19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Noch Zeit für eine Aufholjagd? Klopps Dortmunder haben noch sechs Spiele, um fünf Punkte aufzuholen
Noch Zeit für eine Aufholjagd? Klopps Dortmunder haben noch sechs Spiele, um fünf Punkte aufzuholen

Mit Spaß und ohne Rechenschieber

xwhatsappmailcopy-link

Die ein oder andere Vollgasveranstaltung hat Jürgen Klopp vor der Saison ja angekündigt. Das Spiel in Bochum war zweifellos eine davon, meint auch der Trainer: "Da ging richtig die Post ab!" Angenehmer Nebeneffekt: Der BVB schnuppert wieder am internationalen Geschäft, muss sich aber am Samstag gegen den Hamburger SV beweisen. Da hat die Elf noch eine Rechnung offen.

Erwartung und Wirklichkeit fügen sich in Dortmund immer mehr zusammen. Vier Siege in Serie stehen nach dem 2:0-Derbyerfolg für den BVB zu Buche. Das gab es zuletzt vor zwei Jahren und ist Beleg für die konstant starke Leistung der letzten Wochen. Verantwortlichen, Fans und Spielern steht die Freude darüber in diesen Tagen ins Gesicht geschrieben. "Es macht zurzeit einfach Spaß", sagt Patrick Owomoyela.

Lob vom Chef

Dieser Spaß, er spiegelt sich auf dem Platz wider. In Bochum kombinierte Dortmund präzise und flüssig, spielte sich etliche gute Chancen fein heraus - allein in Halbzeit eins verbuchte der BVB zehn gefährliche Torschüsse - und erzielte auch noch sehenswerte Treffer.

Übungsleiter Klopp ist anzumerken, wie zufrieden er mit dem BVB des Frühjahrs 2009 ist - und wohl auch ein bisschen stolz: "Wir haben nach vorne richtig Druck gemacht und guten Fußball gespielt. Da waren die spektakulärsten Szenen dabei, die ich in dieser Saison von meiner Mannschaft gesehen habe."

Verletzungsmisere beendet

Ob auch der nächste Gegner dieses spektakuläre Spiel zulässt, bleibt abzuwarten. Mit dem Hamburger SV empfängt der BVB am Samstag immerhin einen der Meisteraspiranten - mit dem die Borussia noch eine Rechnung offen hat. Im Hinspiel kassierte die Klopp-Elf in Hamburg mit 1:2 eine ihrer nur zwei Niederlagen der Hinrunde - trotzt einer guten zweiten Halbzeit.

Doch die Chancen für eine Revanche stehen gut. Immer mehr scheinen die Spieler zu verinnerlichen, was der Trainer denkt, immer besser umzusetzen, was er fordert. Dazu konnte Jürgen Klopp in Bochum zum dritten Mal in Folge die gleiche Elf beginnen lassen. Das gab es unter ihm beim BVB noch nie, und ist einer der Gründe für den derzeitigen Erfolg. Das meint auch er selbst: "Wir haben viele Probleme mit Verletzten gehabt. Seit drei, vier Wochen können wir jetzt tatsächlich mit einer nahezu identischen Anfangsformation beginnen."

Torgefährliche Defensive

Zudem eröffnen sich dem BVB im Bundesliga-Endspurt mehr personelle Möglichkeiten als noch zu Beginn der Rückrunde. Konkurrenz belebt das Geschäft - die Ersatzbank gibt Klopp zurzeit Chancen für neue Impulse. In Bochum warteten mit Tinga, Kringe, Zidan und Boateng gleich vier etablierte Spieler auf ihren Einsatz.

Dass sich zudem Alex Frei und Nelson Valdez zum schlagkräftigen Sturmduo gemausert haben, ist kein Geheimnis mehr. Insgesamt 16 Tore und zwölf Vorlagen sprechen eine deutliche Sprache. Aber auch die Defensive findet in den letzten Partien zur alten Torgefahr zurück. Der Treffer durch Patrick Owomoyela im Derby war bereits das elfte Tor durch einen Verteidiger. Der BVB stellt damit die torgefährlichste Abwehr der Liga.

"Wir wollen uns den Spaß bewahren"

Dass angesichts dieser Entwicklung die Qualifikation für den internationalen Fußball wieder in den Fokus rückt, ist logisch. "Natürlich gucken wir jetzt auf die anderen Plätze. Das Feld rückt immer enger zusammen und wir versuchen, von hinten Druck auf die anderen auszuüben", gesteht Tamas Hajnal.

Rechnen aber will - bei fünf Zählern Rückstand auf Rang 5 und Punktgleichheit mit Platz 6 - zumindest offiziell noch keiner der Spieler. "Wir wollen uns den Spaß bewahren, von Spiel zu Spiel schauen und dann sehen, was am Ende der Saison herauskommt", gibt Dede die Richtung vor.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sieht`s ähnlich und ganz pragmatisch: "Wir haben noch sechs Gegner. Je mehr Spiele wir gewinnen, desto mehr regelt sich von alleine."

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte