Florian Fromlowitz wechselte 2008 von Kaiserslautern nach Hannover
Florian Fromlowitz wechselte 2008 von Kaiserslautern nach Hannover

"Mit uns rechnet doch keiner in solchen Spielen"

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Der Jubel bei den Spielern und den mitgereisten Anhängern von Hannover 96 war nach dem Schlusspfiff in Hamburg groß. In Unterzahl erkämpften sich die Gäste ein torloses Remis beim Favoriten. Für die Leinestädter kam das fast einem Sieg gleich.

Einer freute sich ganz besonders über das 0:0 - Hannovers Torhüter Florian Fromlowitz. Denn zum ersten Mal seit 13 Spieltagen blieb er ohne Gegentor. Das gelang zuvor am 5. Dezember 2009 beim 0:0 gegen Leverkusen.

"Als Torwart freut man sich immer, wenn man keinen Gegentreffer bekommt. Aber gegen den HSV haben von der Nummer 1 bis zur Nummer 18 alle die Einstellung gezeigt, die man im Kampf gegen den Abstieg braucht", erklärte Fromlowitz nach dem Spiel im bundesliga.de-Interview. Der 23-Jährige sprach zudem über das Sondertrainingslager unter der Woche, den Kampf um den Klassenerhalt und die anstehenden Spiele gegen die Top 3 der Liga.

bundesliga.de: Herr Fromlowitz, war dieses Remis in Hamburg fast so viel wert wie ein Sieg?

Florian Fromlowitz: Wir haben gegen den Hamburger SV Leidenschaft gezeigt und aufopferungsvoll gekämpft. Auch wenn wir einige gute Konter gesetzt haben - ein Dreier wäre wohl zu viel des Guten gewesen. Trotzdem: Wir haben sehr gut verteidigt und das Ergebnis auch in Unterzahl über die Zeit gebracht. Deshalb war das ein verdienter Punktgewinn.

bundesliga.de: Erstmals seit 13 Spielen sind Sie wieder ohne Gegentor geblieben. Wie fühlt sich das an?

Fromlowitz: Als Torwart freut man sich immer, wenn man keinen Gegentreffer bekommt. Aber gegen den HSV haben von der Nummer 1 bis zur Nummer 18 alle die Einstellung gezeigt, die man im Kampf gegen den Abstieg braucht. Und dieses Gesicht müssen wir nächsten Samstag unseren Fans im heimischen Stadion zeigen, um eine ernsthafte Konkurrenz für die Schalker zu sein.

bundesliga.de: Trainer Mirko Slomka hatte unter der Woche ein Trainingslager angesetzt. Hat sich diese Maßnahme als richtig erwiesen?

Fromlowitz: Sicherlich schweißen solche Trainingslager die Gemeinschaft noch mehr zusammen. Aber ich würde nicht sagen, dass nur diese drei Tage für den Punktgewinn in Hamburg ausschlaggebend waren. Von Vereinsseite war es ein Signal an die Spieler, dass es so nicht mehr weitergeht. Wir Spieler haben das begriffen. Denn wir dürfen uns nicht noch einmal so präsentieren, wie bei der Heimpleite gegen Köln.

bundesliga.de: Aber die nächsten Aufgaben für Hannover haben es in sich.

Fromlowitz: Wir haben diese harte Serie mit dem Punktgewinn in Hamburg eingeläutet. Jetzt spielen wir zu Hause gegen Schalke, dann kommen die zwei schweren Auswärtspartien in München und Leverkusen. Mit uns rechnet doch keiner in solchen Spielen. Aber wir haben gegen den HSV gezeigt, was mit Kampf und Leidenschaft möglich ist. Und mit einem Quäntchen Glück kann man dann auch mal einen Dreier holen.

Das Gespräch führte Michael Reis