Matrix-Analyse: Mit Systemumstellung und Rolfes zum Erfolg

xwhatsappmailcopy-link

Hamburg - Während der Wechsel an der Tabellenspitze der Bundesliga in aller Munde ist, hat sich Bayer Leverkusen heimlich, still und leise zum Verfolger Nummer eins des Duos Borussia Dortmund und Mainz 05 gemausert.

So funktioniert die neue Spiel-Matrix auf bundesliga.de!

Mit ihrem beeindruckenden Comeback beim VfL Wolfsburg, bei dem die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes binnen elf Minuten aus einem 0:2 ein 3:2 machte, hat sich die "Werkself" auf den 3. Platz katapultiert.

Rolfes-Einwechslung ein Glücksgriff

war ohne Zweifel Simon Rolfes. Der Nationalspieler erzielte in seinem zweiten Einsatz nach langer Verletzungspause nach seiner Einwechslung zwei Tore (72., 82. Minute) und bereitete den dritten Leverkusener Treffer (74. Minute) vor.

Dabei dominierte der VfL die Begegnung lange Zeit nach Belieben. Mit dem ersten Schuss ging Wolfsburg nach einem Patzer von Rene Adler in Führung. Es folgten bis einschließlich dem 2:0 (68. Minute) sieben weitere Schüsse - innerhalb des gegnerischen Strafraums.

Abwehrprobleme

Bayers Innenverteidigung um Manuel Friedrich und Sami Hyypiä wirkte extrem verunsichert. Als Schwachstellen waren aber vor allem Stefan Reinartz und Daniel Schwaab auf der rechten Abwehrseite auszumachen. Reinartz leistete sich - allein 13 davon in der eigenen Hälfte. Schwaab hatte 44 Aktionen, die keinen positiven Effekt hatten, bis zur Rolfes-Einwechslung. Anschließend agierte er vor allen Dingen .

Denn mit den drei Einwechslungen hatte Heynckes seine Elf vollkommen umgestellt. Bayer spielte zu Beginn mit einem 4-4-2-System. Doch in der 62. Minute nahm Heynckes seine beiden linken Offensiven (Tranquillo Barnetta und Patrick Helmes) raus und brachte Lars Bender und Nicolai Jörgensen. In der 70. Minute kam dann noch Rolfes für Reinartz. Fortan spielte Bayer nur noch mit einer echten Spitze - und war dennoch gefährlicher!

Kaum Impulse von Barnetta und Helmes

Barnetta hatte zwar 103 Ballkontakte, doch in der ersten Halbzeit kam er dem Strafraum . Nach dem Seitenwechsel zog es den Schweizer zunehmend . Jedoch blieb die Durchschlagskraft aus. Einzig ein Eckstoß fand den Weg in den Strafraum.

Helmes hatte lediglich einen Torschuss und betrachtete den gegnerischen Sechzehner als "verbotene Zone". kam er im Strafraum an den Ball.

Erfolgreiche Systemumstellung

Mit dem 4-4-2 lief Bayer an. Bei den sechs Offensivkräften standen 32 Fehlpässe, acht misslungene Flanken und acht Torschüsse, von denen kein einziger aufs Tor ging, bis zur 70. Minute zu Buche. Einzig Derdiyoks Aluminium-Treffer in der 3. Minute sorgte wirklich für Gefahr. Überhaupt war der Schweizer der einzige "Werks-Kicker", der im "Wölfe"-Sechzehner .

Dies änderte sich erst mit den von Heynckes getätigten Einwechslungen. Bayers Offensive gab , von denen drei den Weg nicht nur aufs sondern ins Tor fanden. Dazu kamen drei Torschussvorlagen und zwei Assists aber lediglich eine misslungene Flanke und ein Fehlpass. Bayer suchte den direkten - und zentralen - und wurde belohnt.

Am Ende ohne Biss

Derweil war es für Wolfsburg bereits der zweite Kompletteinbruch in dieser Saison. Schon beim Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 verspielten die "Wölfe" eine deutliche Führung. Damals lagen sie sogar 3:0 vorn (3:4 Endstand).

Doch nach dem 2:0 kamen die "Wölfe" nur noch ein einziges Mal zum Abschluss. Es war ein Kopfball von Cicero, der jedoch sein Ziel verfehlte. Der VfL hatte bis zur Einwechslung von Rolfes und konnte problemlos bis zur Grundlinie vorstoßen und über die Außen spielen. Mit der Systemumstellung Leverkusens und eine Niederlage, die sicher hätte vermieden werden können.