"Es gibt keine Alternative zu einem Sieg gegen Köln", weiß Bremen-Coach Robin Dutt - © © imago
"Es gibt keine Alternative zu einem Sieg gegen Köln", weiß Bremen-Coach Robin Dutt - © © imago

Bremen gegen Köln: Mit dem Rücken zur Wand

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Köln - Heute startet die Bundesliga in den 9. Spieltag (ab 20 Uhr im Live-Ticker) und verspricht gleich zu Beginn eine Menge Dramatik. Der SV Werder Bremen steht als siegloser Tabellenletzter mit dem Rücken zur Wand. Beim Gegner 1. FC Köln hingegen ist die Stimmung nach dem durchaus überraschenden Dreier gegen Borussia Dortmund blendend.

Kein Sieg, vier Unentschieden und vier Niederlagen. Dazu ein Torverhältnis von 10:22. Werder hat mit nur vier Zählern aus den ersten zehn Spielen den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt.

Der Druck, vor allem auf Coach Robin Dutt, ist enorm. "Natürlich spüre ich den. Vor allem den Druck in mir, unbedingt gewinnen zu wollen, weil wir hart und intensiv arbeiten. Diesen Druck mache ich mir aber selbst, der kommt nicht von außen", sagte der 49-Jährige auf der abschließenden Pressekonferenz vor dem Spiel.

"Wir haben den Trainer im Stich gelassen"

Nach der 0:6-Schmach beim FC Bayern ist es in Bremen kurz vor Zwölf. Das weiß auch Manager Thomas Eichin, der sich aber dennoch bemüht, den Trainer aus der Schusslinie zu nehmen.  "Es ist klar, dass eine Trainerdiskussion entsteht, wenn du auf dem 18. Platz stehst. Ich möchte die Frage nach dem Trainer nicht beantworten, weil sie sich für mich nicht stellt. Wir müssen endlich einen Dreier landen, damit Ruhe einkehrt."

Das Ziel ist also klar. Bleibt noch die Frage nach dem “Wie“. Bei der herben Niederlage in der Allianz Arena stellte die Dutt-Elf einen Negativrekord auf, schoss in 90 Spielminuten nicht ein einziges Mal aufs Tor. Seit Beginn der Datenerhebung in der Saison 1992/93 ein absolutes Novum. "Wir haben den Trainer im Stich gelassen", gab Kapitän Clemens Fritz anschließend zu Protokoll und stellte sich und seiner Mannschaft ein erschreckendes Arbeitszeugnis aus.

Der FC kommt mit breiter Brust

Ganz anders gestaltet sich die Situation beim 1. FC Köln. Die Mannschaft von Peter Stöger reist mit breiter Brust in die Hansestadt. Nach zuvor drei Niederlagen und fünf Spielen ohne Sieg konnte der FC beim 2:1 gegen den BVB endlich den zweiten Dreier der Saison einfahren.

Dementsprechend optimistisch präsentiert sich auch der Coach: “Die Situation ist schwierig für Bremen. Wenn alles passt, haben wir gute Chancen zu punkten“, sagt Stöger, der trotz der Tabellensituation eine hohe Meinung vom kommenden Gegner hat: “Die Bremer haben eine Steher-Mentalität und lassen sich nicht hängen. Sie sind in vielen Spielen zurückgekommen. Werder wird top motiviert und hoch aggressiv sein und könnte auch viel weiter oben stehen. Bremen bleibt ein schweres Spiel.“

Dass die Chancen auf einen Bremer Dreier zumindest nicht schlecht stehen, beweist ein Blick auf die Statistik. Die Kölner sind seit zehn Auswärtsspielen in Bremen ohne Sieg. Neun davon gingen sogar verloren.

Auf Statistiken will sich Robin Dutt nicht verlassen, er vertraut seiner Mannschaft weiterhin. "Am Tag nach dem Spiel in München waren die Köpfe weit unten. Jetzt bin ich voller Zuversicht. Ich habe wieder ein Funkeln hingekriegt." Ob die Bremer Augen nach der Spiel immer noch funkeln, wissen wir spätestens gegen 22:30 Uhr.

Thomas Ziemann