Im Hinspiel waren Halil Altintop (r., gegen Sascha Riether) und Eintracht Frankfurt am Ende obenauf. Die Hessen siegten gegen den VfL Wolfsburg mit 3:1
Im Hinspiel waren Halil Altintop (r., gegen Sascha Riether) und Eintracht Frankfurt am Ende obenauf. Die Hessen siegten gegen den VfL Wolfsburg mit 3:1

Mit neuen Trainern zu alten Zielen

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Wolfsburg - Zwei Vereine, die das Trainerkarussell zuletzt mächtig in Bewegung gebracht haben, stehen sich am Sonntagabend zum Abschluss des 28. Spieltags gegenüber. Auf der einen Seite der VfL Wolfsburg, der seinen "Leitwolf" und Meistertrainer Felix Magath zurückgeholt hat. Auf der anderen Seite Eintracht Frankfurt, das zuletzt mit der Verpflichtung von Christoph Daum überraschte.

Daum feiert in der Volkswagen-Arena sein Debüt als Eintracht-Trainer, Magath hat seinen ersten Auftritt auf der Bank des VfL Wolfsburg bereits hinter sich. In Stuttgart holte der Meistertrainer von 2009 mit seinem VfL ein Unentschieden, das sich wie eine Niederlage anfühlte, da der Ausgleich erst in der vierten Minute der Nachspielzeit fiel.

Aber nicht nur wegen der neuen Übungsleiter wird die Partie mit Spannung erwartet. In der Volkswagen-Arena findet nämlich der Abstiegskampf in der Bundesliga seine Fortsetzung. Zahnlose "Wölfe" erbeuteten aus zehn Partien in der gesamten Rückrunde lediglich zwei Siege und finden sich auf Rang 17 wieder. Eintracht Frankfurt gelang nach der Winterpause sogar nur ein Sieg, Platz 14 ist das Resultat. Jetzt kommt es zum Duell der beiden schlechtesten Rückrundenmannschaften.

"Einen Impuls setzen"

Bei Eintracht Frankfurt kam die Verpflichtung von Daum aus heiterem Himmel. Zum Einen, weil die Eintracht gerade gegen den FC St. Pauli einen wichtigen "Dreier" eingefahren hatte. Zum anderen, weil erst vor elf Wochen der Kontrakt mit Michael Skibbe um ein Jahr verlängert wurde.

"Von wesentlicher Bedeutung war, dass wir einen Trainer gebraucht haben, der aus einer Lethargie heraus einen Impuls setzen kann", verteidigte Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen seine Entscheidung. Zudem hält er eine Zusammenarbeit mit Daum über die Saison hinaus durchaus für wahrscheinlich: "Selbstverständlich haben wir das Ziel, mit ihm langfristig erfolgreich zusammenzuarbeiten. Wenn wir den Klassenerhalt geschafft haben, werden wir uns wieder zusammensetzen".

"Bin kein Wunderheiler"

Neu-Trainer Daum warnt aber vor zu hohen Erwartungen im Abstiegskampf: "Ich bin kein Wunderheiler oder Messias. Mit meiner Unterschrift ist die Eintracht nicht gerettet." Neun Punkte, so glaubt der 57-Jährige, seien für den Klassenerhalt notwendig.

Daum ist in der Bundesliga kein unbeschriebenes Blatt, trainierte bereits Bayer 04 Leverkusen, den VfB Stuttgart und den 1. FC Köln. Den VfB führte er 1992 zur Deutschen Meisterschaft. Daum weiß um seine polarisierende Wirkung in der Bundesliga: "Selbst wenn ich drei Mal hintereinander Deutscher Meister werden würde, wird es immer einen kleinen Prozentsatz geben, der mich sehr, sehr kritisch sieht und für den ich ein 'rotes Tuch' bin."

Magath relativiert erste Eindrücke

Auf Seiten des VfL Wolfsburg hat Magath nach seiner scharfen Kritik an der körperlichen Verfassung einiger Spieler deutliche Fortschritte festgestellt. "Anfangs war ich über den Zustand der Mannschaft überrascht, da hat sie keinen guten Eindruck gemacht. Doch jetzt sind die Spieler mit viel Engagement dabei und zeigen ihre Freude am Fußball. Deswegen kann ich meine ersten Eindrücke mittlerweile relativieren", sagte der Coach eine Woche nach Dienstantritt beim VfL.

Vor dem kommenden Spiel der "Wölfe" gegen Eintracht Frankfurt musste Magath auch eine schlechte Nachricht verkraften. Innenverteidiger Simon Kjaer fällt für das Duell am kommenden Wochende aus. Der Däne zog sich im Training bei der Nationalmannschaft einen Außenbandriss im Sprunggelenk zu und musste auch die Länderspiele in Norwegen und in der Slowakei absagen.