Beim SC Freiburg herrscht auch im Abstiegskampf Ruhe. Selbst Leistungsträger wie Nils Petersen murren nicht, wenn sie aus taktischen Gründen nicht von Beginn an spielen
Beim SC Freiburg herrscht auch im Abstiegskampf Ruhe. Selbst Leistungsträger wie Nils Petersen murren nicht, wenn sie aus taktischen Gründen nicht von Beginn an spielen

Freiburg will sich mit "Mut und Courage" retten

xwhatsappmailcopy-link

Freiburg - Im Frühling wurde an den Nebenplätzen des Freiburger Stadions ein paar Tage lang herumgewerkelt. Seither verdecken dichte schwarze Planen die Sicht auf den Trainingsplatz, auf dem Trainer Christian Streich seine Spieler derzeit auf das Saisonfinish einstellt.

Objektive Lage ist besser als die Stimmung

Zu groß ist die Angst vor Spionen anderer Vereine. Gerade Freistoßvarianten oder taktische Anordnungen sind schließlich nur dann wertvolle Waffen, wenn sich der Gegner nicht vorher schon darauf eingestellt hat. Die rund 15 Zaungäste, die einen Blick auf ihre Lieblinge werfen wollen, nehmen es mit Fassung. Schließlich bliebt beim SC Freiburg nach dem Training jeder Spieler stehen und schreibt bereitwillig Autogramme.

Gewachsene Strukturen

Doch während mancher Konkurrent Kurztrainingslager oder spezielle Teambuildingsmaßnahmen anvisiert, vertraut man in Freiburg auf die gewachsenen Strukturen innerhalb der Mannschaft. Die seien ebenfalls entscheidend, wenn es um die letzten Prozentpunkte im Abstiegskampf geht, meint Streich. "Ich bin sehr froh, eine Mannschaft zu trainieren, in der so viele außergewöhnliche Charaktere mit Sozialkompetenz stehen." Spieler wie Julian Schuster, Pavel Krmas oder Karim Guédé pushten die Mannschaft auch dann, wenn sie nicht zur Startelf gehören.

Auch Goalgetter Nils Petersen ("So etwas besprechen wir zusammen"), dessen Kraft noch nicht wieder für 90 Minuten reicht, akzeptiere klaglos, wenn Streich - wie beim HSV-Spiel - zum Ergebnis komme, dass er wertvoller sei, wenn er von der Bank komme. Mit welcher Aufstellung man dann am Samstag ins Rennen gegen die Bayern geht, ist - wie immer - offen. Dass die Mannschaft "alles in die Waagschale werfen" wird, wie Streich sagt, steht hingegen fest.