Bis zur 60. Minute hatte Bremen zehn Schüsse - inklusive dem Führungstreffer.
Bis zur 60. Minute hatte Bremen zehn Schüsse - inklusive dem Führungstreffer.

Matrix-Analyse: Ein Doppelwechsel und seine Folgen

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Hamburg - Der FC Schalke 04 ist zurück auf dem Boden der Tatsachen. Wenige Tage nach dem Einzug ins Halbfinale der Champions League reichte es für die "Knappen" beim SV Werder Bremen nur zu einem 1:1-Unentschieden. Nach vier Pflichtspielsiegen in Serie war es ein kleiner Dämpfer für die "Königsblauen"

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Auch Bremen kann sich über die Punkteteilung nicht wirklich freuen. Werder wartet nun schon seit drei Monaten auf einen Heimsieg. Sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sind noch immer kein sicheres Polster für die Norddeutschen.

Zu viele Gegentore

Werder musste mittlerweile in 15 aufeinanderfolgenden Bundesliga-Spielen mindestens ein Gegentor hinnehmen. Das letzte Mal zu Null spielte die Truppe von Thomas Schaaf am 4. Dezember 2010 beim 0:0 in Wolfsburg.

Seither kassierte Bremen 25 Gegentreffer. In neun dieser 15 Spiele fiel bereits in Halbzeit eins mindestens ein Gegentor. Sogar in elf dieser Begegnungen fiel in Halbzeit zwei noch mindestens ein Treffer für den Gegner.

So auch gegen Schalke. In der 63. Minute markierte der eingewechselte den Ausgleich. Ärgerlich für die Bremer, hatten sie das Spiel bis dahin doch weitestgehend bestimmt und verdient nur vier Minuten zuvor das 1:0 durch erzielt gehabt.

Bremen 60 Minuten lang gefährlicher

Bis zum Ausgleich war Bremen überlegen. Die Gastgeber hatten geschossen und dabei mehrere Großchancen ungenutzt gelassen. Schalke kam in diesem Zeitraum zum Abschluss. Allein drei dieser Aktionen - - kamen von Raúl.

In der gesamten ersten Halbzeit kam Schalke . Es gab in Halbzeit eins (beide von Uchida). Ein Grund dafür können die vielen Umstellungen gewesen sein, die Trainer Ralf Rangnick vorgenommen hatte. Er brachte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Inter Mailand fünf Neue.

Viele Umstellungen

Für Hans Sarpei, Joel Matip, Alexander Baumjohann, Jose Manuel Jurado und Edu standen zu Beginn Julian Draxler, Bundesliga-Debütant Danilo Avelar, Anthony Annan, Jefferson Farfan (gegen Inter gesperrt) und Angelos Charisteas auf dem Feld.

Doch nicht jeder Spieler des Quintetts wusste zu überzeugen. So war Charisteas kaum zu sehen. Er spielte (neun erfolgreich) und hatte . Auch Neuling Avelar hatte Anlaufschwierigkeiten, (18 erfolgreiche Pässe) und 14 Ballverluste. Doch er hatte auf seiner linken Seite auch . Weit mehr als Kyriakos Papadopoulos. Der trat im Mittelfeld nur und hatte lediglich fünf Abwehraktionen.

Doppelwechsel mit Wirkung

Folgerichtig ließ Rangnick die beiden Griechen in der Kabine und brachte Edu und Jurado. Die Wechsel machten sich bezahlt. Edu machte nicht nur das Tor. Er hatte insgesamt , bereitete einen weiteren vor und brachte an. Jurado wirbelte auf der linken Seite. Er brachte an, schlug zwei Flanken, hatte einen Schuss und zeichnete sich aus. Zudem bereitete er vor. Schalke hatte in Halbzeit zwei insgesamt .

Ein Ruck ging durch die Mannschaft

Auch die Mitspieler drehten also auf. Allen voran Avelar. im zweiten Durchgang fanden ihr Ziel. Draxler, der in beiden Halbzeiten als sicherer Passgeber (, ) auffiel, zeigte nun auch seine Torgefährlichkeit. Er hatte im zweiten Durchgang.

Zu den wenigen Konstanten über 90 Minuten bei den Schalkern zählten Manuel Neuer, der nicht nur den Elfmeter parierte, sondern insgesamt eingreifen musste, und Uchida. Der Japaner brachte an und hatte (drei gelungen). Auch der Ausgleichstreffer ging von ihm aus.

Bremen verliert Mittelfeldhoheit

Das bessere Spiel der Schalker hatte nachhaltigen Einfluss auf die Spielweise der Gastgeber. In Halbzeit eins spielten die Bremer unglaubliche . Nach dem Seitenwechsel waren es nur , von denen 145 ihr Ziel fanden.

Vor allem im zentralen Mittelfeld machten sie die Schalker Wechsel auch auf Bremer Seite bemerkbar. Im ersten Durchgang das Geschehen. 182 Pässe - davon sagenhafte 161 erfolgreich - spielte Bremen aus der Mitte heraus. Nach der Halbzeitpause änderte sich das komplett. und spielte dort nur noch 84 Pässe (68 erfolgreich).

Auch defensiv veränderte sich viel. In Halbzeit eins hatten die Vorderleute von Tim Wiese im eigenen Sechzehner . Nach dem Seitenwechsel waren es im eigenen Strafraum.