Mirko Slomka trainierte bis September 2014 den Hamburger SV und spricht über die Probleme einiger Traditionsvereine
Mirko Slomka trainierte bis September 2014 den Hamburger SV und spricht über die Probleme einiger Traditionsvereine

Slomka: "Erwartungen höher als der Leistungsstand"

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Köln - Im September 2014 wurde Mirko Slomka beim Hamburger SV entlassen. Der 47-jährige ist aber nicht der Typ, der lange vom Fußball lassen würde. Obwohl er noch keine neue Aufgabe übernommen hat, spielt der Fußball nach wie vor eine große Rolle in seinem Leben. Im Exklusiv-Interview mit bundesliga.de spricht Slomka über die Monate seit seiner Entlassung und die Probleme einiger Traditionsvereine. Dortmund traut er absolut eine Aufholjagd zu und von der Leidenschaft der Bayern ist er begeistert.

bundesliga.de: Herr Slomka, konnten Sie in den Monaten seit Ihrer Beurlaubung beim HSV vorübergehend vom Fußball loslassen oder fehlt Ihnen der Fußball?

Mirko Slomka: Der Fußball fehlt mir (lacht). Die Entwicklung beim HSV kam für mich sehr überraschend und hat mir ein wenig zu schaffen gemacht. Ich habe mich deshalb intensiv mit meinem Assistenten ausgetauscht, und wir haben gemeinsam überlegt, wo wir möglicherweise einen wesentlichen Fehler gemacht und der Mannschaft nicht das geboten haben, was sie gebraucht hätte. Ich halte es für sehr wichtig, die Dinge auf diese Weise aufzuarbeiten. Schließlich möchte man es beim nächsten Mal noch besser machen. Und nicht zuletzt habe ich die Zeit mit meiner Familie verbracht, die oft zu kurz kommt, wenn man als Bundesligatrainer arbeitet.

bundesliga.de: Gibt es, unabhängig von etwaigen Angeboten, einen Plan, wann Sie wieder einsteigen wollen?

Slomka: Bis zu einem gewissen Grad ist das abhängig davon, welche Vereine oder Verbände auf mich zukommen. Einige interessante Gespräche hat es zwar bereits gegeben. Das hundertprozentig Richtige war allerdings noch nicht dabei. Ich denke, dass man die Zeit sinnvoll nutzen kann, um sich weiterzuentwickeln. So mache ich mir Gdanken über eine verbesserte Kommunikation mit den Spielern. Die sozialen Netzwerke spielen heute eine besondere Rolle. Und die Arbeit mit der Mannschaft sollte in einem engen Zusammenhang stehen mit den Veränderungen des, nennen wir es persönlichen Marktes, mit den Möglichkeiten, die Twitter, Facebook etc. bieten. Als Trainer möchte ich versuchen diese Möglichkeiten für das Team zu nutzen.