Im Dialog mit dem Star: Ricardo Moniz (l.) und Ruud van Nistelrooy haben keine Sprachbarriere zu überwinden
Im Dialog mit dem Star: Ricardo Moniz (l.) und Ruud van Nistelrooy haben keine Sprachbarriere zu überwinden

Mit dem Motivator zum großen Ziel

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Der Hamburger SV hat sich von Bruno Labbadia getrennt. Bis zum Saisonende wird der bisherige Co-Trainer Ricardo Moniz die Arbeit mit der Mannschaft übernehmen. Doch was kennzeichnet den neuen Mann am Ruder?

Laute Anfeuerungsrufe schallen über den Trainingsplatz, als Ricardo Moniz den 22 Spielern auf dem Platz Beine macht. Ein Ball verspringt. Sofort ist Moniz zur Stelle, gibt gestenreich Anweisungen und lässt die Übung wiederholen - dieses Mal mit Erfolg. Als bisheriger Co-Trainer des nun beurlaubten Bruno Labbadia ist der Niderländer im Kreise der "Rothosen" enorm beliebt. Mit seiner positiven, stets fordernd antreibenden Art gilt der 45-Jährige als großer Motivator.

Cheftrainer bis zum Saisonende

Zusammen mit Martin Jol kam Moniz im Juli 2008 vom englischen Premier League-Klub Tottenham Hotspur nach Hamburg. Schon auf der Insel hatte er an der Seite Jols als Techniktrainer fungiert, eine Position, die er bis heute neben seiner Co-Trainer-Tätigkeit auch in der Hansestadt inne hatte.

Nun übernimmt der ehemalige Mittelfeldspieler, der unter anderem für den RKC Waalwijk in seiner Heimat aktiv war, interimsweise den Posten des Cheftrainers. Bis zum Saisonende hat er nun vorläufig das Sagen und wird in seiner eigenen Art versuchen, die immer noch attraktiven Ziele - nicht zuletzt das Finale der Europa League im eigenen Stadion am 12. Mai - zu erreichen.

Gutes Auge für hoffnungsvolle Talente

Sein Vorbild, der niederländische Fußballtrainer Weil Coever, prägte mit dem nach ihm benannten Coever-Modell die Philosophie des 45-Jährigen. Danach ist die exzellente Ballbeherrschung und der damit einhergehende Fokus auf die Technik der Kern der Trainingsarbeit. Vor Allem im Jugendbereich, in dem Moniz sehr engagiert ist und immer wieder ein gutes Auge für hoffnungsvolle Talente bewies, wird diese Philosophie umgesetzt - ein Vorbild hier ist der englische Vorzeigeclub Manchester United.

Moniz konnte neben seiner Arbeit in Hamburg und bei Tottenham Erfahrungen als Trainer der U-19-Nachwuchsmannschaft des niederländischen Traditionsclubs PSV Eindhoven sammeln und weiß auch die Grashopper Zürich, Feyenoord Rotterdam, die Vereinigten Arabischen Emirate und den VV Nuenen in seiner Vita.

"Der HSV ist ein großer Klub mit bewegter Vergangenheit", hatte Moniz bei seiner Ankunft als Techniktrainer der "Rothosen" im Jahr 2008 verkündet. Nun, zwei Jahre später, übernimmt er das Zepter. Der große Motivator, er soll den Traum vom Titel wahr machen.


HSV beurlaubt Labbadia