Bitter: Hannover verliert zum zweiten Mal in Folge zuhause. Und der Gegner von Trainer Mirko Slomka und Co. hat auch noch die Taktik kopiert
Bitter: Hannover verliert zum zweiten Mal in Folge zuhause. Und der Gegner von Trainer Mirko Slomka und Co. hat auch noch die Taktik kopiert

Mit den eigenen Waffen geschlagen

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Hannover - 96-Trainer Mirko Slomka war bedient. "Wir haben zu keiner Phase zu unserem Rhythmus gefunden", analysierte Slomka nach dem . "Wir haben nicht damit gerechnet, so früh attackiert zu werden. Das ist eine große Enttäuschung - gerade mit Blick auf die Tabelle." Seinem Gegenüber Christian Streich gratulierte er fair für "die exzellente taktische Einstellung" und zu einem "hochverdienten Sieg".

Zwei Heimpleiten in Folge

Freiburg hatte den Gastgebern mit aggressivem Pressing den Schneid abgekauft und die 96er mit deren eigenen Waffen geschlagen. Sofort schalteten die Breisgauer nach Balleroberung auf Angriff um und suchten den Abschluss. 222 Sprints haben die Statistiker bei den Freiburger Spielern gezählt - Saisonrekord. Mit 21 Torschüssen standen beinahe doppelt so viele zu Buche wie bei Hannover (12).



Der SCF-Sieg hätte sogar höher ausfallen können. Nationaltorwart Ron-Robert Zieler vereitelte vier Großchancen und verhinderte damit ein Debakel für seine Mannschaft.

Dabei galt die AWD-Arena 22 Ligaspiele in Folge als uneinnehmbare Festung, ehe Borussia Mönchengladbach am 28. Oktober den Nimbus der Unbesiegbarkeit knackte und nach einem 0:2-Rückstand noch 3:2 bei Hannover 96 gewann.

Diese Scharte schien aus 96-Sicht ausgewetzt, als Hannover am 11. Spieltag in Stuttgart ein 0:2 in einen 4:2-Erfolg drehte und beim VfB den zweiten Auswärtssieg der aktuellen Spielzeit feierte - genau so viele Siege waren den 96ern in der gesamten Saison 2011/12 gelungen.

Ex-Lehrling trifft zum Sieg



Freiburg kam also gerade recht, denn noch nie hatten die Breisgauer an der Leine gewonnen. Doch vor den Augen der Rock-Heroen von Deep Purple, die auf der Ehrentribüne die Daumen drückten, kam es ganz anders. Der Schock nach der zweiten Heimniederlage in Folge saß tief. Da passte es gut ins Bild, dass mit Jan Rosenthal ausgerechnet ein Spieler den Freiburger Siegtreffer erzielte, der aus Hannovers Jugendabteilung stammt.

Von Angst vor einem Heimfluch will angesichts von zwei Niederlagen in Folge in der Liga aber niemand reden. "Die Niederlage stimmt mich natürlich ein Stück weit traurig, aber insgesamt kann man von einem positiven Saisonverlauf reden", sagte Sportdirektor Jörg Schmadtke. "Unglaublich ist nicht, dass wir nun zwei Heimspiele in der Bundesliga hintereinander verloren haben, unglaublich ist, dass wir zuvor 22 nicht verloren hatten."

Bevor am 14. Spieltag mit der SpVgg Greuther Fürth ein schlagbarer Gegner nach Hannover kommt, steht für 96 der schwere Gang nach München an. Beim FC Bayern gelang Hannover seit dem Wiederaufstieg 2002 gerade mal ein Sieg und ein Remis. In zehn Partien stehen sieben erzielte Treffer 30 kassierten gegenüber. Wie Hannover sind aber auch die Münchner zuhause nicht unschlagbar: Zuletzt bewies das Bayer Leverkusen am 9. Spieltag mit einem 2:1.

Aus Hannover berichtet Jürgen Blöhs