Stuart Baxter ist seit Anfang 2008 Trainer der Finnen
Stuart Baxter ist seit Anfang 2008 Trainer der Finnen

Mit neuem Gesicht zum versöhnlichen Coup

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Die Enttäuschung über den Verlauf der Qualifikation zur Weltmeisterschaft war Stuart Baxter nicht so richtig anzusehen. Klar, er sei unzufrieden, dass sein Team, Finnland, sich wieder einmal nicht die Teilnahme an einem großen Turnier sichern konnte. Das steht schon vor dem letzten Spieltag gegen Deutschland (ab 17.45 Uhr im Live-Ticker) fest.

Doch Baxter stellte auf der abschließenden Pressekonferenz in der Hamburger HSH Nordbank Arena klar, das die Quali auch dazu diente, "unser Gesicht zu verändern. Denn wir müssen uns auf die Zeit vorbereiten, in der gestandene Spieler wie Jari Litmanen, Sami Hyyiä oder Petri Pasanen nicht mehr dabei sind. Deshalb glaube ich, dass wir unter diesen Umständen viele Punkte gesammelt haben."

Lampi selbstbewusst

Gegen die DFB-Elf sollen nun drei weitere Zähler dazu kommen. Schließlich wollen sich die Skandinavier mit einem positiven Abschluss aus der Gruppe 4 verabschieden. Der Optimismus kommt nicht von ungefähr. "Wir sind das einzige Team, das gegen Deutschland einen Punkt geholt hat. Und das wollen wir auf jeden Fall wiederholen. Am liebsten sogar noch mehr", erklärte Veli Lampi.

Der 25-Jährige wird nach den Gelb-Sperren seines Züricher Vereinskollegen Hannu Tihinen und des Bremers Pasanen wohl in die Startelf rutschen und damit die Zahl der aufstrebenden jungen Spieler erhöhen. Ein Problem sieht Trainer Baxter darin nicht.

Baxter setzt auf die Jugend

"Ich werde nicht jungen Spielern gegen Wales eine Chance geben, die sie zum größten Teil auch genutzt haben, um sie dann wieder auf die Bank zu setzen. Wir wollen sehen, wie sich unsere Talente in den großen Spielen beweisen Das ist wichtig in ihrer Entwicklung. Aber selbst wenn sie Fehler machen... dann machen sie halt Fehler", sagte der Engländer.

Baxter erwartet auch nicht, dass die Deutschen nach der vorzeitigen WM-Qualifikation einen Gang zurückschalten: "Deutschland macht es einem nie leicht. Vor allem nicht, weil Joachim Löw seinen Spielern sehr charmant zu verstehen gegeben hat, dass sie sich ab jetzt beweisen müssen, wenn sie mit nach Südafrika wollen. Deshalb wird da keiner von denen entspannt mit einer Zigarette am Spielfeldrand rumstehen. Ich erwarte ein sehr schwieriges Spiel. Es wäre fahrlässig, etwas anderes zu erwarten."

Hyypiä kündigt Rolfes die Freundschaft...

Eine besondere Partie wird es für Sami Hyypiä, der seit Saisonbeginn bei Bayer Leverkusen unter Vertrag steht. Er trifft in Hamburg auf seinen Vereinskollegen Simon Rolfes. Zeit, um Freundlichkeiten auszutauschen, gibt es aber nicht.

"Auf dem Platz vergessen wir für 90 Minuten unsere Freundschaft. Nach der Partie geben wir uns aber wieder die Hand. Wir fahren auch im Auto zusammen zurück nach Leverkusen: Hoffentlich bin ich dann der Glücklichere von uns beiden. Deutschland darf sich ja auch schon über das WM-Ticket freuen. Das sollte doch wohl reichen", sagte Hyypiä.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis