Tim Borowski wird wie bei Werder Bremen die Nummer 24 tragen
Tim Borowski wird wie bei Werder Bremen die Nummer 24 tragen

Mit dem Sieger-Gen zum Erfolg

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Der erste Tag beim neuen Arbeitgeber. Alles ist neu. Fragen kommen auf: Wo kann man den Wagen parken? Wo ist überhaupt jetzt der Eingang?

Philipp Lahm hat keinen neuen Arbeitgeber. Und dennoch fühlte sich der langjährige Angestellte des FC Bayern am Donnerstag so, als wäre er zum ersten Mal an der Säbener Straße, dem Trainingsgelände des Rekordmeisters.

Nach eigenen Angaben benötigte Lahm eine halbe Stunde bis er Zutritt in die neue FCB-Welt fand. Wäre Michael Rensing nicht gewesen, der die Tür letztlich öffnete, wäre die Suche wohl noch weitergegangen.

Die ersten Eindrücke Lahms nach seinem zweiwöchigen Urlaub auf den Seychellen waren dennoch "sehr positiv". Beifall gibt es vom 24-Jährigen für die Entscheidung, das Trainingslager in München zu absolvieren und nicht das Weite zu suchen. "Das finde ich sehr angenehm. So haben wir zwischen den Einheiten die Möglichkeit, die Freizeit nach unseren Wünschen zu gestalten", so Lahm gegenüber bundesliga.de.

"Weltweit einmalig"

Seine Teamkollegen schlagen den gleichen Ton an. So auch einer der tatsächlich seinen ersten Arbeitstag beim FC Bayern hatte: "Die Voraussetzungen sind nicht nur in Deutschland einmalig, sondern wahrscheinlich weltweit." Dem kann auch Hamit Altintop nur beipflichten. Der Türke ist sogar einen Tag vor seinem offiziellen Dienstbeginn zur Säbener Straße gefahren, um das Leistungszentrum des FC Bayern unter die Lupe zu nehmen.

"Ich war sehr neugierig, weil ich von Freunden viel Gutes gehört habe. Das hat sich bestätigt", so der Türke, der wie Borowski, Lahm, Miroslav Klose, Bastian Schweinsteiger, Marcell Jansen und Lukas Podolski am Donnerstag erstmals am Training teilnahm. Nach einem Rundgang durch das Leistungszentrum erwartete die Nachzügler das volle Programm. Zahlreiche Tests wurden durchgeführt, um den Zustand zu ermitteln. Das Septett soll mit einem individuellen Trainingsprogramm einsteigen.

Großer Konkurrenzkampf

Selbst das für gewöhnlich qualvolle Vorbereitungsprogramm scheint plötzlich Spaß zu machen - und dennoch ist volle Konzentration gefragt. "Ab sofort zählt nur der FC Bayern", sagt Altintop im Hinblick auf die EURO 2008. Auch Lahm versichert, dass es "keinen Blick mehr zurück" gibt. Zumal die Bayern-Stars vor schwierigen Wochen stehen. Der Konkurrenzkampf ist, obwohl mit Borowski nur ein Feldspieler verpflichtet wurde, weiter sehr groß.

Die Bayern geben sich selbstbewusst. "Ich hoffe, dass ich ein großer Bestandteil dieser Mannschaft werde", sagt Borowski. Auf welcher Position weiß er dabei noch nicht, wobei er sich gerne in der "Zentrale" sehen würde. Auch Altintop "würde sich zutrauen, in der Zentrale zu spielen". So wie in der türkischen Nationalmannschaft. Doch beide Spieler liefern schnell nach: "Entscheiden wird der Trainer, wie wir spielen und wo wir spielen."

Erfolg in der Champions League

Das Wie und das Wo ist unklar, nur eines ist sicher beim FC Bayern: Der Erfolg muss her, vor allem in der Champions League. "Es ist Pflicht, dass wir die erste Runde überstehen. Danach wird es natürlich schwer, aber wir brauchen uns nicht zu verstecken", so Altintop gegenüber bundesliga.de. Borowski entwickelte gar vom ersten Tag an sogar schon das Sieger-Gen beim FC Bayern "von der ersten Minute" an. Jetzt gelte es die vergangene Saison zu toppen.

Auch Lahm glaubt an eine erfolgreiche Zukunft, wobei er auf den Faktor Zeit setzt: "Eine Mannschaft kommt nicht einfach ins Finale. Das muss sich entwickeln. Wir sind aber sehr gut aufgestellt." Danach verließ Philipp Lahm gut gelaunt den Medienraum an der Säbener Straße. Ohne die Hilfe von Michael Rensing und ohne sich zu verlaufen.

Fatih Demireli