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Die mangelnde Chancenverwertung wurde Werder gegen Gladbach zum Verhängnis
Die mangelnde Chancenverwertung wurde Werder gegen Gladbach zum Verhängnis

Mit mehr Cleverness zum Erfolg

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Werder Bremen muss weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg im neuen Jahr warten. Vier Tage vor dem UEFA-Pokal-Kracher gegen den AC Mailand kamen die "Grün-Weißen" gegen Borussia Mönchengladbach trotz drückender Überlegenheit nicht über ein 1:1 hinaus. Werder bot spielerisch eine gute Leistung, lediglich die Chancenverwertung ließ stark zu wünschen übrig.

"Es gibt so Spiele, da will der Ball einfach nicht ins Tor gehen. Das kann passieren. Viel ärgerlicher ist, dass wir in Führung gehen und wenige Minuten später den Ausgleich bekommen. Das ist das Problem", grämte sich Klaus Allofs.

35 Schüsse reichen nur für ein Werder-Tor

Werders Sportdirektor hatte mit ansehen müssen, wie seine Mannschaft 35 Schüsse abgab, 19 Ecken in den gegnerischen Strafraum flankte und mit 63 Prozent Ballbesitz die Partie dominierte, aber das Feld dennoch nicht als Sieger verlassen durfte. Allen voran Logan Bailly hatte offensichtlich etwas dagegen. Gladbachs Schlussmann wuchs im Weser-Stadion über sich hinaus, entschärfte mit sehenswerten Paraden das Gros der Bremer Großchancen und trieb Werders Angreifer in die Verzweiflung.

Claudio Pizarro, nach abgesessener Rot-Sperre erstmals wieder in der Startformation, erlöste mit seinem Treffer zum 1:0 in der 76. Minute schließlich die Werderaner von den Qualen der Torlosen, doch die Freude währte nur kurz, um genau zu sein nur zwei Minuten. Die bis dahin ungefährlichen Gladbacher schlugen im direkten Gegenzug zurück und egalisierten die so mühevoll erarbeitete Bremer Führung - Michael Bradley hatte das Leder nach einem Freistoß von Marko Marin mit der Brust über die Linie gedrückt.

"Uns fehlt die Cleverness"

"Wir haben so viele Chancen, machen das Tor aber nicht. Wenn du dann das Tor machst, musst du dein eigenes Tor besser verteidigen", ärgerte sich Innenverteidiger Per Mertesacker über den Ausgleich und bemängelte das ungenügende Abwehrverhalten der Bremer, das zum Gegentreffer führte: "Das darf nicht passieren, dass der Ball so durch den Sechzehner fliegt ohne dass einer entschlossen dazwischen geht. Das sind Situationen, die wir unbedingt vermeiden müssen."

"Das war eigentlich ein harmloser Ball", befand auch Allofs: "Da muss man mit allem, was einem zur Verfügung steht, das Tor verhindern. Das ist leider nicht der Fall gewesen." Der Gegentreffer, der Werder zwei Punkte kostete, spiegelte dabei auch so ein bisschen den Saisonverlauf der Schaaf-Elf wieder.

"Es ist entscheidend, dass wir die Qualität in dieser Saison nicht haben, so ein Spiel durchzubringen. Da fehlt uns momentan einfach die Cleverness. Das macht den Unterschied, deswegen steht man dann im Mittelfeld der Tabelle", analysierte der Sportdirektor.

Meisterschaft noch nicht abgehakt

Allofs stellte aber auch klar, dass Werder keinesfalls den Kopf in den Sand stecken werde. Im Gegenteil: "Wir machen jetzt sicher keinen Haken an irgendeinen Wettbewerb. Es wäre fatal zu sagen, die Meisterschaft ist abgehakt. Es ist immer noch etwas drin. Die Spitzengruppe ist sehr groß und die Teams, die oben stehen, werden sich die Punkte gegenseitig abnehmen. Wenn wir weiter an uns arbeiten, gibt es noch die Chance oben reinzurutschen."

Einer dieser Wettbewerbe, die Bremen nicht abhakt, ist der UEFA-Pokal. Am Mittwoch gastiert das Starensemble aus Mailand an der Weser und Werder ist gut damit beraten gegen die Italiener offensiv wie defensiv cleverer zu agieren. "Mailand wird es uns deutlich schwerer machen, Chancen herauszuspielen. Die Möglichkeiten, die wir haben, müssen wir dann natürlich besser nutzen, und in der Abwehr dürfen wir uns keine Fehler erlauben. Wir müssen hellwach sein", fordert Clemens Fritz.

In der Theorie klingt das ziemlich einfach, in der Praxis werden Ronaldinho, Kaká und Co. gewiss noch ein Wörtchen mitzureden haben.

Aus Bremen berichtet Timo Strömer