19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Oscar Wendt (M.) jubelt über sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt und das 1:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth
Oscar Wendt (M.) jubelt über sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt und das 1:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth

Moral bewiesen - Wieder mal

xwhatsappmailcopy-link

Fürth - Zwei Mal einen Rückstand wettgemacht, das Spiel gedreht, wieder ein gewonnenes Spiel bei widrigen Umständen - kein Wunder, dass im Mönchengladbacher Lager alle Spieler die "Moral" der Mannschaft lobten.

Wende binnen sechs Minuten

So auch Stürmer Mike Hanke, der neben Patrick Herrmann ein starkes Angriffsduo gebildet hatte. "Wir haben dagegengehalten und deshlab letztlich auch verdient gewonnen", sagte Hanke. "Wir sind eben eine Mannschaft, die nach Rückschlägen nicht einbricht." Auch der 28-Jährige erinnerte an den 3:2-Sieg in Hannover, bei dem die Borussia sogar einen 0:2-Rückstand aufgeholt hatte.



Auch Max Eberl sah keinen Grund, das Licht seiner Borussia unter den Scheffel zu stellen. Kritische Nachfragen, ob denn ein Sieg gegen einen nach zwölf Minuten dezimierten Aufsteiger tatsächlich so brillant sei, quittierte der Gladbacher Sportdirektor mit Unverständnis: "Sie alle haben doch am Samstag in Freiburg gesehen, dass Überzahl nicht immer zum Sieg führen muss." In der Tat hatten ja auch die Breisgauer 55 Minuten Zeit, Überzahlsituationen zu schaffen und den HSV auszuspielen; es blieb jedoch beim 0:0 nach 90 Minuten.

Ganz anders in Fürth, wo die Gladbacher nach schwächerer erster Hälfte aufdrehten und schließlich zu einem nach Toren von Oscar Wendt (22.), Martin Stranzl (51.) , Patrick Herrmann (57.) und Thorben Marx (90.) kamen und kurz nach Wiederanpfiff in sechs Minuten die Partie drehten. "Wir haben auswärts gewonnen. Wieder mal. Und wir haben wieder mal Moral bewiesen", sagte Eberl deshalb mit unverkennbarem Stolz in der Stimme.

Platzverweis als Knackpunkt



Dabei hatte die Partie aus Borussen-Sicht denkbar schlecht angefangen. Es waren nicht einmal zehn Minuten gespielt, als erstmals Jubel im ausverkauften Ronhof aufbrandete. Soeben hatte Fürths Bernd Nehrig einen Elfmeter verwandelt, den Oscar Wendt mit einem ebenso unnötigen wie unstrittigen Foul an Gerald Asamoah verschuldet hatte (10.). Borussia Mönchengladbach lag mit 0:1 zurück .

Doch nur zwei Minuten nach dem Nehrig-Treffer waren die Fürther nur noch zu zehnt auf dem Platz. Thomas Kleine, ein ehemaliger Borusse, hatte Patrick Herrmann an der Strafraumkante zu Fall gebracht, worauf Schiedsrichter Peter Gagelmann dem Sünder die Rote Karte zeigte (12.).

Nur ein Aspekt stört



"Wir haben nach dem Fürther Platzverweis nicht geduldig genug gespielt", ärgerte sich Gladbach-Trainer Lucien Favre in der Rückschau, "sondern haben stattdessen Konter des Gegners provoziert." Es war die Phase des Spiels, mit der Favre am wenigsten zufrieden war. An dem Auftreten seiner Elf nach Wiederanpfiff hatte der Schweizer hingegen wenig auszusetzen. Zumal man gegen einen starken Gegner gespielt habe: "Wir wussten, dass Greuther Fürth nach der Balleroberung sehr gefährlich ist. Sie sind stark beim Kontern."

Ins gleiche Horn stieß Manager Eberl ("guter Gegner"), der die Gelegenheit nutzte, nach gespielten elf Spieltagen ein versöhnliches Fazit des ersten Saisondrittels zu ziehen: "Mit der Platzierung können wir zufrieden sein, mit der Trefferrausbeute auch. Nur die Tordifferenz von 17:21 macht uns ein wenig Sorgen."

Aus Fürth berichtet Christoph Ruf