Westermann traf in den ersten vier Bundesligapartien drei Mal für die "Knappen"
Westermann traf in den ersten vier Bundesligapartien drei Mal für die "Knappen"

Mit "Riesenschritten" in die Offensive

xwhatsappmailcopy-link

Beim Spaziergang auf der Urlaubsinsel hat Schalke 04 nicht nur den optimalen Einstieg in den UEFA-Cup, sondern auch einen neuen Torjäger gefunden. Nationalspieler Heiko Westermann schraubte beim lockeren 4:1 (3:0)-Sieg beim zyprischen Rekordmeister APOEL Nikosia seine Bilanz auf vier Treffer und ist nach acht Pflichtspielen die erfolgreichste Offensivkraft der "Königsblauen".

"Ich bin doch früher nie so oft vor dem Tor aufgetaucht wie jetzt", sagte der gelernte Innenverteidiger, der auf Zypern erneut im Schalker Mittelfeld spielte und in der 24. Minute den Torreigen eröffnete. Schon in den vergangenen drei Bundesligaspielen in Bremen (1:1), gegen Bochum (1:0) und in Dortmund (3:3) hatte der 25-Jährige getroffen: "Natürlich ist das Selbstvertrauen groß."

"Heiko macht Riesenschritte"

Selbst Trainer Fred Rutten, der normalerweise jegliche öffentliche Einzelkritik vermeidet, lobte den Ex-Bielefelder: "Viele Spieler machen bei uns Fortschritte, Heiko macht Riesenschritte." Westermann, der eigentlich lieber wie zuletzt in der Nationalmannschaft in der Abwehrzentrale spielt, findet langsam Gefallen an seiner neuen Aufgabe: "Der Trainer sieht mich derzeit in dieser Rolle am stärksten. Dass ich im Zentrum spiele, ist gut für mich, denn da kommen meine Qualitäten besser zum Tragen."

In Nikosia bewies Westermann, der in drei Bundesliga-Jahren zuvor nur insgesamt neun Tore erzielt hatte, erneut seine Stärken. Mit seiner Dynamik, seiner Zweikampfstärke und seiner Torgefahr war er wieder einmal bester Schalker. Den klaren Erfolg nach dem Champions-League-Aus und dem Derby-Frust wollte er allerdings nicht überbewerten: "Das war ein Pflichtsieg."

Rückspiel am 2. Oktober auf Schalke

Nach dem höchsten Auswärtssieg im Europapokal seit dem 30. September 2004 (4:0 bei Liepajas Metalurgs) ist das Rückspiel am 2. Oktober in der heimischen Arena nur noch Formsache, der Einzug in die Gruppenphase, der im Etat bereits eingerechnet war, praktisch perfekt. "Ich bin sehr zufrieden", sagte deshalb auch Präsident Josef Schnusenberg nach den weiteren Toren von Ivan Rakitic (35.), Vicente Sanchez (39.) und Halil Altintop (87.) bei einem Gegentreffer von Nenad Mirosavljevic (71.)

Nicht negativ bemerkbar machte sich das Fehlen von Nationalspieler Kevin Kuranyi, der wegen Schmerzen im Hüftbeuger ausfiel. Ob der zuletzt weit unter Form spielende Stürmer am Samstag (15:30 Uhr) in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt wieder auflaufen kann, war noch offen. "Ich hoffe, dass nichts kaputt ist", sagte Kuranyi. Für Ersatz ist gesorgt: Der neue Torjäger Westermann traf bislang schon einmal mehr als Kuranyi.