Lukas Podolski (l.) gewann gegen Bochum 62 Prozent seiner Zweikämpfe
Lukas Podolski (l.) gewann gegen Bochum 62 Prozent seiner Zweikämpfe

"Mit 40 Punkten wäre es eine erfolgreiche Saison"

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Theoretisch ist der Klassenerhalt zwar noch nicht in trockenen Tüchern, doch praktisch hat der 1. FC Köln nach dem 2:0-Sieg gegen den VfL Bochum in dieser Saison nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. FC-Idol Lukas Podolski lieferte ein starkes Spiel ab. Der Kölner hatte die meisten Ballkontakte und glänzte auch mit einem Assist. Im Interview mit bundesliga.de zieht der 24-Jährige Bilanz.

bundesliga.de: Herr Podolski, Glückwunsch zum 2:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum. So lange haben die Spieler schon lange nicht mehr mit den Fans gefeiert. War das der Klassenerhalt?

Lukas Podolski: Ich denke, wir haben den Klassenerhalt zum größten Teil geschafft. Wichtig war vor allem, dass wir auch endlich wieder zuhause drei Punkte geholt haben. Man hat ja die Reaktion der Fans nach dem Spiel gesehen. Die Zuschauer waren sehr zufrieden. Wir freuen uns, dass wir ihnen etwas zurückgegeben konnten, weil wir diese Saison nicht so oft gute Spiele gezeigt haben.

bundesliga.de: Sie hatten die meisten Ballkontakte, das ist für einen Stürmer sehr selten.

Podolski: Ich habe mir vorgenommen, in den letzten fünf Spielen noch einmal Gas zu geben. Es ist enorm wichtig, dass wir den Zuschauern und dem Club etwas zurückgeben. Wir müssen kämpfen bis zum Umfallen. Das haben wir jetzt in den letzten beiden Spielen gut gemacht. Wichtig war, das auch einmal in einem Heimspiel zu zeigen, weil wir in dieser Saison relativ viele schlechte Spiele abgeliefert haben. Trotzdem dürfen wir uns jetzt nicht ausruhen. Wir haben noch ein Heimspiel gegen Freiburg. Da müssen wir den Fans noch einmal so ein Spiel zeigen.

bundesliga.de: Beim zweiten Tor lief das Zusammenspiel mit dem doppelten Torschützen Zoran Tosic sehr gut. Müsste der FC nicht alles versuchen, um diesen Mann zu halten?

Podolski: In Köln ist es ja immer so, dass nach ein, zwei Siegen gleich alles in den Himmel gelobt wird. Da muss man aufpassen. Es war ein fußballerisch gutes Spiel von uns. Auch die Jungen wie Adam Matuschyk oder Daniel Brosinski, der reingekommen ist und enorm viel Druck gemacht hat, waren wieder stark. Unser Ziel war der Klassenerhalt. Den haben wir jetzt in der Tasche. Jetzt wollen wir oben angreifen, und die Planungen dafür laufen nach der Saison.

bundesliga.de: Die Stimmung war ja fast so, als hätte die Mannschaft die Meisterschaft gewonnen.

Podolski: Das ist in Köln ja immer sensationell. Wenn wir so gute Spiele zeigen wie gegen Bochum, dann geben uns die Fans das doppelt und dreifach zurück. Die Fans pushen uns und singen bis zum Umfallen. Das war enorm wichtig.

bundesliga.de: Trainer Zvonimir Soldo ist vor der Saison mit dem Ziel angetreten, mehr Punkte als im Vorjahr (39 Punkte) und daheim mehr Punkte zu holen. Beide Ziele sind noch zu erreichen.

Podolski: Das ist nur für die Statistiker interessant. Es geht ja nicht darum, ob wir auswärts mehr oder weniger Punkte holen als daheim. Unser Ziel war der Klassenerhalt. Es war in den letzten Wochen immer relativ eng. Wir mussten die Spiele irgendwie über die Bühne bringen, irgendwie gewinnen. Das ist uns in Hoffenheim gelungen. Wir freuen uns jetzt, wissen aber auch, dass wir uns in der nächsten Saison zuhause steigern müssen. In so einem Stadion mit solchen Fans müssen wir einfach mehr Punkte holen.

bundesliga.de: Wie zufrieden sind Sie mit der Saison?

Podolski: In der Auswärtstabelle sind wir Fünfter. Da läuft es. Wir tun uns eben zuhause schwer. Es ist schwer zu sagen, warum das so ist. Ob wir zu viel Druck haben oder sonst irgendetwas. Das ist ja nicht nur in dieser Saison so gewesen, sondern auch in den letzten Jahren. Da müssen wir uns etwas einfallen lassen.

bundesliga.de: Mit welchen Zielen gehen Sie jetzt in die letzten drei Spiele? Wollen Sie die Gladbacher noch überholen?

Podolski: Wir stehen ja jetzt vor der Borussia. Das ist auch wichtig. Wir haben noch drei Spiele. Wenn wir jetzt noch die 40 Punkte holen, die, wie Sie sagen, der Trainer als Ziel vorgegeben hat, war es eine erfolgreiche Saison. Man darf nicht vergessen, dass wir erst in der vergangenen Saison in die Bundesliga aufgestiegen sind. Man darf nicht direkt erwarten, dass der FC um die internationalen Plätze mitspielt. Klar, vom Potenzial, vom ganzen Umfeld her, ist das machbar. Aber man muss das Schritt für Schritt angehen.

bundesliga.de: Sie persönlich können sich jetzt etwas lockerer in den letzten Spielen in WM-Form bringen?

Podolski: Lockerer nicht. Ich will noch gute Spiele zeigen. Wir haben noch das Heimspiel gegen Freiburg, in dem wir den Fans wieder etwas zurückgeben wollen. Danach kann ich mich auf die WM konzentrieren.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski

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