Mit sechs Siegen und drei Remis sind die Mainzer bislang bester Aufsteiger
Mit sechs Siegen und drei Remis sind die Mainzer bislang bester Aufsteiger

Mit neuem Anspruch gegen Dortmunds "Rumpfelf"

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Emotionen, Erinnerungen, Wiedersehensfreude - das erste Aufeinandertreffen von Dortmunds Trainer Jürgen Klopp und seinem Ex-Club überstrahlte die Vorberichterstattung zum Gastspiel der Mainzer am Samstag (ab 18 Uhr im Live-Ticker/Ligaradio) bei Borussia Dortmund.

Insbesondere die Parallelen zwischen Klopp und seinem Nachfolger Thomas Tuchel wurden thematisiert. Der Mainzer Übungsleiter bemüht sich deshalb, den Fokus auf das Sportliche zu lenken. "Trotz allem spielen nicht er oder ich gegeneinander", sagt Tuchel. "Für mich", betont der 36-Jährige, "geht es um die Punkte."

"Anspruch, überall zu gewinnen"

Davon haben die Aufsteiger aus Mainz nach einem Saisondrittel überraschend viele auf dem Konto. Mit 21 Zählern steht Tuchels Team aktuell vier Punkte vor dem BVB auf Rang 6. Satte sieben Punkten gab aus den letzten drei Spielen. Gegen Dortmund sollen weitere dazukommen. "Wir haben inzwischen den Anspruch, überall gewinnen zu wollen", sagt Tuchel.

Die verletzten Dimo Wache (Patellasehne), Felix Borja (Aufbautraining nach Sprunggelenksverletzung) und Jan Kirchhoff (Achillessehnenreizung) fehlen bei den Gästen. Zudem muss Tuchel auf Linksverteidiger Zsolt Löw verzichten, der eine Gelb-Sperre absitzt. Mit Peter van der Heyden ist sein möglicher Vertreter ebenfalls angeschlagen.

"Dürfen uns nicht beeindrucken lassen"

Man habe "genug Optionen" erklärte Trainer Tuchel, der mit einer hitzigen Anfangsphase rechnet: "Wir dürfen uns nicht beeindrucken lassen von anfänglicher Aggressivität im Spiel gegen den Ball oder vom Publikum."

Taktisch erwartet er von Klopps Dortmundern "schnelles Umschalten mit schnellem Spiel in die Spitze". Darauf müsse sich sein Team einstellen.

"Werden elf Leute auf dem Platz haben"

Wer genau bei Borussia Dortmund die taktischen Anweisungen des Trainers auf dem Rasen umsetzen darf, wird sich erst kurz vor dem Spiel herausstellen. Denn bei den "Schwarz-Gelben" ist die Personallage weiterhin prekär.
Beim Abschlusstraining hat sich Dimitar Rangelov am Freitagabend einen Bruch des rechten Mittelfußes zugezogen. Der Bulgare wurde bereits operiert und wird voraussichtlich zehn Wochen ausfallen.

Außerdem fehlen Sebastian Kehl, Tamas Hajnal, Dede, Damien Le Tallec und Tinga sicher. Wenig Hoffnung besteht bei Sven Bender nach seinem Faserriss. Ebenfalls fraglich sind die Einsätze von Jakub Blaszczykowski, Nuri Sahin und Patrick Owomoyela (grippaler Infekt). Dazu kommt, dass mit Mohamed Zidan, der mit der Nationalmannschaft Ägyptens unterwegs war, ein weiterer Stammspieler erst am Freitag zum Team stieß.

Coach Klopp nimmt die Situation mit Humor. "Wir werden elf Leute auf dem Platz haben, und ich bin mir sicher, dass auch noch welche auf der Bank sitzen." Mit Jugendspielern und Amateuren wird er den Kader auffüllen. Die dünne Personaldecke erhöht allerdings die Chancen von Markus Feulner, gegen seinen Ex-Club zum Einsatz zu kommen.