18 Tore in 16 Spielen: Stürmer wie Wolfsburgs Grafite machen das Rennen um die Meisterschaft spannender
18 Tore in 16 Spielen: Stürmer wie Wolfsburgs Grafite machen das Rennen um die Meisterschaft spannender

Meisterliche Meisterschaft

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Neun Spieltage sind noch zu absolvieren, aber schon jetzt ist klar: Spannender war der Kampf um die Deutsche Meisterschaft noch nie.

Im Moment sind die ersten vier Mannschaften nur durch einen einzigen Punkt getrennt, auf Platz 2 stehen mit dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg zwei Teams, die obendrein noch exakt punkt- und torgleich sind.

Der Abstand vom Tabellenführer auf den nächsten Verfolger war noch nie größer als vier Punkte, am 24. Spieltag nämlich - und Hertha BSC hat diesen Vorsprung nach dem 25. Spieltag schon wieder verspielt.

Bayern bisher nicht auf Platz 1

Außerdem sind bereits fünf verschiedene Mannschaften auf Platz 1 der Bundesliga-Tabelle gestanden, ein Zeichen, dass es keinen Durchmarsch geben wird - dafür spielen mehrere Teams einfach zu beständig.

Der VfL Wolfsburg zum Beispiel war zu solch einem späten Zeitpunkt der Saison noch nie unter den ersten Drei anzutreffen, und Hertha BSC stand in der Bundesliga-Geschichte so spät noch nie auf Platz 1. Umso seltener kommt es vor, dass der FC Bayern nach 25 Spieltagen noch kein einziges Mal ganz oben stand.

Mario Gomez schwärmt

Auch den Spielern macht das Spaß. Andrey Voronin schwärmt von der neuen Fan-Begeisterung in der Hauptstadt, und VfB-Stürmer Mario Gomez sagt im Interview mit bundesliga.de: "Wir haben phantastische Fans, nicht nur hier in Stuttgart, sondern in der ganzen Bundesliga. Und meiner Meinung nach macht das auch ein paar Prozent in der Leistung aus. Sie peitschen die Mannschaften einfach nach vorne."

Für die Fans wird das knappe Rennen dadurch schöner, dass die Entscheidung diesmal im Angriff fällt. Wer Meister werden will, muss schlichtweg hoffen, dass gegnerische Topstürmer wie Grafite oder Voronin einfach nicht mehr treffen - und danach sieht es momentan wirklich nicht aus.

Mehr Tore, mehr Spaß

Die logische Folge: Der Tordurchschnitt pro Spiel liegt aktuell bei 2,92 - sollte dieser Schnitt gehalten werden, käme die aktuelle Saison auf Platz vier in der Bundesliga-Geschichte.

Interessant ist auch, dass einige defensiv gut eingestellte Mannschaften gar nicht um die Meisterschaft mitspielen. Schalke 04 zum Beispiel hat mit 27 Treffern die wenigsten Gegentore bekommen, steht aber trotzdem nur auf Platz acht.

Offensive gewinnt Meisterschaften

Gleich dahinter steht Borussia Dortmund. Die Mannschaft von Jürgen Klopp hat erst vier Mal verloren und auch nur 31 Gegentore zu beklagen, genauso wenige wie Bayern und Wolfsburg. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr wurde der FC Bayern dank 21 Gegentoren und nur zwei Niederlagen Meister.

Dabei wird der spannende Abstiegskampf fast vergessen: Platz zwölf (Eintracht Frankfurt) ist nur vier Punkte vom Relegationsplatz und sechs Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Im vergangenen Jahr hatte der 13. der Tabelle (Borussia Dortmund) zur gleichen Zeit schon einen Vorsprung von zehn Punkten auf Platz 16.

Mehr Teams an der Spitze bedeutet mehr Spitzenspiele

Die Liga ist spannend, die Länderspielpause erhöht nur die Vorfreude auf das, was kommen mag. Und selbst wenn am 26. Spieltag der VfL Wolfsburg auf den FC Bayern trifft und 1899 Hoffenheim beim Hamburger SV zu Gast ist, wird nach diesen Partien noch lange keine Vorentscheidung gefallen sein.