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Der FC Augsburg hat das Schlüsselspiel im Abstiegskampf gegen den direkten Rivalen 1899 Hoffenheim mit 2:1 für sich entschieden und damit den Relegationsplatz erobert - auch dank Torjäger Sascha Mölders (M.)
Der FC Augsburg hat das Schlüsselspiel im Abstiegskampf gegen den direkten Rivalen 1899 Hoffenheim mit 2:1 für sich entschieden und damit den Relegationsplatz erobert - auch dank Torjäger Sascha Mölders (M.)

Mit dem richtigen Riecher zum Klassenerhalt

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Augsburg - Für das Krankenhaus hatte Sascha Mölders keine Zeit. Der Angreifer musste das mit den Fans feiern, den ersten Bundesliga-Heimsieg überhaupt seit dem 5. Oktober 2012, damals ein 3:1 gegen Werder Bremen.

Mölders beißt sich durch

"Ich habe ein bisschen extrem gejubelt, weil unsere wunderbaren Fans das verdient haben, dass wir endlich mal wieder zuhause gewinnen", freute sich der 27-Jährige. Darüber hinaus hatten die Schwaben den Gästen soeben den Relegationsplatz abgenommen - dank Mölders, der großen Kampfgeist bewies und die Zuschauer in der SGL arena während der Spiels mit rudernden Armbewegungen immer wieder angepeitscht hatte.



In der 58. Minute war der bullige Stürmer bei einem Kopfballduell mit der Nase auf den Hinterkopf seines Gegenspielers geprallt und hatte dabei eine Platzwunde erlitten, die jedem Boxer große Sorgen bereitet hätte. Weil Mölders stark blutete, musste er vorübergehend vom Feld. Die Wunde wurde notdürftig geklammert und abgeklebt.

"Keine Sekunde des Spiels" habe er jedoch daran gedacht, sich auswechseln zu lassen, schwor der Torschütze: "Ich habe ja was an der Nase und nicht an den Füßen." Sein Kampfgeist zahlte sich aus. In der 79. Minute schoss Mölders nach der Führung durch den Südkoreaner Dong-Won Ji das vorentscheidende 2:0 und avancierte zum Helden des Tages.

"Sensationelle Körpersprache"



"Diese Körpersprache, nachdem er auf die Nase bekommen hat, war sensationell", schwärmte sein Teamkollege Jan-Ingwer Callsen-Bracker, der sich als Innenverteidiger mit Körperkontakt auskennt.

"Wir haben gezeigt, was Abstiegskampf bedeutet", stellte Mölders später klar. Ob etwas gebrochen war, konnte er da immer noch nicht sicher sagen. "Ach, das wird zugeklebt, das passt dann schon", meinte er lapidar. Daran, dass er für die kommende Partie gegen Werder Bremen ausfallen könnte, verschwendet er keine Gedanken.

Augsburgs Lebensversicherung



Für den FCA wäre es ein bitterer Verlust, denn auf Mölders' Schultern ruhen die Hoffnungen im Abstiegskampf. Seine Quote von neun Toren in 13 Saisonspielen ist Stürmerstars wie Mario Mandzukic vom FC Bayern München und Robert Lewandowski vom Meister Borussia Dortmund ebenbürtig. Eine treffsichere Alternative hat man nicht im Kader.

Aristide Bance hat noch kein einziges Mal in dieser Saison getroffen, und ohne Mölders war die Offensive des FCA über weite Strecken der Hinrunde hilflos. Bis Anfang Oktober hatte der Knipser wegen einer Sprunggelenksfraktur gefehlt und sich über freiwillige Einsätze in der Regionalliga-Reserve zurück zu den Profis gearbeitet.

Der Torjäger geht voran



Jetzt ist er das Sinnbild für den Kampfgeist der Schwaben, der den Hoffenheimern am Samstag über weite Strecken gefehlt hat. 1899-Innenverteidiger Jannik Vestergaard, der beim 2:0 das Nachsehen hatte, sagte anerkennend: "Sascha Mölders ist ein gutes Vorbild. So hätten wir es machen müssen. Ihm ist auch nicht alles gelungen, aber er ackert und hat ein schönes Tor gemacht."

Die Augsburger gingen einen Schritt weiter und sahen in dem Treffer die Belohnung für ihre Tapferkeit, mit der auch in dieser Saison der Klassenerhalt gelingen soll. "Wir hatten große Sorge, weil er einen relativ großen Cut auf der Nase hatte", gab Geschäftsführer Stefan Reuter zu: "Aber er steckt nicht auf und hat sich so belohnt. Das war ein Superzeichen."

Aus Augsburg berichtet Tobias Kimmel