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Er ist das Gesicht des Augsburger Aufschwungs: Sascha Mölders, hier im "Sportstudio"
Er ist das Gesicht des Augsburger Aufschwungs: Sascha Mölders, hier im "Sportstudio"

Mölders fürchtet nur die Torwand

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Bremen - Nach dem Abpfiff im Bremer Weserstadion begann für Sascha Mölders das große Zittern. Dass er mit seinen Augsburgern gerade hatte, schien nur eine kleine Hürde gewesen zu sein, angesichts der enormen Herausforderung, die am Abend als Gast im "Aktuellen Sportstudio" auf den Shootingstar warten würde. "Ich werde mich nachher so blamieren an der Torwand", fürchtete Mölders, "ich habe gar nicht geübt. Meine Mannschaft traut mir auch nur einen Treffer zu, höchstens ..."

Mölders folgt auf Haller

Es ist nicht so, dass Mölders nicht treffsicher wäre, auch wenn er gegen Bremen mal nicht als Schütze, sondern als Vorlagengeber geglänzt hatte. Mit neun Toren liegt der bullige Stürmer der Augsburger beachtlich weit vorne in der Rangliste.



Doch seine Stärke war eben nie die filigrane Technik, das gibt er unumwunden zu. Leugnen wäre auch zwecklos, Mölders macht seine Tore lieber mit dem Kopf - manchmal sogar mit dem Hinterteil. Hauptsache drin, ist sein Motto, aber es klappte dann doch zumindest ein Mal an der kniffligen Torwand im Fernsehstudio. Der Druck war groß für Mölders gewesen, schließlich hatte die traditionsreiche Sportsendung seit 40 Jahren keinen Augsburger Spieler mehr eingeladen. Der legendäre Helmut Haller war 1973 der letzte.

Doch die Einladung hatte Symbolcharakter, denn es war an der Zeit, die wackeren Augsburger zu würdigen, die im Weserstadion ihre furiose Aufholjagd der Rückrunde fortsetzten. "Die Tabelle lügt nicht", meinte Mölders mit einem verschmitzten Lächeln. 21 Punkte hat der 16. der Liga auf dem Konto und damit den Abstand zum Abstiegsplatz vor Hoffenheims Partie gegen die Bayern auf fünf Zähler erhöht. Und auf die Wolfsburger auf Rang 15 fehlen dem Team von Trainer Markus Weinzierl auch nur noch sechs Punkte.

In der Rückrunde schon Vierter



Selbst dieser Platz ist längst nicht mehr unrealistisch, wer hätte das vor ein paar Wochen noch geglaubt. Die Augsburger hatten nach der Hinrunde in 17 Partien nur neun Punkte gesammelt, nun sind es nach sieben Spielen bereits zwölf Zähler. "Wenn man in der ersten Halbserie so auf den Deckel bekommt, dann fühlt sich das jetzt sehr gut an", freute sich Weinzierl. Seine Mannschaft belegt in der Rückrundentabelle einen fabelhaften 4. Rang.

"Ich will rennen und kämpfen und alles geben", sagte Mölders, "uns haben alle schon abgeschrieben, aber jetzt greifen wir an", sagt Mölders. Es war auch im Weserstadion gegen verunsicherte Bremer nicht zu übersehen, beim FCA haben sie die bewährten Tugenden im Abstiegskampf verinnerlicht. Von den letzten zehn Spielen gingen nur zwei verloren (gegen Leverkusen und Bayern), und Bremen kam ihnen gerade gelegen, um die Glücksgefühle am Leben zu halten.

Schaaf: "Mölders steht dafür, sich zu zerreißen"



Denn den Hanseaten ist weiterhin in der Bundesliga kein Sieg gegen Augsburg gelungen. "Wir haben so schlecht gespielt", musste Verteidiger Sokratis eingestehen, der noch zu den besseren Bremern gehört hatte. Doch das, was Werder-Trainer Thomas Schaaf an Vorzügen bei Mölders entdeckte - "unbändiger Wille, und er steht dafür, sich zu zerreißen" - suchte er bei seinen Spielern an diesem Nachmittag vergeblich. Augsburg war Werder kämpferisch klar über. "Wir stehen einfach als Mannschaft geschlossen zusammen", lobte Jan-Ingwer Callsen-Bracker: "wir glauben an uns, sind heiß und wir packen das!"

Aus Bremen berichtet Petra Philippsen