Thomas Tuchel saß am vergangenen Spieltag gegen den FC Bayern erst zum dritten Mal als Bundesliga-Trainer auf der Mainzer Bank
Thomas Tuchel saß am vergangenen Spieltag gegen den FC Bayern erst zum dritten Mal als Bundesliga-Trainer auf der Mainzer Bank

Mit Bodenhaftung gegen die "alte Liebe"

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Die Narren sind los: Die Mainzer Spaß-Gesellschaft will dem sensationellen Coup gegen Bayern München den erstmaligen Bundesliga-Gipfelsturm folgen lassen. Trainer-Novize Thomas Tuchel zeigt vor dem Duell bei seiner "alten Liebe" Borussia Mönchengladbach (Freitag ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) aber keinerlei Anzeichen von Höhenrausch.

Bodenhaftung ist beim 1. FSV Mainz 05 das Gebot der Stunde. "Wir geraten nicht in Gefahr, als Favorit nach Mönchengladbach zu fahren. Wir werden mit dem richtigen Rollenverständnis auf den Platz gehen", sagte der 35-jährige Coach.

Tuchel hat "noch nicht auf die Tabelle geschaut"

Mit der Borussia verbindet ihn eine gemeinsame Vergangenheit: Als Schüler, gab er letztens zum Besten, habe er 1987 im Zeltlager bitterlich geweint, als Jupp Heynckes seinen Wechsel vom Bökelberg zu den Bayern bekannt gab. Damals war Tuchel 14.

Nun will er der Borussia Schaden zufügen - und die Mainzer einen Tag vor seinem 36. Geburtstag erstmals an die Tabellenspitze führen. Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf habe die Situation jedoch kaum: "Ich bin zuversichtlich, dass wir uns davon jetzt nicht blenden lassen. Die Mannschaft ist mit dem Sieg sehr gut umgegangen. Ich habe selbst noch nicht auf die Tabelle geschaut."

Noveski und Müller wohl einsatzbereit

Diese weist, nachdem die Bayern genarrt wurden, Mainz als Tabellenvierten aus, zwei Punkte hinter Spitzenreiter Leverkusen. Kein Grund zur Euphorie, mahnt Tuchel: "Das wird ein sehr schweres Auswärtsspiel, wir müssen von der ersten Sekunde an hellwach sein."

Innenverteidiger Nikolce Noveski (Oberschenkelzerrung) und Torhüter Heinz Müller (Adduktorenprobleme), der Held des Bayern-Spiels, sind wohl einsatzbereit.

Dante verdrängt Kleine

Mönchengladbach hofft nach der Niederlage bei Werder Bremen (0:3) auf einen weiteren Heimsieg, zeigt jedoch großen Respekt vor dem Gegner. "Mainz wird mit viel Selbstvertrauen auftreten. Das geben der Punktestand und die Euphorie her. Wir müssen dieselbe konsequente Leistung wie gegen Berlin abrufen", sagte Trainer Michael Frontzeck.

Dante wird nach abgesessener Rot-Sperre in die Mannschaft zurückkehren und Thomas Kleine verdrängen. "Unser Anspruch muss sein, so ein Spiel zu gewinnen, obwohl wir großen Respekt vor Mainz haben", sagte der Brasilianer. Sollte Frontzeck auf zwei Spitzen setzen, muss US-Nationalspieler Michael Bradley weichen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Mönchengladbach: Heimeroth - Levels, Brouwers, Dante, Jaures - Marx, Meeuwis, Matmour, Arango - Neuville (Colautti), Bobadilla. - Trainer: Frontzeck

Mainz: Müller - Heller, Bungert, Noveski, van der Heyden - Svensson - Hoogland, Karhan, Ivanschitz, Schürrle - Bance. - Trainer: Tuchel