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Alle acht Tore auf St. Pauli wurden im Sechzehner erzielt. Unter Andries Jonker markierten die Bayern alle 18 Treffer aus kurzer Distanz
Alle acht Tore auf St. Pauli wurden im Sechzehner erzielt. Unter Andries Jonker markierten die Bayern alle 18 Treffer aus kurzer Distanz

Matrix-Vorschau: Angriff ist die beste Verteidigung

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Hamburg - Das Minimalziel ist erreicht. Der FC Bayern hat Platz 3 und damit die Qualifikationsrunde für die Champions League 2011/12 sicher. Geschafft wurde dies vor allem durch eine neue Offensivfreude unter Interimstrainer Andries Jonker.

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18 Tore schossen die Münchener in den vier Spielen, die Jonker jetzt das Sagen an der Seitenlinie hat. Sie kassierten aber nur vier Gegentore. Heraussprangen zehn von maximal möglichen zwölf Punkten und die Chance, am letzten Spieltag der Saison sogar noch Bayer Leverkusen von Platz 2 zu verdrängen.

Drei Mal dominant und ein kleiner Ausrutscher

Mit genau jener Mannschaft fing das Abenteuer Jonker auch an. 5:1 siegte der FC Bayern beim Jonker-Debüt gegen Leverkusen. Es folgten ein 1:1 in Frankfurt, ein 4:1 gegen Schalke und zuletzt das 8:1-Schützenfest auf St. Pauli.

Kritiker mögen argumentieren, dass dies ein eher leichtes Saisonabschlussprogramm sei, hat der FCB doch seit 1989 nicht mehr daheim gegen Leverkusen verloren. Zudem seien Frankfurt und St. Pauli eh seit Wochen auf dem absteigenden Ast und Schalke konzentriere sich nur noch auf Pflichtspiele abseits der Bundesliga. Doch die Matrix zeigt, dass die Ergebnisse unter Jonker sehr wohl mit den Leistungen der Bayern zu tun haben.

Gomez setzt Galaform fort

Der Trainer veränderte den Kader nach dem Rauswurf von Louis van Gaal nur geringfügig. Die größte Änderung gab es zwischen den Pfosten, wo Jörg Butt wieder für Thomas Kraft spielt. Ansonsten setzt Jonker auf Konstanz. In seinen vier Spielen als Trainer standen insgesamt nur 14 verschiedene Spieler in der Startelf.

Eine sichere Bank war auch unter Jonker Torjäger Mario Gomez. Der Nationalstürmer machte in den vergangenen vier Spielen unglaubliche acht seiner 27 Saisontore. Sieben dieser Tore fielen aus dem Spiel heraus und kein einziges Tor markierte Gomez per Kopf.

Dafür traf er fünf Mal mit rechts - allein zwei Mal gegen St. Pauli (zum und zum ). Gomez glänzte aber nicht nur mit Toren. beim 1:0 von Arjen Robben. Es war erst sein zweiter Assist in dieser Saison.

Robben blüht auf

Gomez profitierte in den vergangenen beiden Spielen auch von Robbens Rückkehr in die Startelf und zur Topform. Der Niederländer glänzte allein auf St. Pauli mit (sechs erfolgreich), und . Ganz zu schweigen von Robbens und zwei Treffern.

Schon bei seinem Comeback gegen Schalke nach abgesessener Rot-Sperre konnten sich die Bayern-Fans über (zwei gelungen), , und einen Treffer freuen.

Effizienter und mehr Zug zum Tor

Die Matrix belegt weiterhin eindeutig, dass in der Offensive der Bayern weniger am System als vielmehr an der Einstellung etwas geändert wurde. In den vier letzten Spielen unter van Gaal schlugen die Bayern 99 Flanken (22 erfolgreich), in den vier Spielen unter Jonker waren es 100 Flanken. Davon kamen 31 an, die meisten ausgerechnet (14 von 37).

Die Quote hat sich also verbessert. Auch die Anzahl der Schüsse ging unter Jonker nach oben. Fand der FCB unter van Gaal in dessen letzten vier Partien 52 Mal den Abschluss (21 Schüsse aufs Tor), so waren es unter Jonker 62 Schüsse, von denen die Hälfte aufs Tor ging und sogar mehr als die Hälfte (18) ins Tor.

Alle 18 Tore (inklusive einem Eigentor der Leverkusener) fielen aus einer Entfernung von weniger als 16 Metern. Die Bayern suchten demnach aggressiver den Weg in den gegnerischen Strafraum. Auf St. Pauli fielen von innerhalb des Sechzehners.

Der schnelle Weg nach vorn

Im Mittelfeld versuchten die Bayern unter Jonker, schneller und direkter nach vorn zu spielen. So gab es auf St. Pauli nur , von denen 65 ankamen. Gegen Leverkusen waren es gar (60 erfolgreich). Einzig gegen Schalke spielte sich die Partie ab (231 Pässe, davon 207 erfolgreich).

Eine der treibenden Mittelfeldkräfte unter Jonker ist Bastian Schweinsteiger. Vor allen Dingen gegen Schalke und in Frankfurt war er Dreh- und Angelpunkt im Zentrum. Gegen die "Knappen" kamen an, in Frankfurt waren es , die einen Abnehmer fanden.

Tymoshchuk wieder in der Startelf

Allerdings hatte er in den vier letzten Spielen unter van Gaal mehr Defensivaufgaben, brachte sich 61 Mal ein - allein hatte Schweinsteiger gegen Mönchengladbach. Unter Jonker waren es insgesamt nur 35 Defensivaktionen.

Ein Grund dafür ist die Rückkehr von Anatoliy Tymoshchuk in die Startelf. Am 25. Spieltag zur Halbzeit vom Platz genommen, kam er unter van Gaal nur noch zu zwei Kurzeinsätzen. Jonker stellte ihn ins defensive Mittelfeld. Dort hatte Tymoshchuk bisher 38 Defensivaktionen in vier Spielen, zuletzt .

Ganz sicher vor dem eigenen Kasten

In der Defensive machten die Bayern auch einen sichereren Eindruck als zuvor unter van Gaal. Vielleicht mag auch das Sprichwort "Angriff ist die beste Verteidigung" zutreffen, was eine geringere Beschäftigung der Abwehrspieler zur Folge hatte.

Auf jeden Fall mussten die Bayern unter Jonker nur 34 Mal im eigenen Strafraum eingreifen. waren es gar nur fünf und in Frankfurt lediglich im eigenen Sechzehner. Höchstwert unter Jonker: auf St. Pauli musste sein Team . Zum Vergleich: Allein im letzten Spiel unter van Gaal (in Nürnberg) gab es . In van Gaals letzten vier Spielen waren es 64 Abwehraktionen.

Bayern-Gegner ohne Durchschlagskraft

Die Bayern stehen besser, was sich auch auf die Schussbilanz der Gegner auswirkt. Unter van Gaal mussten die Münchener Anhänger in den letzten vier Spielen des Niederländers 53 Schüsse auf das Bayern-Tor mit ansehen, 28 davon wurden von innerhalb des Strafraums abgegeben.

Jonkers Bayern ließen viel weniger zu. In den vergangenen vier Bundesliga-Partien erlaubten die Bayern nur 30 Schüsse, von denen lediglich 18 von innerhalb des Strafraums abgegeben wurden. So kam zum Abschluss und Leverkusen hatte .