Alex Meier (2.v.r.) rauft sich die Haare. Der Frankfurter Offensiv-Mann vergab in der Partie gegen Bremen einige Hochkaräter
Alex Meier (2.v.r.) rauft sich die Haare. Der Frankfurter Offensiv-Mann vergab in der Partie gegen Bremen einige Hochkaräter

Meier will sich "ausruhen und Kräfte sammeln"

xwhatsappmailcopy-link

Frankfurt - Alexander Meier, das wusste auch Bremens Trainer Robin Dutt, nutze normalerweise solche Chancen. Dass es am Ende beim 0:0 blieb und zum Punktgewinn in Unterzahl gegen Eintracht Frankfurt reichte, hatte Werder Bremen an diesem Tag auch der kleinen Schwäche von Alexander Meier zu verdanken.

Frankfurt mit altbewährten Problemen

Der sonst im Abschluss so sichere Frankfurter Offensivspieler köpfte vier Minuten vor dem Abpfiff freistehend aus fünf Metern am Tor vorbei. "Ich habe vielleicht zu sehr versucht, den Ball in die Ecke zu platzieren", haderte Meier über die vergebene Siegchance. So musste sich die Eintracht mit diesem Pünktchen zufrieden geben, obwohl sie seit der Gelb-Roten Karte von Bremens Innenverteidiger Felix Kross aus der 34. Minute fast eine Stunde mit einem Spieler mehr als der Gegner agieren konnte. Das Ergebnis fühlte sich nach diesem Spielverlauf für die Eintracht-Profis wie eine Niederlage an.

Nur drei Tage nach der Aufholjagd beim 2:2 in der Europa-League beim FC Porto bestimmte die Eintracht von Anfang an das Geschehen - und das mit der gleichen Anfangself wie in Portugal. Doch im Abschluss waren die Hessen schon in Halbzeit eins zu unentschlossen: Mal schoss Joselu frei vor Bremens Torhüter Raphael Wolf den Ball am Tor vorbei (15.), mal verstolperte Rode in aussichtsreicher Schussposition den Ball und ein anderes Mal blockte Werder Innenverteidiger Sebastian Prödl den Ball nach einem Schuss von Marco Russ (30.). Irgendwie retteten sich die Bremer mit einem 0:0 in die Pause. Und am Ende über die Zeit, auch weil Meier nun einmal nicht so treffsicher wie sonst war. Eintracht-Trainer Armin Veh war "enttäuscht" über das Ergebnis, seine Mannschaft habe nicht genug Durchschlagskraft entwickelt, auch nicht in Überzahl. Vor allem bei Flanken und Standardsituationen habe seine Mannschaft "kläglich" agiert, fand Veh.

Veh übt sich in Galgenhumor

Die Eintracht schaffte es in Überzahl nicht, den ganz großen Druck auf die Bremer Abwehr auszuüben, obwohl sie gefühlt 100 Prozent Ballbesitz hatte (laut Statistik waren es immerhin stolze 74 Prozent). Wenigstens habe seine Mannschaft nicht verloren, meinte Veh eher scherzhaft angesichts von 23:3 Torschussversuchen zugunsten seiner Auswahl. Aber irgendwie wirkten die Frankfurter trotz Überlegenheit nicht spritzig und in den entscheidenden Situationen nicht konzentriert genug, um den Bremer Abwehrverbund zu überwinden. Es sei sicher kein Vorteil, wenn man donnerstags vor einer Bundesligapartie im Europapokal spiele, antwortete Veh auf die Frage nach den möglichen Auswirkungen der Europapokaleinsätze.

Diese Konstellation findet die Eintracht, die in der Vorrunde sehr unter der hohen Belastung von drei Wettbewerben gelitten hatte, auch am kommenden Sonntag vor, wenn es gegen den VfB Stuttgart geht. Schon am Donnerstag steht nämlich das Rückspiel gegen Porto in Frankfurt an. Und da, vor ausverkauften Rängen, werde in Frankfurt die Hütte brennen, versprach Kapitän Pirmin Schwegler. Er kann sich voll verausgaben, Schwegler wird gegen Stuttgart fehlen. Er hatte gegen Bremen die fünfte gelbe Karte gesehen. Alexander Meier hat sich für die kommenden Tage erstmal selbst eine Therapie verschrieben: "Ausruhen und Kräfte sammeln."

Aus Frankfurt berichtet Tobias Schächter