Der Anfang von Ende für Schalke 04: Hier wird Timo Hildebrand (r.) von Franck Ribery überlupft und muss das 0:1 hinnehmen
Der Anfang von Ende für Schalke 04: Hier wird Timo Hildebrand (r.) von Franck Ribery überlupft und muss das 0:1 hinnehmen

Mit mehr Mut zurück in die Erfolgsspur

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München - Es hätte sein Spiel werden können. Timo Hildebrand parierte gleich in der Anfangsphase die Schüsse von Thomas Müller, Arjen Robben und Holger Badstuber sowie weitere Versuche von Müller und Robben.

In seinem ersten Bundesligaspiel von Beginn an seit fast zwei Jahren war Schalkes Keeper in München auf einem richtig guten Weg.

Hildebrand räumt Fehler ein

Doch dann kam die 36. Minute, als Hildebrand weit aus seinem Kasten eilte, von Franck Ribery überlupft wurde und das 0:1 hinnehmen musste. "Da habe ich die falsche Entscheidung getroffen", gab der 32-Jährige im Anschluss gegenüber bundesliga.de zu.

Weil der Mut, den der ehemalige Nationaltorhüter in dieser Szene bewies, seinen Kollegen in der Allianz Arena nahezu über die gesamte Spielzeit fehlte, stand am Ende die nächste auf dem Papier. Die "Knappen" haben vier der fünf direkten Duelle gegen die anderen Titelkandidaten verloren (zwei Mal gegen die Bayern, je einmal gegen Dortmund und Mönchengladbach).

"Froh, dass wir an vierter Stelle stehen"

Und beim FC Bayern waren sie noch gut bedient. "Ein Dank an Timo Hildebrand, dass wir nur 0:2 verloren haben", sagte Trainer Huub Stevens: "Wir sind froh, dass wir an vierter Stelle stehen." Der Niederländer hatte schon in den vergangenen Wochen nichts von einem Angriff auf die Spitze wissen wollen und seinem Team mehrfach die Qualität eines ernsthaften Meisterschaftskandidaten abgesprochen. Aktuell liegt S04 acht Punkte hinter Spitzenreiter Dortmund. Weil aber das Polster auf dem 5. Platz mit sieben Zählern noch komfortabel ist, winkt den "Königsblauen" die Qualifikation für die "Königsklasse".

"Natürlich ist die Niederlage ein Rückschlag, aber wir haben schnell wieder die Chance, drei Punkte zu sammeln - und die wollen wir nutzen", zeigte sich Klaas-Jan Huntelaar kämpferisch. Der Angreifer, der seine Mannschaft am vergangenen Donnerstag mit drei Treffern noch höchstpersönlich ins Achtelfinale der Europa League geschossen hatte, ging diesmal leer aus. Genau der Kraftakt gegen Viktoria Pilsen musste am Sonntag als Erklärung, herhalten. "Ich denke, uns haben die 120 Minuten noch in den Knochen gesteckt, was aber keine Ausrede für unsere Niederlage sein soll", sagte Hildebrand.

Mit Holtby in Freiburg siegen

Ein weiterer Lichtblick neben der Leistung des bis auf den einen Fehler überzeugenden Torwarts war die Rückkehr von Lewis Holtby. Der Techniker kam nach seiner Verletzungspause in der 65. Minute für Joel Matip in die Partie und sorgte im Schalker Mittelfeld direkt für Struktur. "Für mich persönlich war es schön, endlich wieder einmal auf dem Rasen zu stehen", verriet Holtby, ergänzte jedoch im gleichen Atemzug: "Sein Comeback mit solch einem Ergebnis zu feiern, trübt die Freude natürlich."

Der 21-Jährige wolle die Niederlage "analysieren, abhaken und dann nach vorne schauen". Am Samstag in Freiburg biete sich schließlich schon die nächste Chance auf einen "Dreier", so Holtby.

Und die Vorzeichen sind absolut positiv: Schalke gewann die vergangenen drei Spiele gegen den SC - eine längere Siegesserie haben die "Knappen" aktuell gegen keinen Bundesligisten vorzuweisen. Angst vor einem erneuten Fehler hat Routinier Hildebrand übrigens nicht: "Ich habe mich geärgert, aber ich glaube, dass ich die nächste Situation richtig einschätze."

Tim Tonner