Henrikh Mkhitaryan ist auf und neben dem Platz bei Borussia Dortmund angekommen und wird aufgrund seiner Spielweise bereits mit einem ehemaligen BVB-Spieler aus Fernost verglichen
Henrikh Mkhitaryan ist auf und neben dem Platz bei Borussia Dortmund angekommen und wird aufgrund seiner Spielweise bereits mit einem ehemaligen BVB-Spieler aus Fernost verglichen

Mkhitaryan, Aubameyang und Sokratis: Dortmunds Neue schlagen ein

xwhatsappmailcopy-link

Altach - Mit den Zugängen Henrikh Mkhitaryan und Pierre-Emerick Aubameyang scheinen Borussia Dortmund echte Volltreffer gelungen zu sein. Der Armenier Mkhitaryan erinnert Nuri Sahin sogar an einen Double-Gewinner aus Fernost.

Auch Pierre-Emerick Aubameyang startet voll durch

Plötzlich war er da, der große Vergleich. "Ganz ehrlich: Er erinnert mich an Shinji Kagawa", sagte Borussia Dortmunds Mittelfeld-Stratege Nuri Sahin nach dem 4:1 (2:0)-Testspielsieg gegen Bursaspor. An jenen Kagawa, der mit der Borussia 2011 und 2012 Meister wurde. Adressat dieser besonderen Adelung war Henrikh Mkhitaryan - und der hatte sich die in seinem zweiten Spiel wirklich verdient.

Nach einem mit einem Treffer und einer Vorlage bereits gelungenen Einstand gegen Basel (3:1) legte der Armenier gegen den türkischen Erstligisten nach, legte Pierre-Emerick Aubameyang ein Tor auf und war mit glänzenden Pässen das Schwarzpulver des Dortmunder Angriffsfeuerwerks vor der Pause. Robert Lewandowski hatte die frühe Führung erzielt, Marco Reus und ein Eigentor der Türken besiegelten den Sieg.

Für Mkhitaryans Auftritt gab es nach dem Spiel Lob von allen Seiten. "Wir haben in der Offensive sehr viel Qualität", sagte Sahin, und selbst bei Jürgen Klopp, der einzelne Spieler nicht gerne heraushebt, klang Anerkennung durch: "Dass Henrikh im Kreieren von Momenten auch Qualitäten hat, haben wir schon vermutet. "



Richtig gut weg kam auch der Profiteur von Mkhitaryans Vorarbeit: Aubameyang traf in seinem zweiten Spiel zum ersten Mal und deutete nicht nur mit dem 2:0 an, dass die Dortmunder auch nach dem schmerzhaften Abgang von Mario Götze in der Offensive richtig gut aufgestellt sind - vielleicht sogar noch besser als in der vergangenen Saison. "Ich freue mich für die Neuzugänge, die sich bewiesen und einen weiteren Schritt gemacht haben", sagte Innenverteidiger Neven Subotic.

Aubameyang selbst fühlt sich bestens integriert, vor allen dank Bettnachbar Ilkay Gündogan: "Ich würde ihn immer wieder als Zimmerpartner nehmen, er hilft mir sehr viel." Der Gabuner hat sich ambitionierte sportliche Ziele gesetzt, er wolle "alle Titel", verkündete er bei der Pressekonferenz am Sonntag, "schließlich spielt man Fußball, um zu gewinnen". Mit "Weltklassespielern wie Mchitarjan und den anderen" sei es auf dem Platz ohnehin viel einfacher.

Aubameyang schüchtern, Mkhitaryan offen



Auch abseits des Spielfelds präsentieren sich die beiden Neuzugänge Namen bestens integriert - allerdings mit vertauschten Rollen. Der Gabuner Aubameyang, mit extrovertierter Frisur und weißem Ferrari als Paradiesvogel gestartet, gibt sich schüchtern und fast scheu, Mkhitaryan sucht dagegen offen und auf Englisch den Kontakt zu seinen neuen Mitspielern. Er wurde von seinem Zimmernachbarn, dem Dortmunder "Integrations-Beauftragten" Kevin Großkreutz, bereits über Fangesänge und das Derby gegen Schalke 04 aufgeklärt.

Nur vermeintlich im Schatten der beiden steht Innenverteidiger Sokratis, der in der zweiten Halbzeit gegen Bursaspor zusammen mit Subotic den Abwehrchef gab. "Er macht einen sehr abgeklärten und harten Eindruck", sagte Ilkay Gündogan anerkennend, Coach Klopp sah das ähnlich: "So eine Souveränität auszustrahlen wie Papa in der zweiten Halbzeit, das ist cool."

Großkreutz gilt als Ersatz für den verletzten Piszczek



Der Grieche wirkte bereits in den Trainingseinheiten der Vorbereitung bestens integriert, fachsimpelte mit Mkhitaryan über die laufende WM-Qualifikation und bereichert seinen Trainer um eine wichtige Option als Außenverteidiger. Angesichts des Fehlens von Lukasz Piszczek gilt Großkreutz als erste Besetzung für den rechten Posten in der Viererkette, Sokratis soll aber noch getestet werden.

Auf links gab Marcel Schmelzer derweil Entwarnung und spielte nach zweitägiger Trainingspause wegen Problemen am Becken wieder. Die Lösung der Beschwerden: Der Nationalspieler darf keine Flip-Flops mehr tragen, sondern bekommt spezielle Einlagen und festes Schuhwerk verschrieben.

Ob er damit ebenso leichtfüßig wie Mkhitaryan unterwegs ist, darf bezweifelt werden. Schließlich legte Sahin bei seiner Lobeshmyne auf "Micky" sogar noch nach: "Ich glaube, er ist sogar noch ein Stück schneller als Shinji Kagawa." Es gibt schlimmere Vergleiche.