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Für Mirko Slomka und den Hamburger SV gibt es am Samstag eine klare Marschroute: "Wir spielen voll auf Sieg", sagt der 46-Jährige (© Imago)
Für Mirko Slomka und den Hamburger SV gibt es am Samstag eine klare Marschroute: "Wir spielen voll auf Sieg", sagt der 46-Jährige (© Imago)

"Müssen den Dino am Leben erhalten"

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Hamburg - 24 Jahre ist es her, dass der Hamburger SV in seinen nun bald 51 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit zum bisher ersten und einzigen Mal bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern musste. Im Volksparkstadion gewann man damals mit 1:0 gegen den direkten Konkurrenten Waldhof Mannheim im Kampf um die Relegation und blieb erstklassig.

"Spielen voll auf Sieg"

Auch Mirko Slomka kennt das Zittern bis zum Schluss. In der Spielzeit 2009/10 schaffte der heutige HSV-Trainer am 34. Spieltag mit Hannover 96 durch ein klares 3:0 beim Abstiegskonkurrenten VfL Bochum doch noch den Verbleib im Oberhaus.

"Die Situation ist ein bisschen anders", sagte Slomka am Donnerstag auf Nachfrage von bundesliga.de. "Bochum kämpfte damals wie wir gegen den Abstieg. Da war der Druck ungleich größer. Mainz dagegen hat eine tolle Saison hinter sich und spielt um den Einzug in die Europa League. Die Klasse der Teams ist nicht vergleichbar. Mainz hat ein ganz anderes Selbstvertrauen. Und selbst, wenn es nicht klappt, bleiben sie erstklassig."

Trotzdem sehe er auch einige Parallelen zu 2010. Seine Mannschaft sei damals sehr besonnen aufgetreten, nicht nervös geworden. "Ich habe sehr viele Gespräche geführt", erinnerte sich der 46-Jährige. "Ein sehr guter Zusammenhalt", habe das Team der Niedersachsen ebenso ausgezeichnet wie ein "unbändiger Wille". Und diese Attribute "habe ich auch hier in Hamburg festgestellt". 

Während die Konkurrenten Eintracht Braunschweig (bei 1899 Hoffenheim) und 1. FC Nürnberg (auf Schalke) wissen, dass nur im Falle eines Sieges die Relegation noch zu schaffen ist, könnte dem HSV im Falle einer Nürnberger Niederlage aufgrund des besseren Torverhältnisses sogar ein Remis genügen.

Doch darauf will sich der Trainer vor dem Spiel beim 1. FSV Mainz 05 (Samstag, ab 15 Uhr im Live-Ticker) nicht verlassen. "Es ist Wunschdenken, wenn man glaubt, dass man nur auf einen Punkt spielen kann. Wir spielen voll auf Sieg", meinte Slomka. Ob er die taktische Marschroute ändern würde für den Fall, dass der FCN klar zurückliegen sollte, wollte er noch nicht verraten. "Einen Plan B habe ich vielleicht in meinem Kopf, aber nicht für die Mannschaft."

Überhaupt habe er viel zu bedenken. Seine Arbeit sei selbst mit dem Anpfiff in Mainz nicht getan. Mit Rafael van der Vaart, Heiko Westermann und Tomas Rincon sind drei Spieler mit vier Gelben Karten vorbelastet und würden in einem möglichen ersten Relegationsspiel fehlen.

FSV-Spiel im Fokus

"Es geht um den Klassenerhalt. Da ist Kampf angesagt, und dass kann natürlich immer zu einer Gelben Karte führen", stellte Slomka klar. "Aber die Spieler sind schlau genug, zu wissen wie weit sie gehen können. Und wir sind ja nicht für unfaires Spiel bekannt." Zügel anlegen werde er dem Trio also nicht, aber "wenn die Spielstände in den anderen Stadien es hergeben, werde ich natürlich zu ihrem Schutz wechseln. Das habe ich gegen Bayern ja mit Heiko (Westermann; Anm. d. Red.) und Rafa (van der Vaart; Anm. d. Red.) auch gemacht."

Aber das sei ohnehin Zukunftsmusik. "Erst mal gilt unsere ganze Konzentration dem Spiel in Mainz, denn der Dino darf nicht absteigen. Dann gibt es ihn nicht mehr. Wir müssen ihn am Leben erhalten!"

Am 12. Mai 1990 war es übrigens Jan Furtok der mit seinem Treffer zum 1:0-Endstand in Hamburg zum Helden wurde. Am Samstag in Mainz kann ein neuer Held geboren werden.

Aus Hamburg berichtet Jürgen Blöhs