofs: Nein. Ich kann sehr gut damit leben. Wir haben von Anfang an gesagt, dass bei uns kein Ausverkauf stattfinden wird. Ich bin sehr zufrieden, dass wir unser Ziel dahingehend erreicht haben, dass wir jedem Spieler eine realistische Chance geben können zu spielen. Und ich bin froh, dass die meisten Spieler, die jetzt (auf Leihbasis, Anm. d. Red.) bei anderen Clubs untergekommen sind, dort auch spielen werden. Wir sind sehr gespannt, wie sie sich an anderer Stelle entwickeln und haben jetzt die Chance, sie im neuen Spieljahr neu zu bewerten. Aus diesem Grund befinden wir uns eher in einer komfortablen Situation. Auch wenn es natürlich viel mehr Arbeit bedeutet.

Frage: Wie meinen Sie das?

Allofs: Wir haben viele Spieler ausgeliehen. Die müssen wir unterstützend begleiten und beobachten, wie sie sich entwickeln.

Frage: Geholt wurde im Winter nur der Dortmunder Ivan Perisic. Hätten Sie gern noch den einen oder anderen Spieler mehr verpflichtet?

Allofs: Nein. Unser Kader ist stark genug. Wir müssen der Truppe das Gefühl geben: "Wir vertrauen euch."

Frage: Wie beurteilen Sie Perisic nach den ersten drei Partien und wo liegen seine Aufgaben?

Allofs: Wir haben Perisic als Entlastung für Diego geholt. Er hat noch nicht so reingefunden. Aber das ist keine Überraschung, denn er ist nicht hundertprozentig fit und ihm fehlt natürlich auch ein wenig das Spielverständnis mit der Mannschaft.

Frage: Im Abstiegskampf der Saison 2010/11 bildeten Fans und Mannschaft eine Einheit, die Arena war immer voll. Derzeit bleiben viele Plätze leer, 22.257 Zuschauer sind Saison-Minusrekord. Kehren die Fans die anhand der Resultate (nur zwei Heimsiege in der aktuellen Saison, Anm. d. Red.) den Rücken?

Allofs: Nein, das sehe ich nicht so. Außerdem muss man bedenken, dass Augsburg nicht gerade viele Fans mitbringt.

Frage: Aber schon im ersten Spiel nach der Winterpause gegen Stuttgart gab es einen Minus-Rekord...

Allofs: Natürlich wäre mir am liebsten, wenn kein Platz mehr frei wäre. Wir müssen die Fans mit begeisterndem Fußball ein stückweit zurückholen.

Aus Wolfsburg berichtet Jürgen Blöhs