Im ersten Gruppenspiel gegen Famagusta kam Claudio Pizarro (l.) mit Werder wegen mangelnder Chancenauswertung nicht über ein 0:0 hinaus
Im ersten Gruppenspiel gegen Famagusta kam Claudio Pizarro (l.) mit Werder wegen mangelnder Chancenauswertung nicht über ein 0:0 hinaus

Mit neuer Taktik gegen den alten Fluch

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Kontrollierte Defensive statt hemmungslosem Sturmlauf: Nach dem Bundesliga-Torhagel gegen 1899 Hoffenheim (5:4) muss Werder Bremen in der Champions League gegen Inter Mailand taktisch komplett umdenken.

"Diesmal dürfen wir uns nicht so mitreißen lassen, sondern müssen hinten konzentriert stehen", fordert Werder-Sportdirektor Klaus Allofs vor dem Gastspiel des Vize-Meisters am Mittwoch bei Italiens Titelträger Inter Mailand (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker).

Selbstvertrauen dank Offensivstärke

Allerdings hat der offene Schlagabtausch der Hanseaten gegen den Liganeuling auch die Zuversicht beim Bundesliga-Dritten spürbar gesteigert. Optimismus war Trumpf, als der Sonderflug FHE 6908 vom Bremer Flughafen am Dienstagvormittag Richtung Lombardei abhob.

"Wir wollen auch in Mailand etwas holen, der Sieg gegen Hoffenheim war gut für die Moral", behauptete Nationalspieler Torsten Frings.

Und auch Trainer Thomas Schaaf hat viel Positives aus der Partie gegen den Aufsteiger mitgenommen: "Natürlich wissen wir, dass wir uns in der Abwehr verbessern müssen. Aber wir nehmen auch das Selbstvertrauen aus zehn Toren in den vergangenen zwei Bundesligaspielen mit nach Mailand."

Mourinho erwartet "ein hartes Match"

Die neue Taktik soll einen alten Fluch vertreiben, denn im Giuseppe-Meazza-Stadion haben die Bremer in drei Spielen noch nie einen Punkt geholt. Auch ein Personalwechsel soll helfen, dies zu ändern. Nationalspieler Clemens Fritz wird wohl durch den Österreicher Sebastian Prödl ersetzt.

Trotz der "weißen Weste" gegen Werder warnt der bekanntlich sehr selbstbewusste Inter-Coach Jose Mourinho seine Spieler vor einer allzu lockeren Einstellung. "Ich erwarte eine Sieg, aber auch ein hartes Match. Bremen hat sehr gute Spieler, wir müssen schon aufpassen, dass wir nicht so überrannt werden wie kürzlich die Bayern", sagte der Portugiese.

Inter ohne große Personalsorgen

Dass der aktuelle Tabellenvierte der Serie A im Lokalderby gegen den AC Mailand mit 0:1 seine erste Saisonniederlage kassierte, soll keinen Einfluss auf die Leistung gegen Werder in der "Königsklasse" haben. "Wir müssen ganz schnell diese Enttäuschung verarbeiten. Ab sofort brauchen wir Kopf und Beine für die Champions League", fordert Kapitän Javier Zanetti

Das Mailänder Starensemble steht Mourinho fast komplett zur Verfügung, lediglich sein Landsmann Luis Figo fehlt wegen einer Fußverletzung. Nach dem 2:0-Auftaktsieg bei Panathinaikos Athen wäre ein Heimsieg für das Team um Weltmeister Marco Materazzi ein großer Schritt Richtung Achtelfinale.

Die Bremer hingegen stünden bei einer Niederlage bereits mit dem Rücken zur Wand, nachdem sie in der ersten Partie gegen den krassen Außenseiter Anorthosis Famagusta im Weser-Stadion nicht über ein torloses Unentschieden hinausgekommen waren. Denn in drei Wochen steht in der griechischen Hauptstadt bereits ein weiteres Auswärtsspiel auf dem Programm.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Inter Mailand: Julio Cesar - Maicon, Cordoba, Materazzi, Chivu - Zanetti, Muntari, Cambiasso - Cruz, Ibrahimovic, Mancini - Trainer: Mourinho

Werder Bremen: Wiese - Prödl, Mertesacker, Naldo, Pasanen - Baumann - Frings, Özil - Diego - Rosenberg, Pizarro - Trainer: Schaaf

Schiedsrichter: Lubos Michel (Slowakei)