Anzeige
Maximilian Heidenreich versprüht im Trikot des SC Freiburg Leichtfüßigkeit und Eleganz
Maximilian Heidenreich versprüht im Trikot des SC Freiburg Leichtfüßigkeit und Eleganz - © imago sportfotodienst
Maximilian Heidenreich versprüht im Trikot des SC Freiburg Leichtfüßigkeit und Eleganz - © imago sportfotodienst
bundesliga

Trauer um Maximilian Heidenreich

xwhatsappmailcopy-link

Der ehemalige Libero Maximilian Heidenreich ist nach schwerer Krankheit im Alter von 57 Jahren verstorben.

Anzeige

Maximilian Heidenreich – dieser Name versetzt ins Dreisamstadion Anfang der 90er-Jahre. Der Platz ist holprig, die Ränge noch spärlich gefüllt. Aber ein Neuzugang versprüht Leichtfüßigkeit und Eleganz. Das weite Patrick-Trikot nur halb akkurat in die Sporthose gesteckt. Ein spielender Libero. Sinnbild für einen Sport-Club, der zuerst das sehr überschaubare Fußball-Freiburg und dann ganz Fußball-Deutschland in Staunen versetzt.

Volker Finke holte Maximilian Heidenreich 1992 vom FC Basel zum Sport-Club. Ein untypischer SC-Transfer. Heidenreich hatte schon einen Namen. Als 17-Jähriger debütierte er bei den Profis von Hannover 96, die ganz große Karriere vor Augen. Es folgten Stationen bei 1860 München, bei Eintracht Frankfurt, wieder Hannover 96 und dem FC Basel. Zu viele Vereine in zu frühen Jahren, sagt Volker Finke rückblickend. Für den Sport-Club sucht der Fußball-Lehrer aber genau diesen Spielertyp.

Heidenreich, der klassische Zehner, spielt im System Finke in der Abwehr. Gegen den Ball hinter den Innenverteidigern, bei Ballbesitz vor den Innenverteidigern. Er schlägt die Kugel nicht weit nach vorne, sondern delegiert den Spielaufbau. Das erinnerte, so Volker Finke, tatsächlich ein bisschen an Franz Beckenbauer. Aber eigentlich gab’s das so nicht. Der Spieler Maximilian Heidenreich war seiner Zeit voraus. In seiner ersten Saison mit dem Sport-Club feiert er die Meisterschaft. Die Mannschaft schießt mehr als 100 Tore, Libero Heidenreich steuert sieben Treffer bei. Es folgt der Klassenerhalt von Duisburg, Platz 3 in der Bundesliga, der SC im Europapokal – Freiburger Fußballgeschichte. 

Volker Finke sagt, der Spieler Maximilian Heidenreich sei ein schlauer Typ gewesen. Habe immer Bescheid gewusst, was in der Mannschaft passiert. Spielertyp Zocker und leidenschaftlich in allen Lebensbereichen. Nach dem Abstieg 1997 verlässt Heidenreich nach fünf Spielzeiten und 173 Profipartien den Sport-Club. Er läuft vor dem Ende seiner aktiven Karriere im Jahr 1999 noch für den VfL Wolfsburg und Wattenscheid 09 auf. Und kehrt dann nach Freiburg zurück. Als Trainer in der Region ist er für den Freiburger FC, den SV Weil und den FC Denzlingen tätig. Für die Traditionsmannschaft des SC schnürt er wieder die Kickschuhe.

Nach schwerer Krankheit ist Maximilian Heidenreich im Alter von 57 Jahren verstorben. Die letzten Wochen seines Lebens verbrachte er, auch mit Unterstützung des SC, bei seiner Familie in Waldkirch. Freiburg trauert um einen großen Fußballer. Der Sport-Club wünscht seinen Angehörigen und Freunden viel Kraft.

Quelle: SC Freiburg