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Edin Dzeko (l.) vergab in der entscheidenden Phase beim Pokalspiel gegen Köln zwei klare Chancen
Edin Dzeko (l.) vergab in der entscheidenden Phase beim Pokalspiel gegen Köln zwei klare Chancen

Misimovic bemängelt den "Schlendrian"

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Der VfL Wolfsburg hat sich nach der 2:3-Niederlage beim 1. FC Köln bereits in der 2. Runde des DFB-Pokals aus dem Wettbewerb verabschiedet. Damit tanzt der Deutsche Meister nur noch auf zwei Hochzeiten. Vor dem Niedersachsen-Derby gegen Hannover 96 plagen die Norddeutschen vor allem Abwehrprobleme.

"Nach vorne spielen wir hervorragend, doch in der Defensive müssen wir unbedingt zulegen", analysierte VfL-Trainer Armin Veh nach dem Pokal-Aus: "Wir haben viel zu leicht die Gegentore bekommen und hätten unsere Möglichkeiten konsequenter nützen müssen. So machen wir uns immer nur selbst das Leben schwer."

In Bestbesetzung waren die "Wölfe" in Köln angetreten, mit einer eingespielten Mannschaft ohne einen einzigen Neuzugang. Armin Veh hatte sich für eine etwas defensivere Mittelfeldraute entschieden, um die in den ersten Bundesliga-Spielen mit zwölf Gegentreffern in sechs Partien erkennbar schwächelnde Abwehr zu stärken. Der Erfolg blieb aus.

"Die Kölner haben jede Torchance gnadenlos genutzt"

"Es hat vielleicht nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern das abgezocktere Team", ärgerte sich Wolfsburgs Außenverteidiger Sascha Riether. Eine Aussage, die etwas verblüfft, sollte man doch annehmen, dass der Champions-League-Teilnehmer Wolfsburg dem Tabellen-16. der Bundesliga gerade in dieser Hinsicht einiges voraus haben sollte.

Riether spielte auf die vielen vergebenen hochkarätigen Torchancen seiner Mannschaft an, von denen alleine Edin Dzeko zwei "Hundertprozentige" ausließ. Das hatte sicher nichts mit fehlender Klasse zu tun als vielmehr auch mit fehlendem Glück. "Als wir im letzten Jahr unseren Lauf hatten, hatten wir in der einen oder anderen Situation ein bisschen mehr Glück", meinte Riether: "Die Kölner haben jede Torchance gnadenlos genutzt, wir leider nicht."

In der Rolle des Underdogs war es einfacher

Die Wolfsburger kämpfen mit den gleichen Problemen wie schon viele Überraschungsmeister vor ihnen. Der Truppe fehlt in den wichtigen Momenten die Unbekümmertheit des Underdogs. Viele Dinge, die in der vergangenen Saison noch mit spielerischer Leichtigkeit klappten, funktionieren nicht mehr wie selbstverständlich.

Zudem sind die Gegner gegen den amtierenden Meister besonders motiviert. Und schließlich spielt die Mannschaft nicht mehr permanent am Limit, weil einige Kicker unbewusst minimal nachgelassen haben. Oder wie Wolfsburgs Spielmacher Zvejezdan Misimovic sagt: "In der Defensive war der Schlendrian drin. Wir müssen besser stehen."

"Tanzen nur noch auf zwei Hochzeiten"

So erwischte es die Norddeutschen nach den guten Spielen gegen Moskau und auf Schalke etwas überraschend in Köln. "Wir waren in den letzten zwei Spielen davor auf einem guten Weg. Jetzt tanzen wir nur noch auf zwei Hochzeiten", grantelte Misimovic: "Gegen Hannover müssen wir jetzt einen 'Dreier' einfahren, um weiter nach oben zu kommen."

Sonst droht dem VfL Wolfsburg auf längere Zeit das Mittelmaß, das bereits jetzt zahlenmäßig zu konstatieren ist: der 9. Platz in der Bundesliga-Tabelle bei gegenwärtig drei Siegen und drei Niederlagen. Die Mannschaft ist nun im Derby gegen Hannover 96 gefordert.

Zwei völlig verschieden Abwehrreihen

"Derbys sind immer sehr interessant, besonders für die Fans. Wir wollen unsere Fans mit einem Sieg verwöhnen", sagt Sascha Riether. In der vergangenen Saison ist den "Wölfen" das mit 2:1 und 5:0 zwei Mal gelungen.

Doch ein Selbstläufer wird die Begegnung mit Sicherheit nicht, stellen die "96er" in dieser Spielzeit doch mit nur vier Gegentoren die bislang beste Abwehr der Bundesliga. Von derartig stabilen Verhältnissen sind die Wolfsburger noch weit entfernt.

Tobias Gonscherowski