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Rafinha (l.) schildert seine Sicht der Dinge, Jakub Blaszczykowski bleibt cool
Rafinha (l.) schildert seine Sicht der Dinge, Jakub Blaszczykowski bleibt cool

Mit Plan und breiter Brust

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Dortmund - Wieder nicht gegen die Bayern verloren - aber der BVB hält nach dem 1:1 im Bundesliga-Duell den Ball flach. Voreilige Schlüsse für das Wiedersehen in Wembley in drei Wochen will niemand ziehen, doch zwei Dinge werden deutlich: Die Dortmunder sehen sich gerüstet für das Endspiel in der Champions League. Und das Selbstbewusstsein ist groß.

Im Finale " noch viel mehr Brisanz"

"Keine Frage, das positive Gefühl nehmen wir mit ins Finale", stellte Roman Weidenfeller nach über 90 Minuten sichtlich zufrieden fest. Der BVB hatte den Bayern nicht nur Paroli geboten, sondern auch mehr Spielanteile und die besseren Chancen verbucht. "Es war mehr drin, aber man kann eben nicht jedes Spiel gewinnen", nahm der Torhüter den 1:1-Endstand gelassen.


Viel wichtiger als ein Sieg in dieser Partie war auch Sebastian Kehl die Tatsache, "dass wir gezeigt haben, dass und wie wir die Bayern schlagen können. Und dass wir einen Plan haben". Den will der BVB dann in London am 25. Mai auf europäischer Bühne in die Tat umsetzen. Auch wenn Kehl klar ist, dass "die Partie dann mit der jetzigen kaum zu vergleichen sein wird. Da steckt noch viel mehr Brisanz drin."

Ein Vergleich schließt sich aber auch aus, weil für den Bundesliga-Gipfel beide Trainer in die Rotationskiste gegriffen hatten. Wie die Bayern schonte auch Dortmund einige angeschlagene Spieler. Und wie auf Seiten der Münchner passte der zweite Anzug auch beim BVB nicht in allen Belangen. Julian Schieber etwa verdeutlichte vor allem in der Schlussphase ein altbekanntes Problem: Der Borussia fehlt es neben Robert Lewandowski an einem durchschlagskräftigen und vor allem torgefährlichen Stürmer.

Dass zu allem Überfluss dieses Mal auch der Pole selbst nicht traf und sogar einen Elfmeter vergab, war am Ende aber nur ein kleiner Wermutstropfen. "Mit ein bisschen Glück verspringt Julian Schieber der Ball nicht oder Lewi schießt den Elfmeter rein", stellte Moritz Leitner fest. Oder man nutzt sein Überzahlspiel nach dem Platzverweis von Rafinha besser, ergänzte Nuri Sahin: "Da hätten wir mehr herausholen können."

Stolz auf Platz 2



Unter dem Strich sei es daher "etwas schade, dass es nicht zum Sieg gegen die Roten gereicht hat", meinte Leitner, "aber wir haben unser Saisonziel erreicht." Platz 2 hatte die Borussia vor der Spielzeit als Zielmarke ausgegeben. Und diese Position ist dem BVB angesichts von sechs Punkten Vorsprung auf Leverkusen bei zwei noch ausstehenden Spielen und einem deutlich besseren Torverhältnis faktisch nicht mehr zu nehmen. Eine Tatsache, auf "die wir sehr stolz sein können", sagte Jakub Blaszczykowski .

Der polnische Mittelfeldspieler, der zum Treffer von Kevin Großkreutz schon seine neunte Torvorlage geliefert hatte, war aber auch auf sich selbst ein bisschen stolz. Als die emotionale Rivalität zwischen den Gegnern ihren Höhepunkt erreichte und es bei Rafinhas Platzverweis hoch her ging, war Blaszczykowski ganz ruhig geblieben. "Wichtig war es, sich nicht weiter provozieren zu lassen. Das war wirklich nicht leicht - aber es hat zum Glück geklappt!"

Dass es nicht nur neben dem Patz, sondern auch auf dem Rasen nicht unbedingt zimperlich zuging, verdeutlicht auch die Zahl der Gelben Karten. Gleich sechs Verwarnungen sprach Schiedsrichter Peter Gagelmann neben der Gelb-Roten Karte für Rafinha aus, davon eine für den BVB. In den letzten beiden Bundesligapartien hatte es gar keine Karte gegeben.

"Härte war ein kleiner Vorgeschmack"



"Die Härte war ein kleiner Vorgeschmack auf London", vermutete Roman Weidenfeller nach der Partie. Und bestätigte damit einmal mehr, dass sich auch im Dortmunder Lager alle Gedanken schon jetzt um das Endspiel in der Champions League drehen.

Dieses Finale wird Borussia Dortmund gegen die Bayern mit einer breiten Brust angehen, die nach dem jetzigen Remis noch einmal ein Stückchen gewachsen ist. Das bestätigt auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke : "Wir haben jetzt in den vergangenen drei Jahren in insgesamt sechs Partien in der Bundesliga kein Spiel mehr gegen Bayern München verloren. Seien Sie sich sicher, dass wir uns da unserer Stärken sehr bewusst sind. Wir haben Selbstbewusstsein genug - was das betrifft, kann das nächste Spiel gegen die Bayern kommen."

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte.