Das Hinspiel zwischen Hertha und Köln in Berlin ging mit 1:0 an die "Geißböcke"
Das Hinspiel zwischen Hertha und Köln in Berlin ging mit 1:0 an die "Geißböcke"

Mentalcoach, Teamabend und Trainingslager

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Die Kandidaten im Tabellenkeller der Bundesliga wehren sich mit allen Mitteln gegen den drohenden Abstieg. Und: Hochrechnungen haben Hochkonjunktur. Sechs Spieltage vor Saisonende ist die Debatte über die Schwierigkeit des Restprogramms entbrannt.

Die große Anspannung wird Samstag in den Kellerduellen zwischen dem SC Freiburg und VfL Bochum (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) und 1. FC Köln und Hertha BSC (ab 18 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) besonders deutlich.

Hertha glaubt trotz Top-Gegnern an das Wunder

Mit Psychotricks will Hertha BSC als Tabellenletzter bei fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz seine letzte Chance nutzen. Mittelfeldspieler Raffael nimmt extra Sitzungen bei einem Mentalcoach, um zu alter Torgefährlichkeit zu finden. Zudem soll ihm das Studium einer DVD mit Treffern aus erfolgreicheren Tagen zu mehr Torgefahr verhelfen.

Herthas Manager Michael Preetz versprüht Optimismus, obwohl seine Mannschaft ein schwieriges Restprogramm hat. "Wir glauben an das Wunder", sagt Preetz. Die "Alte Dame" trifft in den letzten drei Spielen auf Schalke, Leverkusen und Bayern München.

Dennoch lebt in der Hauptstadt die Hoffnung, dass man mit einem Sieg am Samstag in Köln die Stimmungswende schafft. Unmöglich scheint das nicht, schließlich gewannen man auswärts in der Rückrunde schon in Hannover (3:0), Freiburg (3:0) und Wolfsburg (5:1).

Butscher: "Wollen den VfL unten reinziehen"

Zum direkten Aufeinandertreffen zweier Abstiegskandidaten kommt es auch in Freiburg, wo Bochum zu Gast ist. Die Braisgauer rangieren mit 24 Punkten auf dem Relegationsplatz und haben viel vor. "Wir wollen den VfL unten reinziehen", sagt Kapitän Heiko Butscher. Trainer Robin Dutt ließ in der vergangenen Woche nichts unversucht, um neue Reizpunkte zu setzen. Er strich freie Tage und veranstaltete einen Mannschaftsabend.

Bochum hält noch drei Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz, doch nach vier Niederlagen in Folge ist es mit der neuen Herrlichkeit beim Team von Trainer Heiko Herrlich längst vorbei. Mit Freiburg, Köln und Hannover treffen die Westfalen in der Restsaison noch auf drei direkte Konkurrenten um den Abstieg.

96 schon früh nach Hamburg

In Hannover liegen die Nerven blank. "Der Abstieg wäre das allerschlimmste Szenario, sportlich und wirtschaftlich", sagt Präsident Martin Kind. Die Lage ist dramatisch. Mit 23 Punkten rangieren die Niedersachsen auf dem vorletzten Tabellenplatz und haben ein Hammer-Restprogramm. In den nächsten vier Spielen geht es gegen Hamburg, Schalke, Bayern und Leverkusen. Das frühzeitige Aus droht. Kind sprach von einer "ganz schwierigen Herausforderung".

Um die Herkules-Aufgabe zu meistern, haben die "96er" vor dem Spiel am Sonntag beim HSV (ab 17 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) ein Trainigslager in Bad Segeberg nördlich von Hamburg bezogen. In der Stadt der Karl-May-Festspiele wollen die Spieler Selbstvertrauen tanken. Zudem wolle man am Donnerstag den HSV im Europa-League-Spiel gegen Lüttich unter die Lupe nehmen. Trainer Mirko Slomka darf auf jeden Fall bis Saisonende arbeiten. "Es wird keinen neuen Trainer geben", sagte Kind.

Nürnberg hat ein relativ leichtes Restprogramm. Vier Mal tritt der "Club" noch zuhause an, und in allen Spielen ist der Gegner mit Mainz, Wolfsburg, Dortmund und Köln nicht übermächtig. Trainer Dieter Hecking bleibt kritisch: "Jetzt kommt auch der Druck noch dazu. Man wird sehen, welche Mannschaft am besten damit klar kommt. Wir haben den Spagat bisher gut hingekriegt."

Das Restprogramm der Abstiegskandidaten:

1. FC Köln (Platz 13, 31 Punkte, 27:35 Tore):
Hertha BSC (H), Hoffenheim (A), Bochum (H), Bremen (A), Freiburg (H), Nürnberg (A)

VfL Bochum (Platz 14, 27 Punkte, 30:51 Tore):
Freiburg (A), Hamburg (H), Köln (A), Stuttgart (H), München (A), Hannover (H)

1. FC Nürnberg (Platz 15, 25 Punkte, 26:47 Tore):
Mainz (H), Wolfsburg (H), Freiburg (A), Dortmund (H), Hamburg (A), Köln (H)

SC Freiburg (Platz 16, 24 Punkte, 26:50 Tore):
Bochum (H), Bremen (A), Nürnberg (H), Wolfsburg (H), Köln (A), Dortmund (H)

Hannover 96 (Platz 17, 23 Punkte, 30:54 Tore):
Hamburg (A), Schalke (H), München (A), Leverkusen (A), Gladbach (H), Bochum (H)

Hertha BSC (Platz 18, 19 Punkte, 27:48 Tore):
Köln (A), Stuttgart (H), Frankfurt (A), Schalke (H), Leverkusen (A), München (H)