Gegen den VfL Wolfsburg feierten Christoph Moritz und die Mainzer am 3. Spieltag einen 2:0-Sieg
Gegen den VfL Wolfsburg feierten Christoph Moritz und die Mainzer am 3. Spieltag einen 2:0-Sieg

Moritz: Taktik und Teamgeist als Stärken

xwhatsappmailcopy-link

Mainz - Nach einem Traumstart mit drei Siegen in den ersten drei Spielen erwischte es den 1. FSV Mainz 05 in Hannover. Mit 1:4 kamen die Rheinhessen unter die Räder. Dennoch rangiert die Tuchel-Truppe immer noch auf einem bemerkenswerten 5. Platz. In der Länderspielpause können sich die Mainzer in Ruhe auf den kommenden Gegner Schalke 04 vorbereiten. Christoph Moritz spricht im bundesliga.de-Interview über seinen Wechsel, Trainer Thomas Tuchel und das Wiedersehen mit seinem Ex-Verein.

bundesliga.de: Herr Moritz, die schöne Mainzer Siegesserie riss mit der herben . Was hat die Mannschaft dort vermissen lassen, was sie in den ersten drei Bundesliga-Spielen besser gemacht hat?

Christoph Moritz: Schwer zu sagen, vor allem, weil wir auch in Hannover nicht schlecht gespielt haben. Wir haben eigentlich gut angefangen, und auch beim Stand von 2:1 war das Spiel noch total offen, erst mit dem 3:1 war es vorbei für uns. Dass wir über lange Strecken gut am Ball waren, gibt das Ergebnis allein gar nicht preis.

bundesliga.de: Dennoch ist der Saisonstart sicherlich sehr positiv zu bewerten. Wo sehen Sie die Stärken der Mannschaft?

Moritz: Unsere Stärken liegen in der mannschaftlichen Geschlossenheit, unserer guten taktischen Einstellung und darin, dass wir Spaß daran haben, nach vorne zu verteidigen.

bundesliga.de: Schätzen Sie Mainz in dieser Saison für stark genug ein, um über 34 Spieltage in der oberen Tabellenhälfte mitzumischen?

Moritz: Nach dem 4. Spieltag ist das schwer zu sagen. Aber das Potenzial innerhalb der Mannschaft ist in jedem Fall da.

bundesliga.de: Sie sind vor dieser Saison von Schalke nach Mainz gewechselt. Warum haben Sie sich für die 05er entschieden?

Moritz: Ich habe bei Schalke 04 nicht viel gespielt. Zudem hat der Verein Mainz 05 sich sehr um mich bemüht. Und es hat einfach alles gepasst. Deshalb bin ich hier.

bundesliga.de: War es ein Kulturschock vom hektischen Schalke ins eher beschauliche Mainz zu kommen?

Moritz: Ein Kulturschock ist es nicht. Die Stadt Mainz ist in jedem Fall richtig schön, es gefällt mir gut hier. Allerdings schauen beim Training hier weniger Fans zu als auf Schalke.

bundesliga.de: Sie kamen bislang in allen vier Bundesliga-Spielen zum Einsatz, wurden zwei Mal in Heimspielen eingewechselt und standen auswärts zwei Mal in der Startelf. Sind Ihre Qualitäten, hinter der Doppelspitze zu agieren, eher in Auswärtspartien gefragt?

Moritz: Das müssen Sie den Trainer fragen. Aber es stimmt schon, dass wir auswärts defensiver stehen, oder dies zumindest in den letzten Spielen die taktische Marschroute war.

bundesliga.de: Fühlen Sie sich schon als Stammspieler? Wie zufrieden sind Sie mit Ihren ersten Wochen in Mainz?

Moritz: Thomas Tuchel rotiert recht viel, daher gibt es hier in Mainz nicht unbedingt das Konzept des klassischen Stammspielers. Aber ich bin grundsätzlich sehr zufrieden. Das Training hier macht mir richtig viel Spaß.

bundesliga.de: Sie haben in Ihrer Karriere mit Felix Magath, Ralf Rangnick, Huub Stevens oder Jens Keller schon einige Trainer erlebt. Wie erleben Sie Ihren Mainzer Coach Thomas Tuchel? Was unterscheidet ihn von anderen Trainern?

Moritz: Thomas Tuchel trainiert taktisch auf einem sehr hohem Niveau. Er ist ein sehr kommunikativer Trainertyp, der uns super und sehr akribisch auf die Gegner vorbereitet.

bundesliga.de: Wie erklären Sie sich die Leistungsexplosion Ihres Mitspielers Nicolai Müller? Laufen im Team schon Wetten, dass er Torschützenkönig werden kann?

Moritz: Nicolai hat auch schon in der letzten Saison viele Tore gemacht. Er hat jetzt einen richtigen Super-Lauf und grundsätzlich das Potenzial, sich oben in der Torschützenliste festzubeißen. Ich wünsche es ihm und uns als Team natürlich auch, dass er weiter so glänzend trifft.

bundesliga.de: Nach der Länderspielpause geht es gegen Schalke 04. Wie groß ist die Vorfreude?

Moritz: Schon groß, aber nicht größer als bei anderen Spielen. Klar freut man sich, die alten Kollegen, die alten Teamkameraden, Physiotherapeuten oder den Zeugwart wiederzusehen. Aber darüber hinaus ist das Spiel selbst eines wie jedes andere auch. Ich freue mich immer darauf zu spielen. Die Vorfreude ist also nicht gegnerabhängig.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski