Eintracht-Coach Armin Veh begrüßt die beiden Neuzugänge Alexander Madlung (2.v.l.) und Tobias Weis (2.v.r.) (© Imago)
Eintracht-Coach Armin Veh begrüßt die beiden Neuzugänge Alexander Madlung (2.v.l.) und Tobias Weis (2.v.r.) (© Imago)

Veh setzt im Abstiegskampf auf geballte Erfahrung

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Frankfurt am Main - Mit frischem Tatendrang und neuen personellen Optionen hat Eintracht Frankfurt die Vorbereitung auf die Rückrunde begonnen. Am Dienstag flogen die Hessen ins Trainingslager nach Abu Dhabi, inklusive der beiden Neuzugänge Alexander Madlung und Tobias Weis.

Dass die Eintracht in der Winterpause noch einmal nachrüstete, kam nach der verkorksten Hinrunde mit nur 15 Punkten nicht überraschend. "Wir machen einen Break, stellen uns neu auf, auch mental“, sagte Armin Veh, "denn wir haben noch einiges vor in der Rückrunde.“ Dabei setzt Frankfurts Trainer offenbar auf Personal, das im Abstiegskampf die nötige Erfahrung mitbringt. 

Madlung: "Ein ständiger Kampf gegen mich selbst"

Madlung war für seine Ex-Clubs Hertha BSC und VfL Wolfsburg in insgesamt elf Bundesliga-Spielzeiten am Ball, bestritt für beide Vereine zusammen 247 Bundesliga-Spiele. Der Verteidiger war vor seinem Eintracht-Engagement ein halbes Jahr arbeitslos, hielt sich in seiner Heimatstadt bem Fünftligisten Freie Turner Braunschweig fit. 

"Es war ein ständiger Kampf gegen mich selbst“, beschreibt Madlung die vergangenen Monate, in denen er sich für ein Engagement bei einem Erstligisten empfehlen wollte. Da kam dem heute 31-Jährigen zugute, dass sich Veh an die gemeinsame Zeit der beiden in Wolfsburg erinnerte und kurzerhand zuschlug. Umso glücklicher sei er, "einen Verein mit Perspektive“ gefunden zu haben. Nun wolle er sich "professionell vorbereiten, sich über das Training anbieten, um der Mannschaft zu helfen“. 

Der Inneverteidiger hatte in der Bundesliga bis zuletzt starke Werte: Zwei seiner insgesamt 23 Bundesligatore erzielte er in der vergangenen Saison. Auch seine vornehmliche Aufgabe erledigte Madlung souverän und entschied 62 Prozent seiner Zweikampfduelle für sich. 

Rüsten für den Abstiegskampf 

Geballte Erfahrung holte die Eintracht aber auch mit ihrem zweiten Transfer Tobias Weis. Der 28-Jährige, der von Hoffenheim bis zum Saisonende ausgeliehen wurde, ist im Mittelfeld zuhause und soll die Hessen vor allem läuferisch nach vorne bringen. Weis' Stärke ist das permanente Anlaufen der Gegner, die er dadurch zu Fehlern zwingt. Ein echter Abräume ist er dagegen nicht: In seiner Bundesliga-Karriere gewann er nur 46 Prozent seiner Zweikämpfe. 

Jetzt gilt es für die beiden Neuzugänge, sich schnell in Form zu bringen, was Weis, der sich nach seiner Suspendierung in Hoffenheim in der "Trainingsgruppe 2" fit hielt, keine Sorgen bereitet. "Das geht schnell bei mir“, sagt der Mittelfeldmann, "mein Fitnesszustand ist ordentlich." Auch Madlung dürfte die körperlichen Defizite bis zum Rückrundenstart behoben haben. 

Mit den beiden Neuzugängen, die schon in der deutschen Nationalmannschaft zum Einsatz kamen, rüstet sich die Eintracht also für schwere Zeiten nach der Winterpause. "Stünden wir auf Platz 8, hätten wir niemanden geholt“, sagt Veh. Die Analyse nach der Hinrunde habe ergeben, dass die Europa League "Substanz gekostet“ habe. Deshalb habe man personell nachlegen müssen. "Du brauchst gewisse Charaktere im Abstiegskampf“, sagt Weis. Dass er und Madlung genau die richtigen für den Kampf um den Klassenerhalt sind, müssen die beiden nun beweisen.

Johannes Fischer