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Dieter Hecking (h.) bereitet sich mit dem VfL Wolfsburg in der Schweiz auf eine anstrengende Saison vor (© Imago)
Dieter Hecking (h.) bereitet sich mit dem VfL Wolfsburg in der Schweiz auf eine anstrengende Saison vor (© Imago)

Mit Schafspelz im Konzert der Großen

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Bad Ragaz - Keine Spur von Ruhe und Idylle in den Schweizer Alpen. "Da muss mehr Zug in die Aktionen", brüllt Dieter Hecking quer über den Trainingsplatz in Bad Ragaz. Der Trainer des VfL Wolfsburg achtet bei den Einheiten auf jedes Detail, schließlich verfolgen die Wölfe in der kommenden Saison ehrgeizige Ziele.

Wolfsburg will "von Beginn an gut dabei sein"

"Es wird nicht reichen, ausschließlich das zu leisten, was wir im vergangenen Jahr geleistet haben. Wir müssen die nächsten Schritte machen", fordert Sportdirektor Klaus Allofs im Interview mit bundesliga.de. Heißt im Klartext: Nach Platz 5 im Vorjahr und der direkten Qualifikation für die Europa League nehmen die Niedersachsen in der kommenden Saison die Champions-League-Plätze ins Visier?

"Nein, es geht darum, dass wir für uns abstecken müssen, was wir wollen", entgegnet Coach Hecking im Gespräch mit bundesliga.de. Zugleich teilt er Allofs Meinung, dass der gleiche Aufwand der vergangenen Saison in der kommenden nicht den gleichen Ertrag bringen werde.

Im Konzert der Großen wollen die Wölfe im nächsten Jahr dennoch mitmischen, werfen sich dabei aber lieber den Schafspelz um. "Andere Mannschaften haben viel mehr Geld in die Hand genommen als wir", sagt Hecking. "Das zeigt, dass sie ihre Plätze sichern wollen. Deshalb müssen wir versuchen, von Beginn an gut dabei zu sein."

In der Tat hat sich der VfL in diesem Sommer - anders als in den Jahren zuvor - auf dem Transfermarkt bislang dezent zurückgehalten. Klammert man die Aufrücker aus der zweiten Mannschaft, Kevin Scheidhauer und Oskar Zawada, sowie Rückkehrer Mateusz Klich aus, so sind mit Sebastian Jung und Aaron Hunt gerade einmal zwei "richtige" Neuzugänge dabei.

Hecking setzt auf "sehr erfolgreiche Einheit"

Nach Jahren der Fluktuation innerhalb des Kaders haben Hecking und Allofs nun offenbar ein stabiles Gerüst gefunden. "Im Großen und Ganzen setzen wir auf die Einheit, die im letzten Jahr sehr erfolgreich gespielt hat", stellt Hecking klar. Auch die Bilanz zeigt, dass seine Arbeit Früchte trägt. Im Januar 2013 übernahm der 49-Jährige das Amt von Lorenz-Günther Köstner. Abgesehen von dessen Bilanz als Interimstrainer hat Hecking mit 1,71 Punkten pro Spiel den besten Schnitt aller VfL-Trainer seit Felix Magaths Meisterstück 2009.

Der 5. Rang im Vorjahr war nach Jahren im grauen Mittelmaß ebenfalls die beste Platzierung seit dem sensationellen Titelgewinn 2009. "Die Mannschaft hat letztes Jahr von ihrem ausgesprochen guten Teamgeist gelebt", urteilt Hecking. "Ziel ist es, dass wir das dieses Jahr trotz einer verschärfteren Konkurrenzsituation auch wieder hinbekommen."

Herzlicher Empfang für Rodriguez und Benaglio

Dabei ist der Kader noch nicht vollzählig, die WM-Fahrer Kevin De Bruyne und Luiz Gustavo fehlen noch. Die Schweizer Nationalspieler Ricardo Rodriguez und Diego Benaglio trainierten begleitet vom Jubel zahlreicher Landsleute in Bad Ragaz am Dienstag erstmals wieder mit, ließen es aber zunächst bei individuellen Läufen etwas ruhiger angehen.

Einzig die schweren Verletzungen von Patrick Ochs (Kreuzbandriss) und Christian Träsch (Schulter-OP) drücken ein wenig auf die Stimmung. Dennoch zieht Trainer Hecking insgesamt ein positives Zwischenfazit: "Eigentlich liegen wir voll im Soll."

Aus Bad Ragaz berichtet Maximilian Lotz