"Mister Fallrückzieher" Klaus Fischer wird 65

xwhatsappmailcopy-link

Zweiter Anlauf in Richtung Westen

Gelsenkirchen - Wenn Klaus Fischer heute 65 Jahre alt wird, dann will er vor allem eines nicht tun: Schon wieder die Geschichte vom 16. November 1977 erzählen, als ihm beim 4:1 im Länderspiel gegen die Schweiz quer in der Luft liegend das "Tor des Jahrhunderts" gelang. "Die Auszeichnung macht mich zwar stolz, aber ich habe in meiner Bundesliga-Karriere 268 Treffer erzielt. Da waren einige schöne dabei, aber nur noch ein weiterer Fallrückzieher", sagt der zweitbeste Bundesliga-Torschütze der Geschichte. 

Doch es sind eben nicht zuletzt die spektakulären Fallrückzieher, die in Erinnerung geblieben sind. So wie im WM-Halbfinale am 8. Juli 1982 gegen Frankreich, als er mit einem seiner unnachahmlichen Kunstschüsse in der Verlängerung zum 3:3 traf, ehe Deutschland in der legendären Nacht von Sevilla das Elfmeterschießen gewann.

Tief im Bayerischen Wald, im 500-Seelen-Dorf Kreuzstraßl, begann die Karriere des etwas schmächtigen Jungen, der seinen Heimatklub SC Zwiesel beinahe schon mit 18 Jahren in Richtung Westen verlassen hätte. "Hennes Weisweiler hat mich zum Probetraining bei Borussia Mönchengladbach eingeladen, aber dort hat man mich nicht verstanden. Ich hatte ja so einen bayerischen Dialekt, außerdem war ich ihm körperlich zu schwach", erinnert sich Fischer, der seinen 65. Geburtstag in seiner bayerischen Heimat mit Familie und Freunden feiert.