Noch gar nicht so lange her: Armin Veh (o.) feiert mit Serdar Tasci (r.) 2007 die VfB-Meisterschaft
Noch gar nicht so lange her: Armin Veh (o.) feiert mit Serdar Tasci (r.) 2007 die VfB-Meisterschaft

Meistercoach Veh kehrt zurück

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Stuttgart - In Stuttgart feierte er einst seinen größten Erfolg, jetzt mischt er mit Frankfurt die Liga auf: Armin Veh steht beim Gastspiel der Eintracht beim VfB (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) im Mittelpunkt. Der Aufstiegscoach der Hessen wurde mit den "Jungen Wilden" des VfB in der Saison 2006/2007 völlig unerwartet Meister.

Matmour muss sich gedulden

"In dem ganz neuen Stadion war ich erst ein Mal als Zuschauer, als Trainer noch gar nicht. Natürlich ist es so, dass es für mich kein normales Spiel ist, weil ich dort ja schon eine schöne Zeit erlebt habe. Mit dem Titel, da waren unheimlich viele Emotionen dabei, vor allem bei der Meisterfeier - das bleibt in einem drin", sagte Veh.

Und Erfolg hat er auch mit der Eintracht, stand nach dem 3:1 über Hannover bis Samstag hinter den Bayern auf Rang 2. Das Erfolgsrezept gleicht dem, das ihn schon in Stuttgart auszeichnete: Schnell, gerade, direkt in der Spielweise - und mit jungen Talenten. Dazu bediente sich der Eintracht-Coach in der 2. Bundesliga und holte mit Stefan Aigner, Takashi Inui, Olivier Occean und Carlos Zambrano die Creme de la Creme des deutschen "Unterhauses" an den Main.



"Für Armin Veh war immer klar: Er will Fußball spielen lassen, das ist seine Philosophie", sagte der Frankfurter Sportdirektor Bruno Hübner unlängst. Das merkt man den Hessen an: Derzeit spielen sie - vom Tabellenführer FC Bayern abgesehen - den attraktivsten und erfolgreichsten Fußball der Liga. Änderungen in Frankfurts Startelf sind nicht zu erwarten, auch Karim Matmour muss sich wohl weiter gedulden. "Karim hat gut gespielt, als er reingekommen ist. Aber im Normalfall wird schon Olivier Occean vorne spielen", sagte der Trainer.

Doch auch Vehs Ex-Club aus Stuttgart, dem Veh "zwei Gesichter" bescheinigt, befindet sich leicht im Aufwind. Auch, wenn das Europa-League-Heimspiel gegen den FC Kopenhagen sicher nicht Fußball vom Allerfeinsten war: Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia scheint den schlimmsten Wellengang umschifft zu haben. Der überzeugende Auswärtssieg beim Hamburger SV (1:0) hat der zuvor verunsicherten VfB-Gemeinschaft Stabilität und neues Selbstvertrauen verliehen.

VfB noch immer ohne Heimsieg



Allerdings befinden sich die Stuttgarter in gefährlichem Fahrwasser. Es sind nur drei Punkte bis zum Relegationsplatz, aber auch nur zwei bis zur Europa League.

Das wissen auch die Stuttgarter, die nicht umsonst nach dem Kopenhagen-Spiel (0:0) mit verbalen Muntermachern nur so um sich schmissen. Torhüter Sven Ulreich - mittlerweile absoluter Führungsspieler beim VfB - will nach dem Hamburg-Sieg vergangenen Sonntag "nachlegen". Sein Vordermann Georg Niedermeier will von einem "Heimfluch" nichts wissen - Stuttgart wartet immer noch auf den ersten "Dreier" auf eigenem Platz.

Gentner und Sakai fraglich



Leicht dürfte es gegen die starken Frankfurter jedenfalls nicht werden. "Frankfurt ist neben den Bayern die Mannschaft der Stunde, die auch enge Spiele gewinnt. Es wird schwierig", sagte Sportdirektor Fredi Bobic. VfB-Trainer Bruno Labbadia hat außerdem mit massiven Verletzungssorgen zu kämpfen. Cacau, Tim Hoogland, Daniel Didavi und Johan Audel sind langzeitverletzt, Arthur Boka fehlt seit dem Hamburg-Match.

Gegen Kopenhagen verletzte sich zudem Kreativspieler Tunay Torun. Der Türke erlitt einen Muskelfaserriss im Oberschenkel und wird seinem Arbeitgeber bis zu drei Wochen fehlen. Auch der zuletzt überzeugende Christian Gentner (muskuläre Probleme) droht auszufallen. Der japanische Außenverteidiger Gotoku Sakai (Fußprellung) ist einsatzbereit, wird aber unter Schmerzen spielen müssen. Immerhin auf die lautstarke Unterstützung der Zuschauer kann der VfB nach dem eher mager besuchten Europa-League-Spiel (Veh: "Da fehlt dir halt was") wieder bauen.

Jens Fischer




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